David Firnenburg und Andrea Kümin rocken in Spanien, Hugo Parmentier punktet 9b und Rei Kawamata bouldert 8C
Hugo Parmentier wiederholt Eagle 4 (9b)
Eagle 4 (9b) ist nicht nur die schwerste Route in St. Léger sondern mit 9b auch eine der 35 schwersten Routen* der Welt. Als Hugo Parmentier mal wieder für ein Wochenende in St. Léger war, lief er an der Tour vorbei und war sofort motiviert einzusteigen. Ziemlich schnell wurde Hugo bewusst, dass ihm diese Route sein gesamtes Kletter-Können abverlangen würde. Wie lange der Prozess dann aber letztendlich andauerte, hätte er im Vorhinein nicht gedacht. Im Endeffekt ist Hugo aber froh die Herausforderung angenommen zu haben und die gesamte Zeit am Ball geblieben zu sein.
Die Tour fängt direkt schwer und boulderlastig an. Immense Körperspannung ist für die erste Passage im Dach gefragt. Der forderndste Zug für Hugo war eine Stellee, bei der er sich an zwei Zangen halten und die Füße lösen musste. Doch letztendlich konnte er auch diese Passage meistern, die ihm dann auch bei den Rotpunkt-Versuchen kaum noch Schwierigkeiten bereitete. Am Ende war die Route genau richtig, um seine Grenzen auszutesten und diese eventuell auch ein wenig zu verschieben. Den Umlenker dann nach all der harten Arbeit klippen zu können war für den jungen Franzosen ein unglaublich erfüllendes Gefühl und machte sogleich Lust auf mehr. Wir sind mal gespannt, was wir noch von diesem Nachwuchstalent hören werden, sobald man wieder in Frankreich an den Fels darf.
*) Aktuell gibt es : 29x 9b | 1x 9b/9b+ | 4x 9b+ | 1x 9c Routen auf diesem Planeten
David Firnenburg klettert 9a+ und Andrea Kümin 8c in Spanien
Endlich Semesterferien! Das dachten sich David Firnenburg und seine Freundin Andrea Kümin Anfang des Jahres und machten sich, sobald die letzte Prüfung geschrieben war, auf in Richtung Süden. Wohin genau? Na, nach Oliana. Routenklettern stand auf dem Programm. Allerdings machte sich die stressige Lernphase, die hinter den beiden lag bemerkbar. Die Form war nicht so gut wie üblich. Und was hilft am besten gegen fehlende Form? Na, schwere Züge, am besten viele davon. So ging es auch gleich am zweiten Tag schon in die Projekte.
Durch zahlreiche Sessions bei denen die Züge eingeschliffen wurden kam dann auch die übliche Fitness zurück und die Versuche wurden immer besser. Während Andrea sich Fish Eye (8c) als Projekt ausgesucht hatte, begann David Papichulo (9a+) bis ins kleinste Detail einzustudieren. Papichulo startet mit einer Boulder-Passage, an welcher man überwiegend an Zangen und offenen Griffen durch die Wand klettert. Schon zu Beginn muss man die Schulter immer wieder dicht machen und kommt so schon ganz schön angeschlagen in eine etwas leichtere Sequenz aus weiten Zügen an Leisten, die die Arme noch weiter entleert. Im Anschluss folgt dann erstmal eine mittelmäßige Rastposition, welche direkt in die Crux führt. Hier heißt es dann Zähne zusammen beißen, unter Anderem ein Zweifinger-Loch richtig herhalten und das Wasser aus so mancher Zange pressen. Danach kommt zwar eine weitere Schüttel-Position, aber vorbei ist es leider immer noch nicht. Denn auch wenn die folgenden Züge leichter sind, hat sich mittlerweile das Laktat in den Unterarmen angesammelt. Deshalb flog David auch noch zwei bis drei Mal nach der eigentlichen Crux aus der Wand. Immerhin konnte er sich die Schande ersparen auch noch aus der Abschluss-Platte zu fallen. Stattdessen kletterte David, als er dann bei einem Versuch endlich in der Platte ankam, auch souverän zum Umlenker. Drei Wochen hatte es insgesamt gedauert bis er die Tour punkten konnte. Auch Andrea gelang es wenig später mit ihrer Fish Eye (8c)-Begehung ihr Projekt abzuhaken und somit ihre erste Route im Grad 8c zu klettern. Die Motivation nach Spanien zurück zu fahren ist dementsprechend hoch. Doch für’s erste hocken die beiden in ihrem aktuellen Zuhause in der Schweiz und ziehen sich die Finger am Griffbrett lang.
Rei Kawamata klettert Asagimadara (8C)
Rei Kawamata hat trotz seiner zarten 16 Jahre schon einige Erfahrungen mit schweren Bouldern, denn der Bub konnte neben Hydra (8B), Decided (8B), UMA (8B) noch die ein oder anderen 8B+ Leiste wegdrücken. Kürzlich konnte der junge Starkstrom-Japaner das Ganze auf das nächste Level anheben und seine erste 8C-Linie klettern. Und das in nur einer Session. Der Boulder, um den es geht, heißt Asagimadara (8C), steht in Mizugaki und wurde von Tokio Muroi erstbegangen. Damals schlug Tokio den Grad 8C+ vor doch der Boulder wurde schnell von den Wiederholern abgewertet. Die Einstiegs-Sequenz von Asagimadara (8C) bestehend aus vier schweren und kräfteraubenden Kompressions-Zügen, welche direkt in einen Wandkletterei-Part an kleinen 8C-Leisten führen. Zum Abschluss darf man dann noch eine Platte in schwindelerregender Höhe aussteigen.
Erwähnenswert wäre noch, dass Mr. Muroi den Boulder damals nur mit einem Fußabstreifer und ohne Pads erstbegangen hat. Da ist wohl das „+“ beim Bewertungsvorschlag auf die fehlenden Pads zurückzuführen und somit verständlich.
Mittlerweile ist Reis Begehung die achte und unter den Wiederholern lassen sich Namen wie Adam Ondra und Jongwon Chon finden, was für eine solide Gradeinschätzung sprechen dürfte.
Klatsch & Tratsch aus der Szene
Happy Birthday E4
Da ein Geburtstag ohne Partygäste einfach nicht das Gleiche ist…
Und auch wenn im Moment noch nicht absehbar ist, wann es wieder losgeht, können wir euch versprechen: Die fette Geburtstagsparty mit euch zusammen wird auf jeden Fall nachgeholt!
KS.com: ein mega Video!!!
Von der Arktis bis in den Orient – Stefan Glowacz Livestream Vortrag
Stefan Glowacz berichtet am Donnerstag, den 23 April, ab 20.30 Uhr im Livestream von drei einzigartigen Expeditionen: Baffin Island, Borneo und Oman.
Den Auftakt bildet die Expedition ins Big Wall-Mekka, nach Baffin Island. Als erstes Team überhaupt gelingt es Stefan Glowacz gemeinsam mit Robert Jasper und dem Fotografen Klaus Fengler aus eigener Kraft in den berühmten Sam Ford Fjord zu gelangen. Danach geht es auf eine exotische Reise ins Hinterland der drittgrößten Insel der Welt – Borneo. Ziel: der höchste Berg Malaysias, der Kinabalu.
Im dritten Teil des Vortrags geht es ins Innere der Erde, genauer gesagt: in die zweitgrößte Höhlenkammer der Welt, die im Oman liegt. Dort gelang Stefan Glowacz und seinem Partner Chris Sharma Außergewöhnliches.
Strategiepapier zur Wiedereröffnung der Kletter- und Boulderhallen
Die Kletter- und Boulderhallen sind, wie viele weitere Sportstätten auch, seit März 2020 in den meisten Ländern in Europa und in vielen Ländern weltweit geschlossen.
Die Dauer der Schließung als Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist in den einzelnen Ländern auf unterschiedliche Zeitfenster begrenzt. Unter Beobachtung der aktuellen Entwicklung ist jedoch in ganz Europa von einer längeren Schließzeit der Sportstätten und insbesondere der Indoor-Sportanlagen auszugehen oder sich darauf vorzubereiten.
Die Hallenbetreiber Christian Popien, Matthias Polig, Christian Benk, Florian Schiffer, Ged MacDomhnaill, Peter Zeidelhack, Maria Hilber und Cody Roth haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt und warten ab, sondern erarbeiteten ein Strategiepapier, das in Verbindung mit einem guten Maß an Eigenverantwortung der Kletterer*innen um das Ansteckungsrisiko für Covid-19 in Kletterhallen zu minimieren, Lösungswege für eine rasche Wiedereröffnung der Kletter- & Boulderhallen in Sichtweite rücken.
- Das Strategiepapier könnt ihr unter folgenden Link, nachlesen – LINK –
Ein Job für Bob
Keep the fire burning!
Keine Heimwand kann eine Kletterhalle oder den echten Fels ersetzen. Trotzdem: Was gibt es schöneres als ein paar Quadratmeter Kletterfläche sein eigen nennen zu können? Selbst für Menschen mit zehn linken Daumen wie Hannes ist das einfacher als gedacht. Zumindest wenn man sich so glücklich schätzen darf eine Wendy und einen Sprinti zur Seite zu haben. Check unsere kleine Baunanleitung aus und keep the fire burning!
Ks.com: Hannes ist nicht Bob der Baumeister, deswegen erfolgen alle Angaben im Video ausdrücklich auf eigene Gefahr und ohne Gewähr!