Kletterwetter
Man kennt ja die Situation: ein langes Wochenende oder ein freier Tag, stundenlang sitzt man an der Planung und bereitet sich voller Vorfreude auf den Klettertrip vor, wäre das bloß nicht das Wetter… und an wievielen Wochenenden ist man schon fluchend wieder umgekehrt, weil man direkt in eine schwarze Wolkenwand gefahren ist.
Wir wollen Euch mal einen Querschnitt der Wetterportale zeigen und versuchen zu schauen inwiefern man sich auf Sie verlassen kann, ansonsten fließen in unsere vernichtenden Urteile noch Sachen wie Bedienbarkeit, Optik und Seriösität ein. Zu letzerem sei gesagt, daß m.M.n. nicht mal der Herrgott weiß, wie das Wetter in 16 Tagen in unseren Breiten sein wird, also kann man solche Seiten mit Fug und Recht links liegenlassen.
Solltet ihr noch weitere guten Seiten kennen, dann postet sie einfach in die Kommentare…
wetter.de
Völlig überladene Seite mit Flash-Anwendungen, betrieben wird die Seite von der RTL-Gruppe, somit darf die obligatorische Titte auf der Startseite natürlich nicht fehlen. Sollte diese gerade nicht greifbar sein, wird, frei nach dem Motto Titte–Tanga–Tornado, regelmäßig über Jahrhundertunwetter berichtet, die jeden Moment über Deutschland hereinbrechen werden und uns alle voll fest tot machen tun. Gibt auch das nichts mehr her, geht es um das beste Grillwetter oder den schönsten Strand. Achja und das beste zum Schluß: Für alle, die noch keinen Adblocker besitzen kann man auch die Seite für sage und schreibe € 1,99/Tag zu einem Premium-Account wandeln, der dann werbefrei ist und einem eine 14-Tage-Vorhersage bietet, die sich nicht einmal der Deutsche Wetterdienst zutraut.
Fazit: unbrauchbar und überflüssig
Tipp: meteomedia.de
Eine echte Entdeckung: zwar muß man ein bißchen klicken und suchen, allerdings bekommt man dann eine sehr genaue Vorhersage (z.B. für Garmisch), diese ist allerdings nicht mit irgendwelchen Symbolen gehübscht, dafür umso aussagekräftiger, wenn man sich in dem Diagramm zurechtgefunden hat. Möglich wird das ganze durch die Verknüpfung von sehr vielen Wettermeßstation in der ganzen Republik, sowie den angrenzenden Ländern.
Fazit: verlangt etwas Hirnschmalz, dafür dann spitze
Tipp: meteoalpin.com
Der Zusammenschluß dreier großer Wetteranstalten (Salzburg/Innsbruck, Bozen und Veneto) machen’s möglich: eine sehr schlichte, einfach zu verstehende Seite für die komplette Alpenregion. Jeweils mit Angaben der Temperatur in den verschiedenen Höhen, sowie nördlich oder südlich des Alpenhauptkamms.
Fazit: für die Region tadellos
wetter.com
Ist auf den ersten Blick sehr unübersichtlich, die Suche listet auch jeden Ortsteil von jedem Kuhkaff auf, was für München ganze 8 Ergebnisse listet. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß in Uebigau-Wahrenbrück (München, Elbe-Elster, Brandenburg) eine Wetterstation steht, die irgendwelche brauchbaren Daten liefert, sollte dort jemand wohnen, kann er mir gerne das Gegenteil schreiben.
Was bei wetter.com allerdings überzeugt ist der Niederschlagsradar, bei dem man relativ gut erkennen kann, wohin eine Regenfront zieht und woher sie kommt. Dieser 3-Tage-Rückblick ist sehr gelungen.
Fazit: unübersichtlich mit einigen guten Details
Deutscher Wetterdienst (DWD)
Die Mutter aller Wetterseiten, irgendwie nicht besonders schön, dafür aber einigermaßen übersichtlich und eine solide 2-3 Tage Vorhersage bekommt man allemal.
Fazit: Nicht schlecht, aber auch nicht Top
Bergwetter (DAV)
Wird auch vom ZAMG (meteoalpin.com) betreut, meist 1-2 Tage Vorhersage für die Ost- und Westalpenregion.
Fazit: solide, aber besser man nimmt das Original
wetteronline.de
Eigenartiger — ebenfalls unübersichtlicher — wetter.com-Klon. Der Regenradar beinhaltet laut Menü zwar auch Europa, defacto endet aber Europa in Südtirol bei der Seite. Und lediglich drei Stunden Rückblick läßt noch einigen Spielraum für Spekuklationen.
Fazit: unübersichtlich und scheußliche 90er-Jahre-Optik
donnerwetter.de
Leider nur einen Regenradar für Deutschland man sieht nicht was aus Österreich noch so rüberkommt, der Regenradar wird allerdings vom DWD gezogen, also kann man auch gleich bei denen schauen.
Fazit: s.o.