Expeditions-Camp erfolgreich durchgeführt [GORE-TEX® Experience Tour]

Nach vier Tagen am Berg kehrte das „Gore Expeditions-Team“ unter der Leitung von Ralf Dujmovits und Hajo Netzer erfolgreich zurück: Trotz teilweise schlechten Wetters mit Regen und Schnee in den Stubaier Alpen konnten die acht Teilnehmer des, im Rahmen der GORE-TEX® Experience Tour ausgerichteten, Expeditions-Camps ihre Tour vollenden. Vom letzten Lager auf dem Lüsenser Gletscher auf 3100 Metern Höhe ging es über die 40 Grad steile Nordflanke des Wilden Hinterbergls auf den Gipfel. Knietiefer Schnee erschwerte die Besteigung zusätzlich und sorgte für echtes Expeditionsfeeling. Ein Härtetest für Mensch und Material!

jst_1786_9x6cmDie Franz-Senn-Hütte war der Ausgangsort für die weitere „Expedition“. Hüttenwirt Thomas Fankhauser kam im wahrsten Sinne des Wortes eine Schlüsselposition für das Gelingen des Unternehmens zu: Für das Gore Expeditions-Team sperrte er die offiziell noch geschlossene Hütte auf. Nachmittags machte sich die Gruppe im einsetzenden Regen an den Aufstieg zum ersten Camp auf rund 2500 Meter Höhe. Die Bergprofis Ralf Dujmovits und Hajo Netzer gaben Tipps für das Bewältigen des Expeditionsalltags: Vom Aufbau der Einwand-Expeditionszelte über das Trocknen der feuchten Bekleidung bis zur Zubereitung der gefriergetrockneten Nahrung und der Diagnose höhenbedingter Erkrankungen.

Am nächsten Tag erschwerten zehn Zentimeter Neuschnee den Aufstieg über loses Blockwerk. Auf 2900 Metern Höhe betrat das Expeditions-Team endgültig die weiße Welt des Hochgebirges: Über die weite Schneefläche des Lüsenser Ferners steuerte die Gruppe in zwei Seilschaften das Hochlager an. Tiefer, schwerer Schnee auf dem Gletscher machte das Vorwärtskommen anstrengend und die Höhe war deutlich zu spüren. In Sichtweite der verschneiten Nordflanke des Wilden Hinterbergls, dem eigentlichen Gipfelziel, wurden die Zelte errichtet. Einige Teilnehmer machten zum ersten Mal die Erfahrung, was es bedeutet, eine Zeltplattform im Schnee zu präparieren und das Trinkwasser langwierig durch Schneeschmelzen zu gewinnen.

Am nächsten Morgen erkundeten Ralf und Hajo die Verhältnisse in der rund 150 Meter hohen und 40 Grad steilen Flanke und stießen auf teils hüfthohen Schneejst_2292_9x6cm-300x198 statt dem erwarteten Blankeis. Sie verankerten einige Fixseile in der Wand und an Steigklemmen gesichert stieg die Gruppe zum 3288 Meter hohen Gipfel – ein anstrengendes Gewühle durch den tiefen Schnee. Oben herrschte dann trotz des trüben, nassen Wetters heitere Stimmung: Alle Aspiranten haben die Tour geschafft! In Anbetracht der äußeren Bedingungen und wenig Vorerfahrung einiger Teilnehmer eine tolle Leistung! Gute und dauerhaft wasserdichte Ausrüstung war gerade bei diesen Verhältnissen für das Gelingen dieser Tour essentiell. Für das Expeditions-Camp konnte es daher wohl keinen besseren Rahmen geben – ganz wie ein Teilnehmer sagte: „Des Wetter is schön sch***, genau so hab ich mir das für eine Expedition erwartet. I find’s super!

Während die Teilnehmer wieder nach Hause fuhren und ihre Erlebnisse dieser Expedition im Kleinformat Revue passieren lassen konnten, ist Ralf Dujmovits bereits auf dem Weg zu einer echten Expedition: Zusammen mit seiner Frau Gerlinde Kaltenbrunner ist er auf dem Weg zum Nordpfeiler des K2, dem mit 8611 Metern zweithöchsten und schwierigsten Berg der Erde. Rund drei Monate werden die beiden unterwegs sein.

Text: Joachim Stark Gore Tex, kletterszene.com Foto: Joachim Stark Gore Tex

  • Beitragsdatum 20. Juni 2011