Das Olympische Wettkampfformat [ Sportklettern – Paris 2024 ]
Die Aufnahme des Klettersports in die Olympischen Spiele hat weltweit das Kletterfieber weiter verbreitet und er wird auch dieses Mal beim größten Sportevent der Welt vertreten sein.
Lediglich an Format und der Anzahl der Qualifikationsplätze hat sich einiges geändert. Waren beim Debüt 2021 in Tokio in einer 3-fach kombinierten Disziplin aus Bouldern, Lead und Speed noch 40 Teilnehmer*innen zugelassen, sind es dieses Mal insgesamt 68, die in zwei Disziplinen antreten werden.
Jeweils 20 Frauen und Männer werden sich in der Combined-Kategorie Bouldern und Lead messen, je 14 Frauen und Männer in der Disziplin Speedklettern.
Wie funktioniert das Combined-Format?
Das neue Olympic Combined Format besteht aus den beiden Disziplinen Bouldern und Lead und läuft über zwei bzw. drei Runden: eine Qualifikationsrunde, das Halbfinale und das Finale.
Gestartet wird mit der Disziplin Bouldern in der gewohnt umgekehrten Reihenfolge: Die Bestplatzierten aus dem Halbfinale gehen zuletzt auf die Wettkampfmatte. Wie auch in der Qualifikationsphase müssen die Finalistinnen in jeweils vier Minuten vier Boulder bewältigen. Anders als in Tokyo wird es in Paris aber zwei statt einer Zone geben: Zone 1 bringt 3 Punkte, Zone 2 bringt 6 Punkte, der Topgriff bringt 25 Punkte. Insgesamt sind im Boulderfinale ergo maximal 100 Punkte (4 Flashes x 25 Punkte) erreichbar, da die Zonenwertung nicht kumulativ erfolgt, sondern der höher gewertete Griff entscheidet. Pro Versuch, den erreichten Griff zu halten, werden außerdem 0,1 Punkte abgezogen. Bei einem Gleichstand zwischen zwei Athletinnen entscheidet die Performance aus dem Halbfinale über die Platzierung (Countback).
Auch im Lead-Finale ändert sich etwas: Die Athletinnen haben zwar wie gewohnt sechs Minuten Zeit für die Route, und wer am höchsten kommt, gewinnt die Disziplin – allerdings bedeutet nicht jeder Griff die gleiche Punktzahl. Die Finalroute wird stattdessen von oben nach unten hin durchnummeriert und jedem Griff eine Wertung zugeteilt: Je höher ein Griff innerhalb der Route, desto mehr Punkte gibt es für die Kletterinnen.
Wie beim Bouldern sind auch beim Lead maximal 100 Punkte (entspricht der Wertung des Topgriffs) möglich. Bei Gleichstand entscheidet allerdings nicht die Platzierung in der Qualifikation, sondern die benötigte Kletterzeit im Finale: Wer schneller ist, ist auch höher im Ranking.
Um die Gewinner*innen des Combined-Formats zu ermitteln, werden am Ende (wie auch schon nach der Qualifikation und dem Halbfinale) die Punkte aus jeder Disziplin addiert. Hat jemand im Finale sowohl alle Boulder geflasht als auch die Lead-Route getoppt, ergäbe das eine Gesamtpunktzahl von 200.