Dave Graham begeht Celestite (8C+) in Val Bavona
Bei all den Sends, die in letzter Zeit reinflattern, wäre uns fast eine große News des Monats durch die Lappen gegangen: die neueste 8C+ von Dave Graham. Celestite (8C+) ist Grahams dritte Linie in diesem Grad in der Schweiz (im vergangenen Jahr). Los geht’s mit einer schweren 8A+, die danach in eine noch anspruchsvollere 8B+ Sektion übergeht. Bevor überhaupt ans Durchsteigen zu denken war, musste Dave aber erstmal die sketchy Fallzone freiräumen und dabei sogar einen kleinen Teich mit Holz zubauen. Aber auch das Finden der richtigen Beta auf den (laut Dave) „furchtbaren“ Tritten stellte sich erstmal als Challenge heraus.
„It was a very obvious project. I had tried it before but with a frontal view of the movements. With a new perspective and the possibility of finding solutions using the knees, a technique in which I have improved, many ideas came up.“
Dave auf Instagram
Obwohl diese langsame Kletterei auf unsicheren Tritten eigentlich nicht sein Stil ist, überraschte sich der 41-Jährige selbst mit seinem relativ schnellen Fortschritt im Boulder. Nach drei Sessions mit stetigem Progress stand der Amerikaner dann auf einmal deutlich früher oben auf dem Block als erwartet – und war sich enorm unsicher bei der Bewertung.
„Could I climb something of this level that quickly? If it had taken another ten days of making mistakes, I’d have zero hesitation with the proposal, yet, I often doubt my strengths and abilities. If compare it to all the lines I’ve climbed, it seems like where it belongs, unless I missed some crucial easier beta. I’m very proud of my climbing on this one, it’s majestic, climbs beautifully, and is an amazing addition to the valley.“
Ob man (auch wenn man Dave Graham ist) 8C+ in nur drei Sessions auf die Reihe kriegen kann, werden zeitnahe Wiederholungen von Celestite hoffentlich bald zeigen – schließlich ist die Gegend gut besucht. Der Block hat Dave jedenfalls so gut getaugt, dass er im kommenden Winter nochmal wiederkommen will: um einen ca. 8B schweren Rechtsausstieg am selben Fels einzurichten. Vielleicht wissen wir bis dahin schon mehr.