Dani Arnold knackt Matterhorn-Solo Rekord, David Firnenburg punktet im Avers 8B+ und Alexander Megos rockt weiter in Australien
Selten, aber doch immer öfters klettern Jungs und Mädels quasi zeitgleich — quasi weil, nicht gleichzeitig, sondern an unterschiedlichen Tagen — mal ’ne sackschwere Route und ein paar Tage drauf, dem Schwierigkeitsgrad entsprechend, ’nen sackschweren Boulder. Früher gab es noch die Ausrede, dass man entweder schwer Bouldern oder Routen klettern kann. Und als damals Herr Loskot die ein oder andere 9a erstbegangen hatte, wurde am Alpinstammtisch — weil die müssen es ja auch wissen — stark über die Routenbewertungs-Kompetenz vom Herrn Loskot diskutiert. Obwohl es (für sie) auf der Hand lag: Klem hatte keine, weil starker Boulderer. Wie es meistens bei solchen Stammtischgesprächen ist, die Winter kommen und gehen und auf einmal… Holla die Waldfee, da schau einer an — man kann ja doch beides. Den Frauen wurde es bekanntlich erst ein paar Jahre später zugetraut, aber das ist wieder ein anderes (Stammtisch-)Thema und wir würden jetzt wirklich zu weit von der eigentlichen News abrücken.
Denn nachdem David Firnenburg Black Label (9a) in Franken abgeholt und anschliessend hoffentlich ordentlich gefeiert hatte, ging es mit Crashpad ins schöne Avers. Denn dort hatte David seit letztem Jahr noch ’nen Sack hängen und dieser wollte geklettert werden. New Base Line (8B+) hieß das Projekt und wie der Name und der Grad vermuten lässt, ist das ’ne ordentliche Hausnummer. Warum hieß? Weil es sonst nicht in unseren News und Davids Tickliste stehen würde. Jupp, richtig! David konnte alle Züge am Stück von New Base Line (8B+) klettern und stand am Ende oben auf dem Block und freute sich wie „Drei im Wäggle“. Er ist ja jetzt Nürnberger…
Da wir gerade bei den Alleskönnern sind, wollen wir noch einen weiteren Franken in den Shortnews erwähnen. Dauerurlauber Alexander Megos verlies mit Sack (Peter Würth) und Pack (Wiz Fineron) die Blue Mountains und fuhr mit den Jungs in die Grampians. Nach ein paar Regentagen und Dyno-Training in ’nem Boulderraum ging es dann für drei weitere Tage auf Sightseeing Tour in den Busch. Nachdem die großen Bäume alle bewundert wurden, wendeten sich die drei aber wieder dem Ernst des Kletterlebens zu. Da es keine 9a mehr gibt, die Alex noch wiederholen könnte und er — wie gesagt — im Urlaub ist, wird er auch nix einbohren. Mit seiner Begehung von Sneaky Snake“ (33/8c) an der Taipan Wall und den beiden Boulder Cherry Picking“ (8B) und „Rubik’s Cube“ (8A+) in Buandik füllte sich auch seine Tickliste und so langsam aber sicher dürfte in Australien nicht mehr viel übrig sein für Alex.
Bevor wir zu den alpinen Sprintnews kommen, gibt es noch ein Video von Samuel Ometz und David Firnenburg. Ist zwar schon etwas älter, sollte aber dank der schönen Linien und der beiden Akteure keinen groß stören.
Video-Link: https://vimeo.com/101229613
Zum Auftakt der Saison am Matterhorn setzte Dani Arnold einen neuen Meilenstein: Er kletterte die Nordwand solo in 1 Stunde und 46 Minuten. Damit unterbietet er den bisherigen Rekord von Ueli Steck um 10 Minuten.
Es wird der Sommer des Matterhorns werden. Zermatt feiert seinen weltbekannten Hausberg. Vor 150 Jahren, am 14. Juli 1865, erreichten Edward Whymper und seine Seilschaft den Gipfel, der lange als nicht besteigbar galt. Was damals unmöglich schien, ist heute Alltag. Die Auffassung dessen, was alpinistisch möglich ist und was nicht, hat sich verschoben und verändert sich stetig weiter. Der Urner Spitzenalpinist Dani Arnold hat mit verschiedenen Speed Begehungen in schwierigen Routen bereits mehrfach an den Grenzen des Machbaren gerüttelt.
Diese Woche setzte er eine neue Bestmarke: Er brauchte für die Durchsteigung der Matterhorn Nordwand nur gerade 1 Stunde und 46 Minuten. Er klettere auf der klassischen Route der Nordwand-Erstbegeher (Schmid Route). Arnold unterbietet damit den bisherigen Rekord von Ueli Steck aus dem Jahre 2009 um zehn Minuten.
Dani Arnold stieg am Mittwoch, 22. April um 8.34 Uhr am Bergschrund in die 1100 Meter hohe Wand ein. 1 Stunde und 46 Minuten später drückte er am Gipfel auf die Stoppuhr. “Zu Beginn fühlte ich mich gar nicht gut”, kommentierte Arnold am Abend seine Tagesform. “Es wurde mir fast schlecht und ich überlegte aufzugeben.” Er hielt aber durch und fand schliesslich einen guten Rhythmus. “Ich war nicht mega schnell, das einzige was zählt, ist der Rhythmus”, sagt er. Angesichts der Zeit wohl ein leichtes Understatement – “normale” Bergsteiger brauchen acht bis zehn Stunden für die Route durch die Nordwand.
Understatement passt zu Arnold, er geht auch schwierige Projekte mit einer verblüffenden Leichtigkeit an. Als er 2011 Ueli Stecks Rekord in der Eiger Nordwand knackte, er war 20 Minuten schneller als Steck, kannte ihn ausserhalb der Szene kaum jemand. Dass er es fast auf den Tag genau vier Jahre später schaffte, auch die Bestzeit in der Matterhorn Nordwand zu unterbieten, ist für Arnold eine besondere Bestätigung.
“Es zeigt mir, dass ich den letzten Jahren vieles richtig gemacht habe. Das ist für mich das wichtigste an diesem Ereignis.”
Klatsch und Tratsch
Kennt ihr die Sendung auf ARD, Klein gegen Groß? Nein? Macht nix, ist so ’ne Öffentliche-Rechtliche-Gute-Laune-Sendung mit Pilawa, Lanz oder Kai Pflaume. Im Prinzip geht es darum, dass Kids behaupten in irgendwas besser zu sein als die Erwachsenen und die ARD Redaktion sucht dann für die Kurzen adäquate Gegner. Meist Prominente, aber auch welche die es gerne wären und halt auch mal richtige Sportler wie den Christian ‚Cri‘ Bindhammer. Hätte Elias (der junge Herausforderer) vorher gewusst, dass die ARDler den Christian rankarren — wir bezweifeln mal, dass er dann noch behauptet hätte, das er schneller ist. Ach ja, die Herausforderung war wer am schnellsten ein 7,50 Meter hohes Steckbrett raufkommt. Christian, kannte kein Erbamen und war am Ende knapp ein einhalb Minuten schneller als Elias. BÄM! Ansage!
Die Firma Mountain Equipment hat im Juni großes Mitleid mit allen, die keinen g’scheiden Schlafsack besitzen, oder der alte schon so stinkt, das keiner mit euch im Zelt pennen möchte, oder ihr in auf dem letzten Festival verschlampt habt. Soll vorkommen. Denn im Juni könnt ihr euch „gratis“ einen ME Schlafsack ausleihen. Wer am Ende noch ein Foto mit seinem Leihschlafsack online stellt, bekommt als Dankeschön noch n T-Shirt geschenkt. Wir müssen zugeben, dass wir das ganze Kleinegedruckte nur so grob überflogen haben, dabei aber keinen Haken finden konnten. Aber schaut am besten selber noch einmal nach. – Wildnight Page –
Video-Link: https://youtu.be/m9Rzkv89ows