Gran Paradiso – Die Könige der Alpen [TV-Tipp]

Auf den Spuren des Königs der Alpen unternehmen Doppelolympiasieger Benjamin Raich und Kletterlegende Bernd Zangerl eine Skitour auf den 4.106 m hohen Gipfel des Gran Paradiso. Der gleichnamige Nationalpark ist nicht nur ein Paradies für Steinböcke und Co. sondern auch für Ausnahmekletterer wie Babsi Zangerl und Bernd Zangerl, die hier perfekte Bedingungen fürs Riss-Klettern finden.

Auf den Spuren des Königs der Alpen, dem Urvater aller Steinböcke in Europa, unternehmen Doppelolympiasieger Benjamin Raich und Kletterlegende Bernd Zangerl eine Skitour am Gran Paradiso. Der Gran Paradiso ist mit 4.061 m der höchste Gipfel der Grajischen Alpen. Er zählt zwar zu den technisch „leichten“ Viertausender-Touren, jedoch sollte man seine Besteigung nicht unterschätzen. Immerhin sucht man hier – anders als an den prominenten Viertausendern in der Schweiz – vergeblich nach Seilbahnen. Die rund 2.101 Höhenmeter aus Pont in Valsavarenche (Aostatal) müssen komplett zu Fuß zurückgelegt werden. Ein – zumindest konditionell – anspruchsvolles Unternehmen, bei dem aber trotzdem genug Zeit für Raich und Zangerl bleibt um sich über ihre Erfolge und ihre Gedanken über die Berge auszutauschen.

Ein Paradies für Trad Kletterer

Gran Paradiso erlangte aber nicht nur aufgrund der Steinböcke seine Berühmtheit. Viele Kletterer fanden hier bereits Anfang der 70er-Jahre Herausforderungen. Mit dem Boom des Sportklettern in den 90er-Jahren geriet das auch „Little Yosemite of Europe“ genannte Tal wieder in Vergessenheit, bis es schließlich von Boulder-Legende Bernd Zangerl vor 10 Jahren quasi wiederentdeckt wurde. Mit dem Trad Climbing (Klettern mit minimalistischen Absicherungen) rückten die Granitwände im Valle Dell´Órco wieder in den Fokus der Kletterelite. Zangerl brachte auch seine Namensvetterin Babsi Zangerl ins Gran Paradiso, die hier als erste Frau der Welt den Trad-Klassiker „Greenspit“, einer der wohl schwersten Risse der Welt, schaffte. Und beide zieht es immer wieder in dieses “große Paradies“.

Vom Jagdrevier zum Schutzgebiet

Der Nationalpark Gran Paradiso, der zweitälteste Nationalpark Europas, verdankt seine Entstehung den Steinböcken: Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert stark bejagt, waren die Steinböcke in Europa im frühen 19. Jahrhundert beinahe ausgerottet. Deswegen ließ König Viktor Emanuel II. die Tiere, seine beliebte Jagdtrophäe, unter besonderen Schutz stellen und das Gebiet rund um den Gran Paradiso 1856 zum königlichen Jagdgebiet erklären. Als um 1900 schließlich alle anderen Steinböcke der Alpen ausgerottet waren und 1906 auch der letzte Steinbock der Schweiz geschossen wurde, fragten die Schweizer als Erste um ein paar alpine Wildziegen in Italien an. Da der italienische König aber keine Steinböcke abgeben wollte, stahlen Schweizer Naturschützer im Gran Paradiso Steinböcke und Geißen, sowie ein paar Kitze. Bis heute gilt diese dreiste Aktion als eine der spektakulärsten Rettungen einer Tierart.

  • Sendetermin: Bergwelten Gran Paradiso – Königreich für Steinböcke und Kletterer“ am Mo., 08.05.
    • in Österreich ab 20:15 Uhr
    • in Deutschland ab 21:15 Uhr auf ServusTV

  • Credits Text Sabine Kammerer/ ServusTV, kleterszene.com
  • Credits Fotos © ServusTV / PlanetWatch
  • Beitragsdatum 5. Mai 2023