Der 3. und 4. Deutsche Jugendcup Lead und Speed in Kempten

Die Mädelsroute hatte es in sich: Sloper, eine Volumenpassage, dynamische Züge und eine Ausstiegsplatte, bei der es galt, die Nerven zu bewahren, warteten auf die zehn Finalistinnen. Einige Favoritinnen taten sich bei einer Sloperpassage schwer und stürzten nach knapp zwanzig Zügen. Ballern, Festhalten und Ruhe bewahren – Franka Funk (Schwaben) gelang das im Finale am besten. Mit 38 Zügen setzte sie sich deutlich von ihren Konkurrentinnen ab und stand am Ende des Tages verdient ganz oben auf dem Treppchen. Marie Köpler (AlpinClub Hannover) konnte fünf Plätze gut machen: Mit einer Höhe von 33+ kletterte sie von Platz 7 auf den zweiten Platz. Lilly Neubürger (Aschaffenburg) – die Erstplatzierte aus der Qualifikation – konnte ihre Position nicht halten und belegte am Ende des Tages einen guten dritten Platz. 

Jugend B männlich 

Eine kraft- und ausdauerlastige, dynamische und überhängende Tour forderte die Finalisten ordentlich heraus. Für eine Überraschung sorgte Luca Nündel (Wuppertal). Beinahe spielerisch und elegant kletterte er die finale Route – erst ganz knapp vor dem Top musste er sich dem Pump geschlagen geben – und holte sich verdient Gold. Lucas Christian Trandafir (Regensburg) konnte seinen Platz aus der Qualifikation halten und sicherte sich mit einem souveränen Auftritt mit dem 2. Platz seine erste Medaille auf nationaler Ebene. Jonas Körner (Braunschweig) bewies, dass er nicht nur im Bouldern, sondern auch im Lead Topathlet ist. Mit einer Höhe von 32+ holte er sich Bronze und somit seine dritte Medaille in diesem Jahr. 

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die Top drei aus der Qualifikation. Am Ende tauschten sie allerdings die Reihenfolge: Elisa Koppelmann (Rheinland-Köln) fiel einen Zug vor Mia Guttenberger (Tölz) und musste sich ihrer Konkurrentin ganz knapp geschlagen geben. Mia konnte nach ihrem zweiten Platz in Stuttgart noch einen drauflegen. Mit einer Tophöhe von 43+ holte sie sich dieses Mal Gold. Annika Müller (Augsburg) konnte ihre Führung nach der Quali nicht verteidigen, an diesem Tag reichte es „nur“ für Bronze. 

Jugend A männlich 

Hier blieb es spannend bis zum Schluss. Zehn starke Jungs battelten sich um das Podium. Mit fünf Zügen Vorsprung entschied Max Dinger (Krumbach) das Finale eindeutig für sich und stand am Ende des Tages ganz oben. Florian Schweiger (Ringsee) – ein ebenfalls bekanntes Gesicht – sicherte sich seine dritte Medaille bei der diesjährigen DJC-Serie. Mit einer Höhe von 32+ landete er auf dem 2. Platz. Yannick Nagel (Mannheim) hat nach Kempten inzwischen jede Medaillenfarbe in der Tasche: Nach seinem 1. und 2. Platz in Braunschweig und Stuttgart holte er sich beim ersten Leadcup Bronze. 

Am nächsten Tag hieß es umswitchen auf Speed. Aodhan Umlauf (Markt Schwaben) performte an diesem Tag besser denn je und zog nicht nur die Konkurrenten der Jugend B männlich, sondern die ganze Jugend A ab. Mit seiner phänomenalen Zeit von 6,83 Sekunden knackte er als einziger Athlet an diesem Tag die Sieben-Sekunden-Marke und lief damit einen neuen deutschen Jugendrekord. Vor einem Jahr lag seine Zeit übrigens noch bei 8,33 Sekunden… 

Am schnellsten in der Jugend B weiblich war Emma Glomb (Bielefeld) mit einer finalen Zeit von 10,58 Sekunden. Bei der Jugend A weiblich setzte sich am Ende Julie Fritsche (München-Oberland) mit 9,36 Sekunden durch. Florian Schweiger (Ringsee) gab sich mit Silber vom Vortag nicht zufrieden und fügte seiner Medaillensammlung – nach einigen Sieben-Sekunden-Runs – noch eine weitere in Gold hinzu. 

Bis zum nächsten Jugendcup haben die Jungs und Mädels eine längere Pause. Gut vier Monate sind es noch bis zu den beiden letzten Cups der Serie: Lead wird in Frankfurt im September über die Bühne gehen, Speed dann im Oktober in Neu-Ulm. Genügend Zeit also, um noch ein bisschen Ausdauer und Schnelligkeit zu trainieren.