Dai Koyamada begeht Okuro (8C) in Kasagi

Nachdem Living Legend Dai Koyamada 2000 seine Weltcupkarriere beendet und seinen Focus auf den Fels gelegt hatte, dauerte es gerade einmal zwei Jahre, bis er seine erste 9a-Route kletterte. Zu diesem Zeitpunkt kletterte Dai insgesamt noch nicht einmal zehn Jahre lang – und wenn man davon absieht, dass die Trainingsmöglichkeiten zum damaligen Zeitpunkt noch in feuchten Kellern versteckt waren, gab es in den frühen 2000ern auch nicht gerade eine große Auswahl an Routen im elften Grad. Wie wir aber mittlerweile gelernt haben, lag das teilweise auch an den eher vorsichtigen Bewertungsvorschlägen der Erstbegeher dieser Zeit.

2003 legte Dai mit der Begehung von Hallucination, einem der ersten 8B+ Boulder überhaupt, den Grundstein seiner Boulderkarriere. Es folgten Klassiker wie Dreamtime, Story of Two Worlds oder auch Horizon – und das in einer Zeit, als diejenigen, die ein 8B+ Problem in der Tickliste stehen hatten, an einer Hand abgezählt werden konnten.

Mittlerweile hat Dai an die 30 Boulder im Grad 8C und schwerer geklettert. Heute, im zarten Alter von 47 Jahren, klettert er die ganz schweren Sachen vielleicht nicht mehr wie am Fließband, aber er klettert sie noch.

Nachdem Dai zwei Tage damit verbracht hatte, eine ordentliche Landezone zubauen, versuchte er sein letztes Projekt zwei Saisons lang, bevor er bei kühlen Bedingungen Mitte Okuro (8C) endlich klettern konnte.

Okuro liegt in Kasagi, einer Präfektur von Kyoto, und startet ohne weiteres Hin und Her direkt mit steiler Dachkletterei. Die darauffolgenden Sloper sind es, die für den Schwierigkeitsgrad 8C des Boulders sorgen. Körperspannung und Toehook-Skills sind dabei laut Dai essenziell, wenn man den Boulder wiederholen möchte.

A miracle happened!
Yesterday, I completed a project that I had been trying for two seasons.
I’m very happy to have completed one of my goals for this year.

so Dai bei Instagram

  • Credits Text kletterszene.com
  • Credits Fotos Dai Koyamada
  • Beitragsdatum 25. Oktober 2023