David Lama klettert die Kompressorroute frei, Alizée Dufraisse 8c+/9a und Tom Bolger 9a in Spanien, Sarah Seeger 8A+ in Franken [Shortnews]
Mehr als drei Jahre lang wurde David Lama von der Idee, die Kompressorroute am Cerro Torre frei zu klettern, getrieben –nun ist sein Traum Wirklichkeit geworden! Am 19. Januar starteten Peter Ortner und David in El Chalten und wanderten zum Nipo Nino, ihrem ersten Camp. Am nächsten Morgen kletterten die beiden auf die Schulter (Col de la Paciencia). Am Beginn der Bohrhakentraverse, kletterten die beiden statt rechts, weiter an einer technisch schwierigen Kante, nur einige Meter links des „Salvaterra Cracks“. Nach ein paar Abflügen konnte David dann auch diese Seillänge punkten. Ein paar Stunden und Seillängen später erreichten sie die „Iced Towers“, wo dann auch schon wieder eine schmale Stufe zum Biwakieren ins Eis gepickeltet wurde. [Hörst sich fast nach Urlaub an. Wandern, a weng kraxeln, Pause, Schlafen] Am nächsten Tag ging es dann in die Headwall. [Da ist ein paar Tage zuvor ne andere Schweinerei passiert – bei der wir wir uns noch in die englishen Texte einlesen müssten, von wegen Bohrhaken entfernen… Recherche wird eh überbewertet…] An hohlen und lockeren Schuppen mit leicht flattriger Psyche zweck Rounouts der besonderen Art, klettern die zwei die originale Kompressorroute. Etwa 20 Meter unterhalb des Kompressors traversierten sie dann laut David, nach rechts und erreichten ein System aus Rissen und Verschneidungen. So war dann auch nach 24 Stunden Kletterausflug der Gipfel erreicht.
Mit Kalte Sophie (Frankenjura) gelang Marmot PRO Sarah Seeger kürzlich ihr erster 8A+ Boulder. „Schneetreiben, stürmische Böen, kaum Sicht, und für den Nachmittag waren steigende Temperaturen und starker Regen vorausgesagt – eigentlich kein Wetter, das Lust auf draußen Klettern macht. Der Zustieg zum Fels war dann auch eher als Bewegung an der frischen Luft gedacht, ernsthafte Versuche hatte Sarah eigentlich schon abgeschrieben. Erstaunlicherweise war der Boulder bis auf einen Griff trocken, und mit ein wenig Toilettenpapier war auch dieser bald kletterfähig präpariert.
Der erste Versuch ging zwecks mangelder Körpersapnnungs und Koordination in die Hose. Aber wie es sich gehört. Crux noch einmal kurz anschauen, Griffe nochmal putzen und trocken legen, und gleich noch einen „erwartungsfreien“ Versuch hinterher!! Das Ende von diesem Versuch könnt ihr bestimmt erahnen. Richtig! Sarah is in feinster Manier den Boulder durchgestiegen!
Video-Link: http://vimeo.com/33475760
Ja dieses Video, brachte unseren Gleichstellungsbeauftragten an die Grenzen seiner nervlichen Belastbarkeit. Aus diesem Grund verschwiegen wir auch die nächsten Taten von Alizée Dufraisse. Denn die starke Französin legte in Spanien noch einen — ach, was sag ich — zwei drauf! Denn nach Patinoso (8c+) folgete auch noch La Reina Mora (8c/8c+/9a) in Siurana. Diese Route wurde 2008 von Ramón Julian Puigblanque erstbegangen und mit 8c bewertet. Danach folgten Wiederholungen von Nico Favresse und Dani Andrada, die die Route mit 8c/8c+ und 8c+/9a bewerten würden. Uns ist es ehrlich gesagt egal, ob es jetzt ne 8c mit + oder ohne ist. Auch wenn da ’ne Neun mit ’nem a im Topo stehen würde, ändert das nichts. Denn die Leistung von Alizée ist so oder so der Hammer! Ob sie jetzt die dritte oder vierte Frau ist, die so eine schwere Route geklettert hat überlassen wir euch und den Besserwissern.
Eventuell hätten wir die Wiederholung von Fabela Pa la enmienda (9a) durch Tom Bolger vor der 8c+/9a oder was auch immer von Alizée bringen müssen. Denn wir befürchten, dass jetzt seine Begehung nicht mehr so viel Respektpunkte einbringt, wenn wir es umgedreht hätten. Da aber Tom schon die ein oder andere Route in diesem Grad in seiner Tickliste stehen hat wird es für ihn nicht so schlimm sein.
Text: kletterszene.com Foto: Red Bull und Oliver Fell Video: Vimeo