Die Leichen von Hansjörg Auer, David Lama und Jess Roskelley wurden gefunden.

Wie die Verwaltung des Banff Nationalparks in den kanadischen Rocky Mountains kürzlich mitteilte wurden die Leichen der drei verunglückten Hansjörg Auer, David Lama und Jess Roskelley gefunden. Die beiden Österreicher und der US-Amerikaner waren am vergangenen Dienstag als vermisst gemeldet worden.

Den kanadischen Behörden zufolge haben David, Hansjörg und Jess die Ostwand des 3295 Meter hohen Howse Peak bestiegen und haben den Gipfel des Dreitausenders am 16. April um die Mittagszeit erreicht. Auf dem Smartphone von Jess Roskelley war ein Foto gefunden worden, das am Unfalltag um 12:43 Uhr aufgenommen worden war. Es zeigt das Trio offenbar am Gipfel des Howse Peak.  Die Behörden gehen davon aus, dass sich Auer, Lama und Roskelley gerade beim Abstieg befanden, ehe sie am Nachmittag von einer Lawine überrascht worden waren.

Die Größe der Lawine wurde mit Stufe drei von fünf gemessen, sagte Stephen Holeczi, einer der Sicherheitsmanager des Parks, dem Sender CBS. Eine Lawine dieser Stärke würde ausreichen, um Bäume zu brechen oder ein aus Holz gebautes Gebäude zu zerstören.

 

Gedanken von Hansjörg Auer aus dem Jahr 2015

„Klettern und Bergsteigen im Grenzbereich ist kein Spiel ohne Risiko – aber eines ohne das ich nicht leben kann. Das Spiel ist relativ einfach, die Regeln sind immer die gleichen. Das einzige was zählt ist der Moment. Ich will etwas tun, das mich fordert. Ganz oder gar nicht. Je intensiver, umso mehr bekomme ich retour und umso mehr spüre ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. […]

Aber manchmal beginne ich dann doch nachzudenken. Besonders wenn ich verletzt bin oder wenn es wieder einmal knapp hergegangen ist. Ich denke an meine Freunde, […] Ich denke daran wie es wäre, wenn ich einmal nicht mehr zurück käme, wenn ich den Preis für die Berge bezahlen müsste. Und doch kann ich es dann nicht lassen, mich der Herausforderung das eine ums andere Mal zu stellen. […] Ich werde nie aufhören zu suchen, weil das was ich finde mich jedes Mal aufs Neue fasziniert.“

Vielen Dank für die vielen positiven Worte. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Freunden von David und Jess.

Familie und Freunde von Hansjörg Auer

 

David lebte für die Berge und seine Leidenschaft für das Klettern und Bergsteigen hat uns als Familie geprägt und begleitet. Er folgte stets seinem Weg und lebte seinen Traum. Das nun Geschehene werden wir als Teil davon akzeptieren.

Wir bedanken uns für die zahlreichen positiven Worte und Gedanken von nah und fern, und bitten um Verständnis, dass es keine weitere Stellungnahme von uns geben wird. Vielmehr bitten wir David mit seiner Lebensfreude, seiner Tatkräftigkeit und mit Blick Richtung seiner geliebten Berge in Erinnerung zu behalten.

Die Familien von Hansjörg und Jess schließen wir in unsere Gedanken ein.

Claudia & Rinzi Lama

 

Jess Roskelley was a natural. He grew up in a household steeped in mountaineering, his father, John, was a pioneering Himalayan alpinist having led the first ascent of Gauri Sankar in 1979. Jess loved climbing and as an alpinist had climbed Everest in 2003 – the youngest to do so at the time. Jess possessed a multi-faceted ability which found him at home on ice, big walls and multi day expeditions.

Always game for adventure, Jess would show up with a smile, excited to climb. He balanced a constant dedication to progression on the mountain with a one of a kind sense of humor and deep dedication to practical jokes. The love he had for the mountains was only matched by his love for his wife, Alison and his bulldog, Mugs.

He will be remembered not just as one of the best mountaineers of a generation but one of the best we have ever encountered in the sport.

    Text: Kletterszene, Familie & Angehöriger der Verunglückten & The North Face Quelle: Süddeutsche Zeitung & Banff Nationalpark & Alpin.de Foto: The North Face
  • Beitragsdatum 23. April 2019