Schnelle Zeiten und zwei neue deutsche Rekorde beim Deutschen Jugendcup Speed in Hamburg
Der Deutsche Jugendcup Speed in Hamburg war nicht nur schnell, er war mega schnell. Gleich dreimal wurde von den Mädchen der deutsche Rekord gebrochen: Das gelang Anna Maria Apel bei der Jugend B schon in der Quali, Sandra Hopfensitz lief bei den Damen in der Quali dann neue Bestzeit, die später im Finale von der erst 16-jährigen Nuria Brockfeld noch einmal unterboten wurde. Die „jungen Wilden“ zeigten beim dritten und letzten Jugendcup des Jahres auch unter Corona-Bedingungen eindrucksvoll, was sie inzwischen draufhaben. Es sei die erste Generation, die dabei ist, sich auf Speed zu fokussieren, sagt Bundesjugendtrainer Johannes Lau. „Das ist eine Gruppe aus Spezialisten, die es seit etwa drei Jahren gibt.“ Es sei „schön und logisch“, dass die jungen Wilden dann auch entsprechende Erfolge haben und auf dem Podest zu finden sind. „Es ist erfreulich, was sie erreicht haben – einige von ihnen haben sicher sogar das Potential, in Weltcups mitzuspielen.“
Dass die „jungen Wilden“ inzwischen den nationalen Speed-Wettkampf dominieren, habe man bei der Deutschen Meisterschaft der Senioren, bei der die Jugend A mitkletterte, deutlich gesehen. Bei den Damen seien die beiden älteren Starterinnen – Alma Bestvater und Afra Hönig – nicht im kleinen beziehungsweise im Finale dabei gewesen. Bei den Herren dagegen war der älteste Starter 18 Jahre alt. Jan Hojer, der Vorjahresmeister, Alex Megos und Yannick Flohé waren nicht am Start, was Johannes Lau bedauert. „Aber ich bin mir sicher, dass auch ein Jan, der jahrelang den deutschen Rekord hielt, seine Dominanz hätte abgeben müssen.“
Bei der Podestplatzierung gab es für den Bundesjugendtrainer keine großen Überraschungen. „Letztendlich waren es die großen Favoriten, die sich durchgesetzt haben.“ Nämlich Franziska Ritter und Leander Carmanns bei der Jugend A. „Leander hat mich mit seiner sehr guten Siebener-Zeit im Finale beeindruckt, der wäre beinahe noch deutscher Meister bei den Senioren geworden.“ Die Zweitplatzierte, Sandra Hopfensitz, habe dann doch eine kleine Überraschung mit ihrer neuen deutschen Bestzeit geboten:
„Dass sie so weit vorne mitspielen kann, hätte ich nicht unbedingt gedacht.“ Anna Maria Apel sei bei der Jugend B ihrer großen Favoritenrolle gerecht geworden, sie lief nicht nur neuen deutschen Rekord, sondern dominierte die Konkurrentinnen sehr deutlich. „Anna ist in allen drei Disziplinen sehr stark und könnte bei den Europäischen Jugendcups auf dem Podest stehen“, sagt Johannes Lau. Bei der männlichen Jugend B seien Florian Schweiger und Jakob Schiefer ähnliche Talente, auch sie seien sehr starke Allrounder.
Jugend B weiblich:
Gleich zu Beginn des Wettkampftages gab es eine große Überraschung: Anna Maria Apel (München-Oberland) lief in der Qualifikation eine überragende Zeit mit 8,474 Sekunden und stellte damit einen neuen deutschen Rekord bei der Jugend B weiblich auf. Mit deutlichem Vorsprung zu allen anderen Athletinnen zog sie auf Platz 1 in das Finale der Top 16 ein. Zweitplatzierte der Qualifikation war Emilia Merz (Rheinland-Köln), die in dieser Runde mit 11.977 Sekunden als einzige Athletin noch unter 12 Sekunden blieb. Dahinter reihte sich Charlotte Schiefer (Schwaben) mit einer Zeit von 12.374 Sekunden ein, dicht gefolgt von Yente Planer (Aachen) mit 12.849 Sekunden. Die Top 4 der Qualifikation zeigten im Achtel- und Viertelfinale konstante Leistungen und zogen erwartungsgemäß ins Halbfinale ein. Dort ging es dann um die Final-Teilnahme. Nach einer spannenden Runde setzten sich Anna Maria Apel und Charlotte Schiefer durch. Emilia Merz – die Zweitplatzierte der Qualifikation – schaffte den Sprung ins große Finale nicht, für sie ging es nun im kleinen Finale um die Bronzemedaille. Im großen Finale lief Anna Maria dann zwar keine 8er-Zeit mehr, holte sich mit 9.841 Sekunden jedoch mehr als verdient die Goldmedaille. Sie stand bei allen drei Jugendcups dieses Jahr auf dem Podium. Platz 2 ging an Charlotte Schiefer, die mit 11.758 Sekunden ihre beste Zeit in diesem Wettkampf bot und sich ihre erste Medaille auf nationaler Ebene sicherte. Emilia Merz setzte sich im kleinen Finale gegen Yente Planer durch und gewann Bronze.
Jugend B männlich:
Hier überzeugte vor allem Jakob Schiefer (Schwaben) in der Qualifikation. Er rannte die 15 Meter hohe Wand in 7.699 Sekunden hoch und blieb in dieser Runde der einzige Athlet unter acht Sekunden. Mit 8.012 Sekunden überzeugte zudem Florian Schweiger (Ringsee) und zog solide auf dem zweiten Platz in die nächste Runde ein. Max Dinger (Krumbach) – der Drittplatzierte der Qualifikation – versprach mit seiner Zeit von 8.607 Sekunden, dass der Wettkampf spannend bleiben würde. Viertplatzierter war Johann Söhngen (Frankfurt/Main) mit 9.203 Sekunden. Erwartungsgemäß standen sich diese vier Athleten im Halbfinale gegenüber. Am Ende schlugen hier Jakob Schiefer und Florian Schweiger als Schnellste den Buzzer und zogen somit in das große Finale ein. Der Kampf um die Bronzemedaille zwischen Max Dinger und Johann Söhngen war dann schneller als erwartet vorbei: Max Dinger stürzte und Johann Söhngen schob sich vor ihm auf Platz 3. Jakob Schiefer und Florian Schweiger hatten beide große Chancen auf den Sieg.
Letztendlich überzeugte hier Schiefer – der Erstplatzierte der Qualifikation – und holte sich mit einer Zeit von 7.944 Sekunden verdient den Sieg. Florian Schweiger konnte nicht mehr an seine Bestzeit anknüpfen und beendete seinen Wettkampf mit Silber.
Die Jugend A startete zusammen mit den Damen und Herren. Die Ergebnisse der Jugend wurden anschließend aus der Wertung der Erwachsenen herausgerechnet. Sehr unterschieden sich die Ergebnisse jedoch zumindest bei den Damen nicht, da die Jugend A weiblich auch bei den Erwachsenen das Feld anführte.
Ergebnisse der Jugend B des DAV Jugendcup Speed in Hamburg:
Mädels:
1 APEL Anna Maria
2 SCHIEFER Charlotte
3 MERZ Emilia
4 PLANER Yente
5 PETER Julanda
6 KNEPPEL Luisa
7 THOMAS Nele
8 GLOMB Emma
9 SCHIRUTSCHKE Carla
10 KOPPELMANN Elisa
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Burschn:
1 SCHIEFER Jakob
2 SCHWEIGER Florian
3 SÖHNGEN Johann
4 DINGER Max Krumbach
5 HEIL Jonas
6 MAAS Tjark
7 GORDZ Vincent
8 FELDMANN Aaron
9 ROBRAHN Tarek
10 KOCH Benjamin
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Jugend A weiblich:
Schon in der Qualifikation wurde sehr schnell deutlich, wer ganz vorne mitlaufen würde. Sandra Hopfensitz (Augsburg) lieferte gleich zu Beginn eine absolut beeindruckende Leistung ab und stellte mit 8.225 Sekunden – vorerst – eine neue deutsche Bestzeit bei den Damen auf. Nuria Brockfeld (Osnabrück) war ihr mit 8.354 Sekunden, also nur einer Zehntelsekunde Unterschied, dicht auf den Fersen. Franziska Ritter (Wuppertal), die amtierende Deutsche Meisterin im Speed, musste sich in der Qualifikation mit 8.733 Sekunden noch mit dem dritten Platz zufrieden geben. Wegen der geringen Teilnehmerzahl setzte sich das Finale dann nur aus der Top 8 zusammen. Die drei Favoritinnen trafen im Halbfinale aufeinander. Dort hatte Nuria Brockfeld einen Fehlstart und Franziska Ritter sicherte sich automatisch ein Ticket für das große Finale. Sandra Hopfensitz konnte die Runde in einem sehr knappen Rennen für sich entscheiden und war damit Gegnerin von Franziska. Nuria behielt nach ihrem Fehlstart in der Vorrunde die Nerven: Sie entschied das kleine Finale mit einer unglaublichen Zeit von 8.183 Sekunden für sich und holte sich Bronze.
Mit dieser Zeit brach sie erneut den deutschen Rekord im Speedklettern und kratzt bereits an der Sieben-Sekunden-Marke. Gold ging an Franziska Ritter, nachdem Sandra Hopfensitz im Finalrun gleich am Start der Fuß abgerutscht war. Franzi konnte sich so wie schon im Vorjahr über Platz 1 in der Jugend und den Deutschen Meistertitel der Damen freuen.
Jugend A männlich:
Die Jugend A männlich machte den Wettkampftag noch einmal sehr spannend:
Thorben Perry Bloem (Braunschweig) legte in der Qualifikation gleich einen sehr guten Run mit 7.133 Sekunden hin und setzte sich damit an die Spitze. Nur minimal langsamer war Leander Carmanns (Rheinland-Köln), der seine Qualifikation mit 7.190 Sekunden und Platz 2 beendete. Albert Schönherr (Sächsischer Bergsteigerbund) zog mit einer Zeit von 8.067 Sekunden auf dem dritten Platz in die Finalrunde ein. Dort ging es dann in jedem Run ordentlich zur Sache, jede Zehntelsekunde war entscheidend. Im Viertelfinale zeigte Thorben Perry Bloem mit einer Zeit von 6.910 Sekunden, dass er seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Im Halbfinale konnte er sich in einem knappen Rennen jedoch nicht ganz durchsetzen und verpasste den Einzug in das große Finale. Leander Carmanns dagegen gelang ein fehlerfreier Run, er stand am Ende des Tages im großen Finale – und das sogar in der Wertung der Herren. Er holte sich mit einer Zeit von 7.027 Sekunden und einer sehr konstanten Form über den gesamten Wertkampf den Tagessieg. Platz 2 ging verdient an Thorben Perry Bloem, der in allen Runden zeigte, welches Potenzial er hat. Bronze sicherte sich Levid Steiner (Konstanz), der wegen der starken Konkurrenz der Herren schon im Viertelfinale ausgeschieden war.
Dass der Jugendcup Speed noch einen Tag vor dem zweiten Lockdown stattfinden konnte, findet Bundesjugendtrainer Johannes Lau erfreulich.
„Es war für die Athleten einfach gut, noch einmal bei einem Wettkampf starten zu können. In diesem Jahr gab es dafür kaum die Möglichkeit – sie haben das sehr wertgeschätzt.“ Gerade für Spezialisten wie Speederer es sind, sei das besonders wichtig, sagt Johannes. „Die können ja nicht an den Fels ausweichen, wie es die Leadkletterer machen. Sich da noch über viele Monate hinweg zum Training zu motivieren, ist schwierig.“
Ergebnisse der Jugend A des DAV Jugendcup Speed in Hamburg:
Mädels:
1 RITTER Franziska
2 HOPFENSITZ Sandra
3 BROCKFELD Nuria
4 STENZEL Manon
5 FUNK Ronja
6 WOLF Anna-Lena
7 SCHMITZ-KOLKMANN Karla
8 LIEB Zoe
9 HORLACHER Katrin
10 ASELMEIER Marlene …weiterlesen…
Jungs:
1 CARMANNS Leander
2 BLOEM Thorben Perry
3 STEINER Levid
4 VON BOTHMER Till
5 SCHÖNHERR Albert
6 PFEIFFER Ben
7 KOLB Simon
8 SIEDLER Michel
9 BRUDER Eliah Maximilian
10 HOPPE Jan Pekka
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