Jules Marchaland befreit „Le bruit de l’acid“ (9b)
Le bruit de l’acid (9b) ist also der Name des Projekts, das der französische Kletterer Jules Marchaland erfolgreich zum Abschluss gebracht hat. Als er Anfang April Guère de bruit (9a) in Claret kletterte, erwähnte er ein neues Projekt, das er hoffte, bald zu befreien. Lange ließ die Umsetzung dieser Ankündigung nicht auf sich warten und der 23-Jährige schlägt nun, nach eingehender Erkundung der gesamten Linie, den Grad 9b für Le bruit de l’acid vor.
Die Route ist quasi die Direktvariante von Guère de bruit (9a) und bewegt sich zu Beginn zunächst ungefähr im Grad 7c+. Es folgen zwei Boulderpassagen, die es in sich haben. Pausenposition gibt es keine, bevor es durch eine 8B-Sequenz geht, die ebenfalls ohne Möglichkeit zum Schütteln oder Chalken in die letzten Meter im Grad 7C+ übergeht. In der Crux, einem heftigen Seitwärts-Dyno, stürtzte Marchaland an die zwanzig Mal.
Es ist verrückt, so etwas am Fels zu haben, das ist eine Bewegung, die man eher beim Training im Allgemeinen oder zum Spaß in der Halle findet.
so Jules zu unseren Kollegen bei Planet Grimpe
Im Grad 9a+ kennt sich Jules Marchaland mittlerweile solide aus. Fünf Linien dieses Schwierigkeitsgrades hat er bereits auf seiner Tickliste stehen, unter anderem das Seint Léger-Testpiece Supercrackinette (9a+). Nachdem ihm der Dyno in Le bruit de l’acid (9b) zwar laut eigener Aussage lag, sich die Kletterei für ihn allerdings dennoch schwieriger anfühlte als alle 9a+-Linien die er geklettert hatte, entschied er sich für die Vergabe des Grades 9b und kletterte damit seine bisher härteste Route.
Zuerst dachten wir, es wäre eine schwere 9A+. Aber nachdem ich mich an der Crux abgemüht hatte, begann ich zu zweifeln und es stellte sich heraus, dass sie viel schwieriger war als ich dachte. Diese Route entspricht viel mehr meinem Stil als alle anderen Routen, die ich je versucht habe. Und mit Sicherheit schwieriger als die 9a+, die ich bisher geklettert bin. Deshalb stufe ich sie als 9B ein. Ich hoffe, das motiviert die Leute, sie auszuprobieren.