Another "Black Label", please!
Die Bedingungen im Frankenjura waren in diesem Jahr alles andere als gut. Die wenigen guten Tage konnte Markus Bock dennoch für einige harte Erstbegehungen nutzen. Im Folgenden blickt Markus auf sein Kletterjahr zurück:
„Ein weiteres Kletterjahr, vor allem in der Fränkischen, neigt sich so langsam, aber sicher dem Ende entgegen. Seit meinem letzten Eintrag sind einige Monate vergangen, die sowohl von Verletzungen als auch Erfolgen geprägt waren.
Der Hitze im Juli entfloh ich in die Höhe, um am Klobenjoch/Rofan einige erstklassige Neutouren einzurichten. Heraus kamen vier Erstbegehungen im Bereich 8a+ bis 8c. Zunächst war wie immer Buckeln angesgat, die schweren Rucksäcke mit dem Einbohr-Equipment mussten zum Fels getragen werden. Darauf folgte eine ausgekugelte großen Zehe, schmerzhaftes Resultat eines Sturzes beim Einbohren. Schließlich blieb nicht mehr als ein Schokoriegel Zeit, um so manche Tour erstzubegehen, daher auch der Name „OVO-Kid“ (8c).
Mitte August flog ich dann für drei Wochen in die Rocklands nach Südafrika, es war mein erstes Mal dort. Doch anstatt richtig aus dem Vollen schöpfen zu können, kämpfte ich gegen immense Rückenschmerzen, die mir in der letzten Woche auf Grund eines Hexenschusses dann entgültig nen Strich durch die Rechnung machten. Zurückzuführen war dies sicherlich auf den vorangegangenen harten Sturz beim Einbohren im Rofan, die darauf folgende wochenlange Humpelei und sicher auch das lange unentspannte Sitzen im Flieger. Doch wir kommen wieder – das steht fest. Trotz alledem kletterte ich mit „Leopard Cave“ und „Nutsa“ zwei tolle Klassiker im Bereich 8A+.
Wieder zu Hause hoffte ich auf einen guten Herbst, hatte doch schon im Frühjahr der Wettergott kein Einsehen gehabt. Doch es kam anders. Die Tage mit 15 Grad und Wind waren rar, es war ein Lotteriespiel, um mal gute Bedingungen zu erwischen. Der September war schnell vorüber, doch ich nutze einen der wenigen guten Tage und konnte in der letzten Septemberwoche ein altes Projekt von mir klettern, welches sich im Bereich 9a befindet und „Black Label“ heisst.
Eine Woche später konnte ich mit „Underneath Everything“ und „Graveyard Rodeo“, beide im Bereich 8c+, nachlegen und zwei weitere Routen erstbegehen. Es hatte sich doch echt für knappe zwei Wochen gutes Wetter breit gemacht.
Mitte Oktober – die guten Bedingungen am Stück waren wieder längst dahin, nur selten hatte man Glück – widersetzte sich ein Projekt mehrere Tage hartnäckig meiner Begehung, bevor ich nach zwei Wochen mehr oder weniger intensiven Versuchens in „Working Class“ (9a) Erfolg hatte.„
Text: Marmot Foto: Jochen Meyer