Janja Garnbret und Sorato Anraku holen sich Gold
Der vorletzte Lead-Weltcup der Saison 2023 ging im slowenischen Koper über die Bühne. Wieder war es die nahezu unbesiegbare Janja Garnbret, die „Queen“, die bei den Damen vor heimischen Publikum Gold gewann. Bei den Herren war es der junge Japaner Sorato Anraku, der sich souverän die Goldmedaille sicherte. Die Startliste war für einen so späten Weltcup im Jahr noch erstaunlich hochkarätig besetzt, bei den Damen kämpften neben der großen Favoritin Janja Garnbret unter anderem Ai Mori (Japan) und Chaeyun Seo (Korea) um einen der begehrten Podestplätze. Bei den Herren waren neben den beiden Deutschen Alex Megos und Yannick Flohé der Youngster Toby Roberts aus England, der Slowene Luka Potocar und der Spanier Alberto Ginés López am Start.
Damen
Die Teams aus Slowenien und Japan prägten das Finale: allein drei Starterinnen aus jeder der beiden Nationen waren am Start. Nach dem Halbfinale hatte die Lokalmatadorin Janja Garnbret bereits die Führung übernommen, die junge Japanerin Ai Mori, die auch zu den großen Favoritinnen zählte, lag auf dem zweiten Platz. Im Vorjahr hatte sich Janja in Koper vor heimischem Publikum nicht den Sieg holen können, es war damals Ai, die ganz oben auf dem Treppchen stand. Dieses Mal aber ließ die Queen nichts anbrennen, sie konnte – als Einzige – unter dem frenetischen Jubel der begeisterten Zuschauer zum Sprung an den Finalgriff ansetzen – und hielt diesen. Das bedeutete Gold für die „Queen“, es war übrigens ihre 26. Weltcup-Lead-Goldmedaille:
Finally I got my revenge here in Koper. I enjoyed it so much. From qualis to semis to finals, I don’t know if I have ever been as relaxed as I have been in this competition. I enjoyed climbing in front of a home crowd, with the support I really enjoyed, I’m so glad I finally got my first gold in Koper. I have to say thank you to all the kids for all the screaming, that really gave me extra motivation. I hope they enjoyed our show. I wish they will all train hard and join us one day on the stage here in Koper,
sagte Janja nach dem Wettkampf.
Ai zeigte in der kräftigen Finalroute mit einem kleinen Dach zum Abschluss eine stabile Leistung: sie konnte noch die vorletzte Exe klippen und kam fast bis zum Top, platzte dann aber bereits bei 44+ aus der Wand und musste sich dieses Mal mit Silber begnügen. Janjas Teamkollegin Vita Lukan, die nach dem Halbfinale noch auf Platz 5 lag, zeigte eine bravouröse Vorstellung. Sie scheiterte erst am Dach und stürzte bei 40+: Bronze für die 22-jährige Slowenin. Es war ihre zweite Weltcup-Medaille in dieser Saison, in Briançon hatte Vita beim Lead Gold gewonnen.
Beste Starterin vom Team Germany war Hannah Meul (Platz 14), beste Österreicherin Jessica Pilz auf Platz 11.
Herren
Sorato Anraku, der Shootingstar der Saison, lag nach dem Halbfinale mit deutlichem Vorsprung auf Platz 1, er holte sich in dieser Runde 45 Punkte. Toby Roberts folgte mit 37+ auf Platz 2, der US-Amerikaner Jesse Grupper dann mit 32+ auf Platz 3. Yannick Flohé vom deutschen Team, der sich im Vorjahr in Koper Bronze erklettert hatte, lag knapp hinter Jesse mit 31+ auf Platz 4, sein Teamkollege Alex Megos auf Platz 5. Der Spanier Alberto Ginés López, der im Halbfinale noch den achten Platz belegte, war im Finale dann der erste Starter. Für Alberto war es nach einer langen Zeit wieder das erste Weltcup-Finale. Der 20-Jährigen, der bei den Olympischen Spielen in Tokio 2020 Gold im Combined gewonnen hatte, konnte in der anspruchsvollen, anhaltenden Finalroute noch eine schwierige Sloper-Passage überklettern und stürzte bei 23, was ihm Bronze bescherte. Yannick rutsche dort von einem fetten Slopergriff ab, für ihn war bei 21 Schluss. Alex holte sich an der gleichen Stelle noch ein Plus, genauso wie der 18-jährige Toby.
Jesse, der in Koper sein erstes Finale der Saison kletterte, hatte einen absolut starken Auftritt. Der 26-Jährige kämpfte sich weit, bis fast zum Topgriff nach oben. Erst bei 42+ war für ihn Schluss, was mit Silber belohnt wurde. Sorato als letzter Starter legte dann noch einmal nach und holte sich als Einziger das Top – und das souverän. Der erst 16-Jährige gewann nach Briançon verdient sein zweites Gold bei einem Lead-Weltcup:
I was so nervous before my climb, but I tried to put that to the back of my mind and just climb well. After my first Lead gold in Briançon I wanted to carry that on, and I have been training really hard. I wanted another gold in Koper and I have it now so I’m happy,
sagte er nach der Siegerehrung.
Alex war auf Platz 5 bester deutscher Starter, Yannick belegte Platz 6. Bester Österreicher war Stefan Scherz auf Platz 24 – Jakob Schubert war in Koper nicht am Start. Letzte Weltcup-Station der Saison 2023 wird in Wujiang (China) sein. Dort geht es vom 22. September bis 24. September noch einmal ans Seil.
Ergebnisse des IFSC Lead Weltcup in Koper 2023
Damen:
1 Janja GARNBRET • SLO
2 Ai MORI • JPN
3 Vita LUKAN • SLO
4 Chaehyun SEO • KOR
5 Natsuki TANII • JPN
6 Laura ROGORA • ITA
7 Nonoha KUME • JPN
8 Mia KRAMPL • SLO
9 Futaba ITO • JPN
10 Sara COPAR • SLO
11 Jessica PILZ • AUT
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14 Hannah MEUL • GER
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17 Oriane BERTONE • FRA
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24 Mattea PÖTZI • AUT
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27 Stasa GEJO • SRB
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37 Lucia DÖRFFEL • GER
37 Sandra HOPFENSITZ • GER
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39 Martina DEMMEL • GER
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42 Petra KLINGLER • SUI
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49 Sandra LETTNER • AUT
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51 Käthe ATKINS • GER
52 Eva Maria HAMMELMÜLLER • AUT
Herren:
1 Sorato ANRAKU • JPN
2 Jesse GRUPPER • USA
3 Alberto GINÉS LÓPEZ • ESP
4 Toby ROBERTS • GBR
5 Alexander MEGOS • GER
6 Yannick FLOHÉ • GER
7 Sam AVEZOU • FRA
8 Luka POTOCAR• SLO
9 Yoshiyuki OGATA • JPN
10 Neo SUZUKI • JPN
11 Masahiro HIGUCHI• JPN
12 Sascha LEHMANN • SUI
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16 Jonas UTELLI • SUI
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38 Sebastian HALENKE • GER
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43 Philipp MARTIN • GER
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52 Christoph HANKE • GER
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54 Jan-luca POSCH • AUT
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