Babsi Zangerl klettert zwei 8c`s und Jacopo Larcher 9a
Bekannt ist Babsi Zangerl zwar mittlerweile vor allem für ihre Begehungen harter, alpiner Mehrseillängen, unter anderem dafür, dass sie es als fünfte Person und als erste Frau schaffte, die Trilogie aus den drei mit X+ bewerteten Alpinrouten „End of Silence“ (11 SL), „Silbergeier“ (6 SL) und „Des Kaisers neue Kleider“ (8 SL) zu klettern.
Sie gilt allerdings auch als eine der besten Allround-Kletterinnen der Welt.
Sowohl die Wurzeln ihrer Kletter-Karriere, als auch diejenigen der Beziehung von Babsi Zangerl und Jacopo Larcher finden sich jedoch im Bouldern. Beim legendären italienischen Boulderfestival, dem „Melloblocco“ laufen sie sich immer wieder über den Weg, bis es im Gespräch irgendwann funkt.
Jetzt zog es das starke Kletter-Paar, nach einem Ausflug an die eher kleinformatigen Felsen bei der Boulder-Rallye in Galtür Anfang September, wieder in etwas höhere Wände.
In den letzten Wochen genossen wir ein paar einfache Sportklettertage nahe der Heimat.
Babsi via Instagram
Was Babsi da „einfache Sportklettertage“ nennt, hat es in sich:
So konnte die Tirolerin, die heute in Bludenz (Vorarlberg) zuhause ist, Siesta (8c) in Vättis (Schweiz) für sich abhaken. Jacopo holte sich die erste Wiederholung von Essenz (9a) und vor nur wenigen Tagen durchstieg Babsi außerdem die extrem pumpige, von Dani Benz erstbegangene 40-Meter-Linie Haschen nach Wind (8c) am Voralpsee (Schweiz).
Das war ein echtes Kopfkino, denn der härteste Zug wartete erst ganz am Ende der Linie.
Babsi via Instagram
… definitiv eine der besten Linien der Voralp…
Ks.com Nachtrag: Jacopo hat nicht nur Essenz wiederholt, sondern auch die beiden Routen Siesta und Haschen nach Wind.
Nachdem Babsi inzwischen über 30 Routen im Grad 8c bis 9a erfolgreich geklettert hat, macht die „einfachen“ Sportklettertage vielleicht auch vielmehr die Unkompliziertheit aus, die solche Tage nahe der Heimat mit sich bringen.
Keine aufwändigen planerischen Vorbereitungen in Sachen Material, Anreise, Dokumentation etc., wie sie für größere alpine Projekte von Nöten sind, sondern einfach losziehen, genießen, projektieren, Punkten.
Bei den beiden von einem Power-Paar sprächen zu drängt sich förmlich auf, gelang ihnen nicht nur 2017 gemeinsam die Trad-Route Gondo Crack 8c/ E10 (X+/XI- R) sondern im August 2018 auch noch die erste Wiederholung von Odyssee (33 SL, X-) durch die Eiger-Nordwand. Zu einem ihrer größten gemeinsamen Kletter-Erfolge zählt außerdem eine Wiederholung der legendären, hochalpinen Big-Wall-Route Eternal Flame (650m, 7c+) am Trango Tower im Juli 2022. Innerhalb von sechs Tagen konnten sie alle 24 Seillängen der Route frei klettern und schafften ihren Durchstieg ohne einen einzigen Sturz, was bis dato noch keiner Seilschaft in dieser Linie gelungen war.