Ig Klettern wendet Kletterverbote in Südhessen ab
Im Dezember 2022 erreichte die IG Klettern Rhein-Main eine erschreckende Information. Denn den wichtigsten Kletterfelsen in Südhessen drohten durch die geplante Novellierung des Hessischen Naturschutzgesetzes ein weitreichendes Kletterverbot.
Dieser Gesetzesentwurf enthielt einen neuen § 36 zum Schutz horstbewohnender Großvogelarten. Wäre dieser so rechtskräftig wie im Entwurf formuliert, hätte dies weitreichende Konsequenzen für den hessischen Klettersport bedeutet.
Es drohte das Aus für den Klettersport in Südhessen
Der erste Entwurf des neuen hessischen Naturschutzgesetzes sah vor, an allen Brutfelsen von Uhu und Wanderfalke das Klettern pauschal für zehn Monate im Jahr zu verbieten. Nur im Oktober und November hätte man dann noch an den einschlägigen Brutfelsen klettern dürfen. Davon betroffen wären vor allem die drei größten und wichtigsten Klettermöglichkeiten in Hessen: die Steinbrüche Hainstadt, Heubach und Silberwald. Es wäre das Aus gewesen für den Klettersport als Outdoor- und Natursportart in Südhessen.
Forderung der IG Klettern erfüllt
Die hessische Landesregierung hat gleich die erste und wichtigste Forderung der IG Klettern erfüllt, die in Hessen weit verbreiteten und nicht als gefährdet eingestuften Arten Uhu und Wanderfalke aus dem § 36 herauszunehmen. Ganz offensichtlich waren die von der IG Klettern vorgetragenen Fakten und Argumente so stichhaltig, dass dem Umweltministerium und den Regierungsfraktionen hier keine andere Wahl blieb.
Zehnmonatige Kletterverbote abgewendet
Die IG Klettern Rhein-Main hat kurz vor Weihnachten eine umfangreiche Stellungnahme zum ersten Entwurf des neuen hessischen Naturschutzgesetzes abgegeben. Diese wurde über den IG Klettern Bundesverband und das Kuratorium Sport und Natur in das Verbändeanhörungsverfahren des Umweltministeriums gegeben. In der Stellungnahme stellte die IG Klettern alle Fakten zur Bestandsentwicklung von Uhu und Wanderfalke dar und belegten im Detail, dass Uhu und Wanderfalke nicht gefährdet sind und Klettern an Brutfelsen außerhalb der Brutsaison keinen Einfluss auf die Bestände hat. Darüber hinaus zeigten sie, wie in allen deutschen Großklettergebieten Artenschutz und Kletterverbände miteinander kooperieren und mit teilweise flexiblen Sperrungen allein während der Brutzeit ungestörte Bruten sicher gestellt werden.
Ein großer Erfolg
Dass die IG Klettern diese existentielle Bedrohung des hessischen Klettersports so schnell und effektiv abwenden konnten, ist ein großer Erfolg. Es ist ein großer Erfolg für die IG Klettern Rhein-Main, den Alpenverein und für alle, die daran mitgewirkt haben. Es ist ein großer Tag für den hessischen Klettersport.