Rasend schnelle Zeiten und eine japanisch-amerikanische Dominanz
Seoul war die zweite Station der Weltcupsaison 2022. Am ersten Mai-Wochenende standen dort Bouldern und Speed auf dem Programm. Beim Speedwettkampf gab es gleich zwei neue Weltrekorde, daneben überraschte Team Germany mit schnellen Zeiten und guten Platzierungen. Beim zweiten Boulder-Weltcup dagegen gab es keine großen Überraschungen: Bei den Herren waren es wie schon so oft die Japaner, die die Konkurrenz dominierten. Bei den Damen – nachdem die zuletzt ungeschlagene Janja Garnbret fehlte – die Mädels aus den USA, die Platz 1 und 3 belegten.
Damen:
Natalia Grossman ließ von Beginn an nichts anbrennen. Sie war Erste nach der Quali und Erste nach dem Halbfinale. Im Finale, in dem neben einer wackeligen Platte dynamische, kräftige Boulder mit einem Kopfüber-Start den sechs Athletinnen ein breites Repertoire abfragte, war die 20-Jährige dann auch die Einzige, die alle Boulder toppen konnte – und sich damit über Gold freuen konnte. Beim 1. WC in Meiringen war es noch Silber gewesen. Die erst 17-jährige Oriane Bertone war nach dem Halbfinale Fünfte, im Finale zeigte die starke Französin dann aber, was sie alles drauf hat. Zwar holte sie sich im Boulder 3 nur die Zone, aber drei Tops und vier Zonen reichte für Silber. Bronze ging mit drei Tops und drei Zonen an Brooke Raboutou. Das wird die 21-jährige Amerikanerin mit berühmten Eltern über ihre Platzierung in Meiringen (Platz 12) hinweggetröstet haben.
Herren:
Fünf Japaner im Finale, drei auf dem Podest – das spricht Bände. Kokoro Fuji lieferte sich mit Tomoa Narasaki und Yoshiyuki Ogata im Finale – kräftig geschraubt, mit viel Dynamik, Sprüngen und Toe-Hook-Catch – bis zum Schluss ein extrem spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die ersten drei Boulder toppten nämlich alle. Kokoro gewann schließlich hauchdünn – er brauchte für seine vier Tops einen Versuch weniger als sein Teamkollege Tomoa, der Silber gewann. In Meiringen war es noch Tomoa gewesen, der ganz oben auf dem Treppchen stand. Bronze holte sich Yoshiyuki mit drei Tops und vier Zonen – der bis zum vierten Boulder noch in Führung lag.
Vom Team Germany schafften drei Athletinnen und Athleten den Sprung ins Halbfinale: Bei den Damen belegte Roxana Wienand den 17. Platz, Afra Hönig den 19. Platz. Bei den Herren landete Max Kleesattel auf Platz 19.
Ergebnisse des IFSC Boulder Weltcup in Seoul 2022
Damen:
1. NATALIA GROSSMAN USA
2. ORIANE BERTONE FRA
3. BROOKE RABOUTOU USA
4. STASA GEJO SRB
5. CAMILLA MORONI ITA
6. MIA AOYAGI JPN
7. JESSICA PILZ AUT
8. MIHO NONAKA JPN
9. FLAVY COHAUT FRA
10. CLOE COSCOY USA
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14. FRANZISKA STERRER AUT
15. FUTABA ITO JPN
16. SOFYA YOKOYAMA SUI
17. ROXANA WIENAND GER
18. EMILY PHILLIPS GBR
19. AFRA HÖNIG GER
20. LAURA ROGORA ITA
21. JOHANNA FÄRBER AUT
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29. LEONIE LOCHNER GER
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33. LUCIA DÖRFFEL GER
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Herren:
1. KOKORO FUJII JPN
2. TOMOA NARASAK JPN
3. YOSHI YUKIOGATA JPN
4. PAUL JENFT FRA
5. MEICHI NARASAKI JPN
6. KEITADOHI JPN
7. MEJDI SCHALCK FRA
8. MAXIMILLIAN MILNE GBR
9. VICTOR BAUDRAND CAN
10. DOHYUN LEE KOR
11. TOMOA KITAKATA JPN
12. JONGWON CHON KOR
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14. NICOLAI UZNIK AUT
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16. ALBERTO GINÉS LÓPEZ ESP
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19. MAX KLEESATTEL GER
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24. PHILIPP MARTIN GER
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31. JULIEN CLÉMENCE SUI
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39. NILS FAVRE SUI
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42. ELIAS ARRIAGADA KRÜGER GER
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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=0xGBwnG7Bz4
Speed:
Speed lief aus deutscher Sicht richtig erfreulich. Vor allem Franzi Ritter zeigte einen echt starken Auftritt: sie schaffte es bis ins kleine Finale und belegte letztendlich den 4. Platz. Und lief in Seoul mit 7,50 Sekunden auch gleich noch eine neue persönliche Bestzeit und einen neuen deutschen Frauenrekord. „What a great day, had so much fun“, kommentierte sie auf Insta ihre Leistung. Ihre Teamkollegin Nuria Brockfeld belegte bei ihrem ersten Weltcup Platz 8. Die große Favoritin Aleksandra Miroslaw (Polen) holte sich nicht nur Gold, sondern lief mit 6,64 Sekunden auch gleich noch einen neuen Weltrekord. Bei den Herren war das Podium komplett von Indonesiern besetzt.
Veddriq Leonardo und sein Landsmann Kiromal Katibin hatten beide im Finale einen Fehlstart, beim zweiten Start behielt Veddriq die Nerven, Kiromal schied wegen erneutem Fehlstart aus dem Rennen aus. Kleiner Trost für ihn: er lief bereits in der Quali mit 5,17 Sekunden neuen Weltrekord.
Es bleibt spannend. Schon in einer guten Woche geht es in den USA weiter, dann wieder mit Bouldern und Speed bei zwei Weltcups in Salt Lake City.
Ergebnisse des IFSC Speed Weltcup in Seoul
Damen:
1. ALEKSANDRA MIROSLAW POL
2. EMMA HUNT USA
3. ALEKSANDRA KALUCKA POL
4. FRANZISKA RITTER GER
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8. NURIA BROCKFELD GER
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Herren:
1. VEDDRIQLEONARDO INA
2. KIROMAL KATIBIN INA
3. RAHMAD ADI MULYONO INA
4. LUDOVICO FOSSALI ITA
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8. TOBIAS PLANGGER AUT
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17. LEANDER CARMANNS GER
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22. LUKAS KNAPP AUT
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36. LINUS BADER GER
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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=GGUJVOXGb7g