Gerlinde Kaltenbrunner hat es geschaft [Shortnews]

Auf Gerlinde Kaltenbrunners Blog konnte man die Internationale K2 North Pillar Expeditionverfolgen: Ralf Dujmovits, Gerlindes Ehemann und Bergpartner, hatte am 18.8. die Besteigung abgebrochen und stellte ihre Funksprüche, die alle paar Stunden durchkamen, sofort ins Internet. Bis er endlich schreiben konnte:

++ 3. Update GIPFEL ERREICHT!!!

Um 18:18 Uhr Ortszeit hat Gerlinde den Gipfel des K2 erreicht. Maxut und Vassiliy haben nicht mehr weit und auch Darek kommt hinterher.

Seit 30. Juni hatten Gerlinde und Ralf mit ihren Freunden Maxut Zhumayev und Vassiliy Pivtsov aus Kasachstan, dem polnischen Filmer Dariusz Zaluski und dem argentinischen Fotografen Tommy Heinrich an der „Japanerroute“ am Nordpfeiler des zweithöchsten Berges der Welt gearbeitet. In teilweise sehr schwerem Felsgelände und immer wieder metertiefem Neuschnee hatten sie Fixseile bis auf ca. 8000 Meter angebracht.
Am Dienstag, 16.8., waren sie nach neuerlichen Schneefällen, aber mit guter Wetterprognose gestartet. Ralf war zwei Tage später umgekehrt, weil er die Lawinengefahr für sich persönlich als zu groß einschätzte. Gerlinde und ihre drei Freunde starteten am 22.8. um 1.30 Uhr morgens von einem Biwaklager auf 8300 Metern Höhe. Fast siebzehn Stunden brauchten sie, um den extrem tiefen Schnee im steilen Gipfelcouloir zu spuren.

Kurz nach Mitternacht erreichten Gerlinde und Dariusz das Lager auf 8000 Metern, die Kasachen blieben im Biwakzelt auf 8300 m. Am Morgen des 24.8. brachen sie weiter talwärts auf. Für den anstrengenden Abstieg in anspruchsvollem Gelände rechnen sie noch einmal mit zwei Tagen und hoffen, am Donnerstag, 25.8., wieder Ralf und das Basislager zu erreichen, von wo sie sich sofort auf den Heimweg machen werden. Wir wünschen Ihnen dafür alles Gute.

Gerlinde Kaltenbrunner ist damit die erste Frau, die alle 14 Achttausender ohne Verwendung von Flaschensauerstoff bestiegen hat. Die Spanierin Edurne Pasaban hatte beim Abstieg vom Everest und vom Kantsch zur Flasche gegriffen. Die Südkoreanerin Oh Eun-Sun nutzte das Hilfsmittel am Everest und am K2; ihre Besteigung des Kantsch wird mittlerweile entschieden bezweifelt.

Text: Andreas Dick DAV, kletterszene.com

 

  • Beitragsdatum 25. August 2011