Belohnung für die harte Arbeit – KVÖ Jahresfazit

Ein spannendes und ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Die KVÖ-Coaches blicken noch einmal zurück und ziehen Bilanz, richten den Fokus gleichzeitig aber bereits auf die kommende Saison und darüberhinaus. Heim-Weltcup, Europameisterschaft, World Games – 2022 hatte viel zu bieten. Kilian Fischhuber, Katharina Saurwein, Fabian Leu und Marco Lamprecht waren stets hautnah dabei. Das KVÖ-Coaching-Quartett begleitete die Athlet:innen auf Schritt und Tritt.

Kletterverband Österreich Kilian Fischhuber Nationaltrainer

Die Europameisterschaft kommt mir zuerst in den Sinn. Immer wieder hinterfragt man sich und seine Arbeit, aber in München hat man gesehen: Österreich ist im Klettern eine Nummer. Nicolais EM-Titel ist das beste Beispiel. Er hat sein Potenzial immer wieder angedeutet und gute Leistungen gebracht, aber so ganz aufgegangen ist es nie. Dort hat er es bei einem hochkarätigen Wettkampf perfekt umgesetzt,

erinnert sich Kilian Fischhuber.

Jakob hat wieder einmal gezeigt, dass er der beste ‚Kombinierer‘ ist – und immerhin war Adam Ondra am Start. Das war ein Fingerzeig in Richtung Olympische Spiele 2024. Jessy hat mit zwei Medaillen ebenfalls sehr gut performt.

Bei der EM haben mit Jessica Pilz und Jakob Schubert zwei Arrivierte abgeliefert, zudem ist Nicolai Uzniks Stern aufgegangen.

Die Breite konnten wir dort nicht ganz zeigen, das ist dafür in den Weltcups gelungen. Franziska Sterrer ist mit ihrem ersten Boulder-Finaleinzug der Knopf aufgegangen, Stefan Scherz hat im Lead einen vierten Platz geholt. Das sind großartige Entwicklungen. Im Speed ist ebenfalls unglaublich viel weitergegangen. Tobias Plangger hat gezeigt, dass er für den ganz großen Wurf bereit ist.

so Kilian Fischhuber

Schritt nach vorne

Österreichische Staatsmeisterschaft 2020 klettern

Es gab sehr viele Höhepunkte. Beim Boulder-Weltcup in Salt Lake City zu Beginn der Saison sind vier Österreicher ins Finale geklettert, das war eine Belohnung für die harte Arbeit im Winter. Dann kam schon bald der Heim-Weltcup, der jedes Jahr extrem cool ist. Es ist großartig, dass sich der Verband die Mühe macht und so ein geniales Event auf die Beine stellt. Die EM in München ist super gelaufen, mit drei Medaillengewinnern ein voller Erfolg.

blickt Katharina Saurwein zurück

Auch sie freut sich mit den jüngeren Athlet:innen um Stefan Scherz und Nicolai Uznik, die 2022 eine großen Schritt gemacht haben. Franziska Sterrers erstes Weltcup-Finale und der siebente Platz von Jan-Luca Posch (erstes Top-10-Ergebnis im Weltcup) seien weitere persönliche Meilensteine gewesen.

Es ist immer schön zu sehen, wenn es so aufgeht. Ich durfte viele von ihnen ja auch schon im Jugendbereich betreuen. Auch dort hat sich im letzten Jahr einiges getan, wir haben viele junge Athletinnen und Athleten, die motiviert sind und oben anklopfen. Der Sprung in den Weltcup ist nach wie vor ein großer und schwieriger, aber wir arbeiten gemeinsam daran.

„Akzeptant war von Beginn an da“

„Zuwachs“ im Team gab es vor dem Sommer: Fabian Leu verstärkte das Trainerteam seit Mitte Mai.

Ich durfte sehr schnell hineinwachsen, Trainings leiten und Verantwortung übernehmen. Die Akzeptanz war von Beginn an da, deswegen war das ganze Jahr ein persönliches Highlight für mich. Der ganze Juni war ein Großevent: Zuerst FISU Universitäts-WM, dann Weltcup. Gleichzeitig war es wichtig, den Trainingsalltag aufrecht zu erhalten. Das war eine Herausforderung, die wir gut meistern konnten.

Bei der EM fungierte Leu als Coach vor Ort in München:

Dabei zu sein, wir Nicolai sich den Titel schnappt, Jessy zwei Medaillen holt und Jakob im Combined Gold gewinnt, war schon gewaltig. Das sind Momente, die man nicht vergisst.

Neben Wettkämpfen ging es für Leu darum, ein Vertrauensverhältnis zu den Athlet:innen aufzubauen. Beim Felstrainingslager in Fontainebleau ist das einmal mehr gelungen. „Da gibt es keine Medaillen zu gewinnen, sehr wohl aber viel als Team und Gemeinschaft. Fontainebleau ist eine riesige Spielwiese, alle sind auf ihre Kosten gekommen. Alle waren voll dabei, der Spirit einzigartig. Genau so stellt man sich das vor.

Perfekter Abschluss

Auch im Paraclimbing haben die KVÖ-Athlet:innen zahlreiche Erfolge gefeiert.

2022 gab es viele Ups and Downs, ein neues Regelwerk und neue Klassifizierungen. Wir sind zum Saisonstart mit einem kleinen, aber feinen Team nach Salt Lake City gereist und haben dort voll abgeräumt. Angelino Zeller und Jasmin Plank haben ohnehin die ganze Saison dominiert und jeden Bewerb auf Platz eins abgeschlossen,

resümiert Marco Lamprecht zufrieden.

Saisonhöhepunkt war sicher der Heim-Bewerb in Innsbruck, wo wir bei den Rolli-Herren – in verschiedenen Klassen – auf den Plätzen eins bis drei gelandet sind. Wir sind super dankbar, dass wir eine offene ÖSTM abhalten konnten und somit Starter:innen aus verschiedenen Nationen dabei waren. Außerdem ist Paraclimbing beim Weltcup in Innsbruck inkludiert und etabliert, da muss man danke sagen. 2023 freuen wir uns auf das große Highlight: Die WM in Bern.

Abgeschlossen wurde die Saison 2022 beim Trainingslager in Schenna (ITA). Die drei Tage in Südtirol unter dem Motto „Rückblick, Einblick, Ausblick“ waren der perfekte Schlusspunkt eines spannenden Jahres.

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Video-Link: https://youtu.be/AjGKiwKJMfk
  • Credits Text KVÖ, kletterszene.com
  • Credits Fotos Ks.com Archiv, KVÖ
  • Beitragsdatum 1. Januar 2023