Die Weltcup Vorbereitungen beim Österreichischen Climbing Team sind voll im Gange

Die Vorbereitung auf die Wettkampf-Saison 2021 läuft beim österreichischen-Team auf Hochtouren. Erneut trafen sich Athletinnen und Athleten im KI in Innsbruck zu einer Wettkampf-Simulation – und zum ersten Teil der Selektion für den Weltcup-Auftakt.

Die Athletinnen und Athleten brauchen das Wettkampf-Feeling. Im Training können wir uns einen ungefähren Eindruck verschaffen, aber nur bei einer Simulation sieht man, wer die Leistung wirklich auf den Punkt bringt. Deshalb wurde im Bundesleistungszentrum Innsbruck eine erneute Wettkampf-Simulation durchgeführt.

erläutert KVÖ-Coach Katharina Saurwein

Dieser „Test-Wettkampf“ als erster Teil der Qualifikation für den Boulder-Weltcupauftakt im Schweizer Meiringen (16./17. April). Eigentlich hätte der zweite Teil Anfang März in Nürnberg erfolgen sollen, die Pläne haben sich aus bekannten Gründen aber geändert.

Die geplante Simulation mit dem deutschen Team in Nürnberg musste abgesagt werden, weil die deutschen Behörden sehr strikt sind. Wir hätten uns in eine mehrtägige Quarantäne begeben müssen, was mitten in der Vorbereitung nicht möglich ist. Wir müssen das akzeptieren und weiterhin flexibel handeln.

erklärt KVÖ-Sportdirektor Heiko Wilhelm die Situation.

So wird der zweite Teil der teaminternen Qualifikation in der 2. März-Woche wieder in Innsbruck stattfinden.

Jessica Pilz und Jakob Schubert gehen voran

Sportlich verlief der erste Test-Wettkampf vielversprechend. Für die Routenbauer ist es nach so einer langen Pause schwer, das Niveau der AthletenInnen einzuschätzen, dass haben sie aber großartig hinbekommen. Die Boulder war sehr herausfordernd aber die stärksten Athletinnen und Athleten haben ein paar Tops geschafft .

Die beiden „Team-Leader“ Jessica Pilz und Jakob Schubert ging einmal mehr voran.

Jessy hat gezeigt, dass ihre Formkurve eindeutig nach oben zeigt. Sie hat die zweitmeisten Boulder geklettert, wenn sie jetzt weiter Vollgas gibt wird sie sicher wieder zurück zu ganz alter Stärke finden. Jakob wirkt sehr souverän, spielt seine Erfahrung aus und macht technisch und taktisch kaum Fehler. Er hat sich technisch und koordinativ sogar noch einmal weiterentwickelt, physisch ist er sowieso das Maß aller Dinge. Das hat sich nicht geändert.

so Katharina Saurwein

Sonderlob und Wermutstropfen

Sonderlob erhalten auch Franziska Sterrer und Nicolai Uznik. Mit 22 bzw. 20 Jahren zählen die beiden zwar nicht mehr zu den absoluten Youngster, sind aber gerade dabei in der allgemeinen Klasse so richtig durchzustarten.

Franzi wirkt sehr fit und hat bewiesen, dass im Bouldern mit ihr zu rechnen ist. Sie hat sich sehr gut entwickelt und verbessert. Nicolai kann Jokl teilweise schon richtig fordern, auch wenn sie ganz unterschiedliche Stärken und Stile haben. Er ist unglaublich beweglich und steht stark in den Platten, physisch hat er einen großen Schritt gemacht. Wir sind gespannt, wie er sich im Weltcup schlägt.

Eva-Maria Hammelmüller verletzte sich bei dem Wettkampf am Knie. Zur Erleichterung aller, bestätigtet die Untersuchung im Krankenhaus nicht die befürchtete Bänderverletzung. Jedoch zwingen eine Patellaluxation und ein gerissenes Band, das die Kniescheibe fixiert, die amtierende Combined Staatsmeisterin zu einer vier wöchigen Pause. Eine Operation ist aber nicht notwendig.

Mir geht es schon wieder sehr gut. Im ersten Moment war der Schock natürlich groß – ich bin von einer schlimmeren Verletzung ausgegangen.

Es war dann halb so schlimm, ich hatte echt Glück und muss nur punktuell eine Stütze für das Knie tragen, das geht. Ich werde die nächsten Wochen aber für mich nutzen und an der Fingerleiste an meinem Kraftdefizit arbeiten. Ich bin schon wieder voller Tatendrang und hoffe, dass ich in den vier Wochen viel weiterbekomme.

Nach dem zweiten Teil der Selektion (März) wird das Weltcup-Team für den Saisonstart in Meiringen (16./17. April) nominiert.

  • Credits Text KVO, Kletterszene.com
  • Credits Fotos Moritz Liebhaber/ KVÖ Tobias Lanzanasto / KVÖ
  • Beitragsdatum 2. März 2021