Gold für Jain Kim und Toby Roberts beim Lead Weltcup in Chamonix
Einige der großen Favoritinnen und Favoriten fehlten bei der dritten Station des Weltcups Lead 2023: Janja Garnbret beispielsweise, Brooke Raboutou, Jakob Schubert und Adam Ondra hatten auf einen Start in Chamonix verzichtet. Das machte den Weg für andere frei. Jain Kim aus Korea holte sich bei den Damen den Sieg, bei den Herren war es der der junge Brite Toby Roberts.
Damen
Das Podest war von drei Starterinnen besetzt, die wohl niemand so wirklich auf dem Schirm hatte. Jain Kim aus Seoul feierte in Chamonix ein grandioses Come-back und einen riesigen Erfolg: sie holte sich Gold. Die 34-jährige ist erst in dieser Saison wieder auf die Weltcup-Wettkampfbühne zurückgekehrt. Ihr erster Weltcup-Start war 2004 – übrigens auch in Chamonix, damals belegte sie Platz 41. 2019, beim Weltcup Lead in Inzai (Japan), den sie gewann, war dann ihr vorläufig letzter Start vor der dreijährigen Pause, die sie nach der Geburt ihrer Tochter 2020 machte. Jain zählt aber nicht nur zu den ganz erfahrenen Athletinnen – sondern sie ist auch eine extrem erfolgreiche. In Chamonix nämlich holte sie sich ihr 30. Weltcup-Gold im Lead! So viele Medaillen in einer Einzel-Disziplin hat ansonsten niemand gesammelt – weder bei den Damen noch bei den Herren.
Jain kletterte die kraftbetonte, schon zu Beginn pumpige Finaltour sehr kontrolliert, auch die anspruchsvolle Leistenpassage weit oben überkletterte sie solide. Erst kurz vor dem Top stürzte sie bei 43+, ihre sechsminütige Kletterzeit war bis auf wenige Sekunden fast vorbei.
I really didn’t expect to get gold as there are so many good young climbers, I’m just happy to stand between them. It’s pretty amazing. Unbelievable. I wanted to make my daughter proud, and I think she will be. I’m sure she is in bed right now but when I get back to Korea I am going to give her my medal,
sagte Jain nach dem Wettkampf.
Die 19-jährige Nonoha Kume (Japan) holte sich in Chamonix bei ihrem erst zweiten Weltcup-Start ihre erste Weltcup-Medaille – nämlich Silber. Sie platzte erst bei 38+ aus der Wand. Die gleiche Höhe hatte zwar auch die Bronzemedaillengewinnerin Hélène Janicot, allerdings hatte die 29-jährige Französin, die vom Publikum frenetisch gefeiert wurde, das schlechtere Vorrundenergebnis. Auch Hélène feierte einen riesigen Erfolg, auch für sie war es die erste Weltcup-Medaille.
Die Österreicherin Jessica Pilz, die beim Lead in Villars Silber und in Innsbruck Bronze gewonnen hatte, wurde Vierte. Chaeyun Seo (Korea), die nach dem Halbfinale noch auf Platz 1 lag und als Mitfavoritin galt, clippte im Finale eine Exe nicht, und wurde von der Jury aus der Wand geholt. Martina Demmel (Platz 30) war beste Starterin vom Team Germany.
Herren
Nachdem eine Woche zuvor in Villars noch mit Jakob Schubert, Adam Ondra und Alex Megos die „alten Herren“ die Podestplätze belegt hatten, räumte sich in Chamonix die Youngsters die Bahn frei. Der 18-jährige Toby Roberts, der sich in dieser Saison bereits sein erstes Gold beim Boulder-Weltcup in Brixen geholt hatte, legte nach und gewann auch beim Lead sein erstes Gold.
Der Brite lag nach dem Halbfinale noch gemeinsam mit dem Shootingstar der Saison, dem erst 16-jährigen Sorato Anraku (Japan), auf Platz 1, war dann im Finale aber der Einzige, der sich ein Top holen konnte.
It’s absolutely incredible I’m a bit lost for words right now. I’m still incredibly pumped and my heart is going. There are no words. The crowd were incredible and it felt so surreal up there.For me Lead has always been extra special. I really enjoy the aspect of fighting and giving your absolute maximum and hearing the crowd get behind you when you give everything,
sagte er überglücklich bei der Siegerehrung.
Sam Avezou (Frankreich) wurde bei seinem Go vom heimischen Publikum die Wand hochgepusht, erst kurz vor dem Top, bei 50, war für den 22-Jährigen dann Schluss. Die Silbermedaille bedeutet für Sam einen riesigen Erfolg, war es doch seine erste Weltcup-Medaille im Lead. Auch Sorato, der Drittplatzierte, der die Höhe von 48 erreichte, stand in Chamonix das erste Mal auf dem Lead-Podest. Der Deutsche Alex Megos, der in dieser Saison bereits zwei Medaillen im Lead gewann (Silber in Innsbruck, Bronze in Villars), schaffte erneut den Sprung ins Finale, dieses Mal verpasste er nur knapp das Podest und belegte Platz 4. Bei dem hochkarätigen Teilnehmerfeld bedeutet aber alleine schon der Einzug ins Finale ein Erfolg:
I struggle to find words for what´s happening. Third lead world cup this year and third final too! Despite an incredibly stacked field where small mistakes can kick you out, I could once again perform well, without too many mistakes. Already now it has been a success,
schrieb Alex nach dem Halbfinale auf Insta
Bester Österreicher war Stefan Scherz auf Platz 5.
Ergebnisse des Lead Weltcup in Chamonix 2023
Damen:
1. JAIN KIM KOR
2. NONOHA KUME JPN
3. HÉLÈNE JANICOT FRA
4. JESSICA PILZ AUT
5. MIHO NONAKA JPN
6. MIA KRAMPL SLO
7. VITA LUKAN SLO
8. CHAEHYUN SEO KOR
9. NATSUKI TANII JPN
10. MANON HILY FRA
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20. LAURA ROGORA ITA
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27. MATTEA PÖTZI AUT
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30. MARTINA DEMMEL GER
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35. EVA MARIA HAMMELMÜLLER AUT
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37. STASA GEJO SRB
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41. KÄTHE ATKINS GER
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43. HANNAH MEUL GER
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50. CLAUDIA GHISOLFI ITA
51. ANNE-SOPHIE KOLLER SUI
52. LIV EGLI SUI
53. CHLOE CAULIER BEL
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57. ROXANA WIENAND GER
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62. FRANZISKA STERRER AUT
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65. ZOÉ EGLI SUI
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Herren:
1. TOBY ROBERTS GBR
2. SAM AVEZOU FRA
3. SORATO ANRAKU JPN
4. ALEXANDER MEGOS GER
5. STEFAN SCHERZ AUT
6. COLIN DUFFY USA
7. LUKA POTOCAR SLO
8. DOHYUN LEE KOR
9. SHION OMATA JPN
10. SEBASTIAN HALENKE GER
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21. JONAS UTELLI SUI
22. FILIP SCHENK ITA
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24. PHILIPP MARTIN GER
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28. NINO GRÜNENFELDER SUI
29. SIMON LORENZI BEL
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38. SEAN MCCOLL CAN
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46. MATHIAS POSCH AUT
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48. CHRISTOPH HANKE GER
49. LOUIS GUNDOLF AUT
49. MARTIN STRANIK CZE
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66. JOHANNES HOFHERR AUT
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