Gold für Jakob Schubert und Janja Garnbret

Dieses Mal war es Bronze für Alex Megos. Nachdem der starke Franke zwei Wochen zuvor beim ersten Lead-Weltcup der Saison in Innsbruck bei den Herren bereits Silber gewonnen hatte, zeigte er beim zweiten Weltcup in Villars, dass das keine Eintagsfliege gewesen war – und stand erneut auf dem Podest. Gold gewann der Österreicher Jakob Schubert. Bei den Damen war es erneut die Slowenin Janja Garnbret, die sich in gewohnter Abzockmanier Gold holte.

Herren

Drei Legenden standen auf dem Podium: Gold für den Österreicher Jakob Schubert, der in Innsbruck noch Bronze gewonnen hatte, Silber für den Tschechen Adam Ondra – er war in Innsbruck nicht am Start gewesen – und Bronze für Alex Megos vom Team Germany. Der Routenbau war definitiv New School, abgefahrene, ungewöhnliche Moves waren in allen drei Runden zu sehen. Das Podest dann aber war Old School: die Youngsters mussten dieses Mal den älteren Herren die Medaillen überlassen. Alex, mit 29 Jahren der Jüngste auf dem Treppchen, kommentierte das dann auch auf Insta:

The absolute old school podium right there! Thank you guys for the great times! So cool to see, that the next generation ist coming fast and crazy strong, but also cool to see, that we´ve still got it. Looking forward for Chamonix next week.

Nach der Quali, die bei Regen unter suboptimalen Bedingungen an der Außenwand über die Bühne ging, lag noch Adam in Führung, gefolgt von Jakob. Alex belegte Platz 12. Nach dem Halbfinale aber ging der Newcomer der Saison, der erst 16-jährige Japaner Sorato Anraku in Führung, er holte sich in dieser Saison bereits den Gesamtweltcup-Sieg beim Bouldern. Der 19-jährige Colin Duffy (USA) lag nach dieser Runde auf Platz 2, Adam auf Platz 3, Jakob auf Platz 4, und Alex auf Platz 6. Als dritter Starter im Finale schraubte sich Alex schon mal sehr weit nach oben, der Kampf begann dann erst bei einem Slopergriff. Den konnte er zwar noch halten, stürzte dann aber beim Weiterziehen – er holte sich die 40. Jakob meisterte diese Passage dann noch flüssig und tropfte kurz vor dem Top aus der Wand: erst bei 42+ war Schluss für den Österreicher. Auch Adam überkletterte den Sloper, stürzte dann aber bereits bei 41+. Zu diesem Zeitpunkt lag also Jakob in Führung, gefolgt von Adam und Alex. Die Frage war also, was die beiden Youngsters Colin und Sorato, die beide die Halbfinal-Route getoppt hatten, an die Wand bringen würden. Für Sorato war dann aber bereits bei 36+ Schluss, was letztendlich Platz 6 bedeutete, für Colin bei 37+ (Platz 5).

Jakob gewann in Villars bereits sein 20. Weltcup-Gold im Lead, insgesamt hat er nun bereits 23 Weltcup-Medaille in seiner Sammlung – er ist bei den Herren damit der Rekordhalter. 

It feels so amazing, it’s been a while especially in the World Cup. I spoke to Adam and Alex in Innsbruck, the field is so strong now it’s an achievement just to make finals. Going against these old guys, and the youngsters, it was amazing to come out on top today. It also feels amazing to be on the podium with two great friends. We were discussing if this is the oldest podium. The old guys dominated today, 

sagte Jakob bei der Siegerehrung.
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Video-Link: https://youtu.be/SA18mEBGT5E

Damen

Es war bereits der siebte Weltcup in Folge im schweizerischen Villars – und jedes Mal gewann ihn Janja Garnbret. Mittlerweile hat die 24-Jährige alleine 25 Lead-Weltcup-Goldmedaillen, insgesamt sind es in allen Disziplinen 40.

It feels incredible. I’ve always loved Villars. I’ve always loved coming here and I feel a bit like it’s my competition and it’s home here. After Innsbruck I felt confident and I can see my Lead shape is there. I have been climbing with confidence and that’s how I have climbed in the finals here,

 sagte Janja bei der Siegerehrung.

Alle Zweifel an der momentanen Dominanz der Slowenin wurden nach diesem Auftritt dann wahrscheinlich auch ausgeräumt. Janja war in Villars die einzige Starterin, die sich in allen Runden alle Tops holen konnte. Offensichtlich für sie problemlos, sie fand den Routenbau im Finale sogar einen Tick zu leicht, sagte sie zumindest nach dem Wettkampf. Spektakulär und damit attraktiv war er zumindest für die Zuschauer: schon in der Quali war ein 360-Spin und ein Feet-Forward-Move zu sehen, im Finale gab es dann neben spektakulären Sprüngen in einer Boulderpassage noch einmal einen Spin-Move. 

Die Österreicherin Jessica Pilz, die in Innsbruck bereits Bronze gewonnen hatte, zeigte erneut eine enorm starke Leistung. Sie war als Achte im Halbfinale erste Starterin in dieser Runde und kam hoch, sehr hoch. Mit 43+ legte sie eine Bestmarke vor, die erst von Janja, der letzten Starterin, übertroffen wurde: Jessica konnte sich über Silber freuen. Bonze ging an die 22-jährige Brooke Raboutou aus den USA. Sie hatte Time-Out, ihre Kletterzeit war also abgelaufen. Die Höhe von 43 reichte dennoch fürs Treppchen. Zwar hatte auch Seo Chaehyun (Südkorea) die 43 als Wertung – und das in einer kürzeren Kletterzeit als Brooke -, aber sie lag im Halbfinale hinter der Amerikanerin. Beste Teilnehmerin vom deutschen Team war Lucia Dörffel auf Platz 19. 

Ergebnisse des IFSC Lead Weltcup in Villars 2023

Damen:

1. JANJA           GARNBRET      SLO
2. JESSICA        PILZ     AUT
3. BROOKE       RABOUTOU     USA

4. CHAEHYUN  SEO     KOR
5. MIA  KRAMPL          SLO
6. NATSUKI       TANII   JPN
7. JAIN  KIM     KOR
8. MATTEA       PÖTZI  AUT
9. MOLLY          THOMPSON-SMITH    GBR
10. SALOMÉ     ROMAIN          FRA
11. NATALIA     GROSSMAN    USA

17. LAURA ROGORA         ITA

19. LUCIA         DÖRFFEL         GER
32. PETRA        KLINGLER        SUI

34. LIV  EGLI     SUI

36. ROXANA     WIENAND       GER

41. EVA MARIA HAMMELMÜLLER       AUT

43. MARTINA   DEMMEL         GER
45. MICHELLE  HULLIGER        SUI

47. KÄTHE        ATKINS GER

49. ZOÉ EGLI     SUI

51. ANNE-SOPHIE        KOLLER            SUI

58. ANDREA     KÜMIN SUI

63. FRANZISKA STERRER          AUT

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Herren:

1. JAKOB          SCHUBERT      AUT
2. ADAM          ONDRA            CZE
3. ALEXANDER MEGOS           GER

4. TOBY ROBERTS         GBR
5. COLIN           DUFFY USA
6. SORATO        ANRAKU          JPN
7. YUFEI           PAN     CHN
8. SHION          OMATA            JPN
9. SEAN BAILEY USA
10. LUKA          POTOCAR        SLO
11. JULES         MARCHALAND            FRA

16. STEFAN      SCHERZ           AUT

18. SASCHA      LEHMANN       SUI
….
25. NICOLAI     UZNIK  AUT

29. NINO          GRÜNENFELDER         SUI
30. JONAS        UTELLI SUI

35. YANNICK    FLOHÉ GER

41. DIMITRI      FLICK   SUI
41. LOUIS         GUNDOLF       AUT

46. PHILIPP      MARTIN          GER

49. MATHIAS    POSCH AUT

51. DIMITRI      VOGT  SUI

54. ALBERTO    GINÉS LÓPEZ   ESP
56. CHRISTOPH            HANKE GER

68. JERNEJ       KRUDER          SLO

77. DARIO        JOST    SUI

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Speed

Bei den Damen gewann mit einer Zeit von 6.55 Sekunden Natalia Kalucka (Polen) – es war das erste Weltcup-Gold ihrer Karriere. Bei den Herren holte sich der Chinese Long Jianguo Long mit 5.26 Sekunden Gold. Die beiden jungen deutschen Starter Leander Carmanns und Sebastian Lucke zeigten in Villars eine bemerkenswerte Leistung: Mit Platz 17 und einer Zeit von 5.31 Sekunden (Leander) und Platz 18 und einer Zeit von 5.34 Sekunden (Sebastian) schrammten beide nur knapp an der Finalteilnahme vorbei.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=8Og89RVjl4c
  • Credits Text Gudrun Regelein f. kletterszene.com
  • Credits Fotos © Lena Drapella/IFSC
  • Beitragsdatum 3. Juli 2023