angy eiter klettert madame ching (9b)

Angy Eiter begeht Madame Ching (9b), Niky Ceria und Co. bouldern 8C/+ und Philipp Gaßner klettert seine zweite 9a

Angy Eiter klettert Madame Ching (9b)

2017 bezwang Angy Eiter mit La Planta de Shiva in Spanien als erste Frau eine Route im Grad 9b. Für dieses Jahr suchte Sie sich ein ähnlich schweres Projekt.

Die Inspiration zu der Erstbegehung kam von ihrem Mann Bernie Ruech, der die Linie im Frühling 2018 eingebohrt und Angy als Erstbegehungs-Projekt überlassen hatte. Das war für Angy Motivation genug, um sich an Madame Ching (9b) zu versuchen.

Angy Eiter  klettert Madame Ching (9b), red bull content pool

Die von Angy als sehr unbarmherzig beschriebene, 50 Meter lange und überhängende Route, wartet nach den ersten Einstiegsklettermetern mit einem nicht ganz leichten Sprung, der schon über Erfolg und Niederlage eines Versuchs entscheiden kann, auf die BegeherInnen. Es folgen im mittleren Wandteil und kurz vor der Dachkante, zwei weitere Schlüsselstellen bevor es dann mit ordentlich Seilzug zum Umlenker geht.

Von der Schwierigkeit her schätzt sie die Route ähnlich schwer wie „La Planta de Shiva“(9b) ein, fügt aber hinzu: „Schwierigkeitsgrad hin oder her – die Route war genau meins!“

Allein für die letze schwere Stelle wurde in der Kletterhalle gezielt die Schultermuskulatur aufgebaut, aber auch in allen anderen Bereichen, wie z.B.: der Fingerkraft wurde Angys Training an die Belastung der Route angepasst. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich aus und sie konnte die langen Wochen im im Trainings-„Keller“ perfekt umsetzen.

Madame Ching war eine chinesischen Piratin aus dem frühen 19. Jahrhundert, die mit bzw. gegen starke Nationen gekämpft hat. Angy kämpfte mit schweren Zügen. Wir würden sagen, das passt ziemlich gut zusammen.

Nathan Michel wiederholt „The Big Island“ (8C) in Bleau

Ist ja schon eine gefühlte Ewigkeit her , das wir über eine Begehung von Dave Grahams Testspiece geschrieben haben. Damit die historisch wichtigen Einzelheiten nicht verstauben, hier eine kurze Auffrischung:

Dave Graham ist 2008 den Abstützstart geklettert und The Island (8B+) erstbegangen. Diese eher seltsam wirkende Start-Variante gefiel Vincent Pochon so gar nicht und er fügte den für diese Line standesgemäßen Stehstart hinzu: The Big Island (8C) .

Nathan Michel macht Ende Oktober mit seiner Erstbegehung von Longue Promesse (8C) in Le Pertuis, also den Sitzstart zu dem bestehenden Boulder Promesse (8B+) ist, auf sich aufmerksam. Mit The Big Island (8C) kam nun sein zweiter Boulder im Grad 8C dazu. Da scheint wohl der 8C-Knoten geplatzt zu sein. Wir freuen uns für ihn und hoffen auf weitere schwere Wiederholungen.

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Video-Link: https://vimeo.com/58583745

Philipp Gaßner wiederholt „Marsupilami“ (9a) in Kochel 

2006 war der Stier von Kochel, Toni Lamprecht, gerade einmal 35 Jahre jung und bis unter die Fingerspitzen motiviert. Nicht, dass wir Toni irgendwann einmal unmotiviert am Fels erlebt hätten, aber zwischen 9a-Projekt klettern wollen und 8b’s Spulen gibt es da schon sichtbare Unterschiede im Hause Lamprecht. Egal, denn Toni gelang einmal mehr mit Marsupilami (9a) eine schwere Erstbegehung in seinem zweiten Wohnzimmer, der Atlantis Wand in Kochel. Was wenige wissen, Baby Basher (8b) war nicht nur Adam Ondras erste 8b-Route überhaupt, sondern ist auch eine Lamprecht-Kreation! Unter uns und mit Augenzwinkern, a weng stolz ist der Toni darauf schon, dass er der Erstbegeher von Adams ersten Zehner ist.

2013 war Adam ein weiteres Mal in Kochel und heimste die erste Wiederholung von Marsupilami (9a) ein und bestätigte auch den Bewertungsvorschlag von Toni. Alles andere hätte uns auch gewundert, denn Toni zählt nicht gerade zu denjenigen die auf der Geschenkseite bewerten. Aber zurück zu den heutigen Shortnews!

Denn kürzlich stand der 20 Jahre junge und mit 8c+ gespickter Tickliste Bad Tölzer Philipp Gaßner an der Atlantis Wand. Sein Tagesziel war der in 30 Metern angebrachte Umlenker. Dazwischen standen „nur“ ein paar Züge im Grad 9a und die Schwerkraft.

Philipp : Kochel 1:0

Seitdem steht neben Working Class (9a), die er Anfang November punkten konnte, mit Marsupilami (9a) sein zweiter Elfer in der Tickliste. Wenn die Leistungskurve so weiter geht, klappt das auch mit der Biografie (9a+) Wiederholung, da sind wir uns sicher.

Niky Ceria wiederholt „Gioia“ (8C+)

2008 konnte Christian Core Gioia (8C+) in Varazze Erstbegehen. Lange Zeit galt dieser Boulder als einer der härtesten auf diesem Planeten und nur Adam Ondra sowie Nalle Hukkataival konnten diesen Boulder mit Müh und Not wiederholen. Selbst den Starkstrom-Jungs aus den Staaten Daniel Woods und Dave Graham oder dem Italiener Gabriele Moroni blieb eine Begehung verwehrt. Die US-Boys brachen bei ihren Versuchen sogar einen Tritt aus, was den Boulder leichter machte. Die Reperaturarbeiten von Christian Core zur Wiederherstellung des Original-Boulders wurden stark kritisiert und am Ende entschuldigte er sich auch dafür. Seitdem gab es außer Moosbewuchs nichts Neues von dem Boulder zu berichten.

Bis Niky Ceria seine Fingerkuppen an das Aushängeschild Varazzes legte. Es dauert seine Zeit bis Niky mit dem Boulder klar kam. Denn zum Einen lag ihm der Style gar nicht und zum Anderen war, auch wenn man per Knieklemmer einen Teil der Crux „vereinfachen“ könnte, das nicht so sein Ding. Er investierte lieber noch etwas mehr Zeit und fand dann am Ende eine Beta die mehr zu seinem Kletterstil passte und am Ende auch der Schlüssel zu der erfolgreichen vierten Begehung von Gioia (8C+) war.

Im folgenden Video, könnt ihr Adam bei seiner Begehung zusehen. Vorab aber ein kleiner Tipp am Rande: Dreht die Lautstärke von euren Boxen gegen Null runter. Der Nachbar und eure Ohren werde es euch danken.

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Video-Link: https://youtu.be/QeR47AQ05Jo

Klatsch & Tratsch aus der Szene

Melissa Le Nevé redet mit Epic TV über die 9a, die keine Frau klettern kann.

Action Directe (9a) galt lang, um nicht zusagen sehr lange Zeit als eine der Routen, die Frauen wohl eher nicht wiederholen können. Bis Melissa Le Nevé mit ihrer Begehung das Gegenteil bewies. In der diesjährigen Reel Rock-Film „Tour“ könnt ihr die ganze Geschichte um Melissas Wiederholung sehen. Um allen die Reel Rock Tour schmackhaft (noch mehr) zu machen, traf sie sich mit der Epic TV Crew und sprach mit ihnen über die Wiederholung und auf was man sich bei der Reel Rock Tour 15 freuen kann. #lastminutweihnachtsgeschenk

  • Ticket für den Reel Rock 15 Stream bekommt ihr >> HIER <<
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Video-Link: https://youtu.be/eWrZmHS3PyI

Highend Climber vs. Vorbildfunktion

Kürzlich wurden wir unsanft aber wirkungsvoll auf einen schon recht verstaubten Artikel Entwurf aufmerksam gemacht. Der Artikel sollte, wie ihr schon erahnen könnt, sich mit der Vorbildfunktion gesponserter AthletenInnen und das tatsächliche Verhalten derer, sowie dem Umgang der Sponsoren beschäftigen. Denn was bringt es, wenn man als Firma Naturschutz bewirbt, der Ambassador aber so ziemlich auf alles pfeift was einen respektvollen Umgang mit der Natur angeht. Wie schätzt ihr die Situation ein und seid ihr auch der Meinung, dass es solch ein Artikel braucht?

Da wir noch an dem Kommentar-Feld arbeiten, wäre es super wenn ihr uns eine kurze Mail an team@kletterszene.com schickt.

Japan „verliert“ vor dem CAS

Der CAS hat beide Berufungen die Japan Mountaineering and Climbing Association (JMSCA) gegen die International Federation of Sport Climbing (IFSC) zwecks der Unklarheit zu den Olympia-Qualifikations-Regeln abgewiesen. Da die IFSC die Regeln zur Qualifikation für Tokio 2020 nachträglich änderte bzw. anderes auslegt wie sie am Anfang vorgestellt wurden, war am Ende nicht mehr ganz klar, wie sich die einzelnen AthletenInnen der Nationen für die Olympischen Spiele qualifizieren können bzw. ob die Verbände ein Auswahl unter den qualifizierten Athleten treffen können.

Es ging darum, ob wie jetzt bei den Japanern, die theoretisch schon alle Startplätze bei der WM gewonnen hatten, weitere Startberechtigungen in Toulouse und bei den Asian Meisterschaften erklettert werden können und später bei einem internen Wettkampf die Olympia Teilnehmer ausklettern, oder nicht. Und ob nur die vier Athleten, die bei der WM 2019 schon ihre Starberechtigung erklettert haben, starten können.

Solch ein Luxusproblem hat der DAV leider aktuell nicht, aber auch für Slovenien war das nicht ganz klar. Zumal es ja auch seitens der IFSC unterschiedliche Aussagen gab. Mit der Entscheidung vom CAS werden Miho Nonaka und Kai Harada fix im August 2021 für Japan starten. So viel steht schon einmal fest.

Ks.com: Die offizielle PR Meldung der IFSC ist recht arrogant formuliert, so das es hier bestimmt noch ein mediales Nachspiel geben wird. Spätestens wenn das CAS Urteil schriftlich vorliegt. Da sind wir uns recht sicher.

Adam Ondra vs. „Perfecto Mundo“(9b+)

Es gibt eine weitere Episode von Adam Ondra vs. Perfecto Mundo (9b+) . Nach dem Besuch bei Patxi und dem zweiwöchigen Trainingslager am Campus-Board, gab es ein zweitägiges „good grip“-Fenster, in dem Adam wieder eine Chance auf einen Rotpunktversuch setzen konnte. Da die Wettervorhersage für die darauf folgenden Tage ziemlich düster vorhergesagt waren, stieg auch der der Druck.

Denn auch für einen Adam heißt es irgendwann einmal ab nach Hause. Erst recht, wenn in absehbarer Zeit das Christkind* klingelt. Und so musste er bei Perfecto Mundo (9b+) das ungeliebte Projekt-Säckchen hängen lassen.

Dass er dies nicht lange auf sich sitzen lassen kann und die besten Konditionen meist eh um Neujahr am Start sind, wird es bestimmt nicht lange dauern, bis Adam wieder einsteigt.

Ks.com: Da der Großteil in Tschechien römisch-katholischen erzogen wurde, gehen wir einfach davon aus das hier nicht der Weihnachtsmann kommt.

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Video-Link: https://youtu.be/tg5iryMMktk
  • Credits Fotos Hannes Huch, Kletterszene Archiv, Red Bull Content Pool
  • Kletterszene.com
  • Beitragsdatum 16. Dezember 2020