Angy Eiter klettert zwei 8c, Alexander Megos und Jonas Winter klettern 9a, Roger Schäli und Simon Gietl erfolgreich am La Esfinge

Es müssen nicht immer Felsen in fernen Ländern sein. Auch daheim halten Angy Eiter beeindruckende Wände außer Atem und ihre Form scheint auch hier zu stimmen. In Nassereith bezwang sie kürzlich die hart umkämpfte Route Janus (8c), die mit einem megaweiten Zug in der Schlüsselstelle auf die Wiederholer/innen wartet und dadurch für Angys doch eher geringe Körpergröße eine echte Herausforderung darstellte. Kurzerhand (oh welch‘ Wortspiel) wurde ein Tritt zum Griff umfunktioniert (in ’ner 8c — klar, oder?!).Angy Eiter in Game Over 8c Foto Berni Ruech Diese Lösung fühlt sich zwar laut Angy viel schwerer an als der angegebene Schwierigkeitsgrad und gerade deshalb ist es für sie äußerst motivierend, dass sie diese schwere Stelle meistern konnte. Und zu einem Run gehört natürlich noch etwas mehr, also gelang ihr mit Game Over (8c) im Hahntennjoch eine weitere harte Route. Seit dem Erstbegeher wurde diese Linie noch von keinem anderen Kletterer geknackt und somit sicherte Frau Eiter sich die erste Wiederholung.

Verschiedene Gebiete ausforschen gehört zum Klettern dazu und deswegen ging es auf einen Abstecher am Rottachberg. Hier findet man Routen in allen Schwierigkeitsbereichen und vorwiegend Ausdauerhämmer. Die Konglomerat Kletterei liegt Angy dem Anschein nach. Denn die Route Tanz der Geister (8b) war nach ’nem Flash in der Tasche. Als nächstes standen auf der Will-mal-sehen-Liste, die Felsen im Lechtal. Und auch diese Kletterei kam ihr sehr entgegen, was sie mit Tanz der Moleküle (8b/+) und Highliner (8a+/8b) beide im Onsight bewies..

Also wenn das kein Run ist, wissen wir auch nicht weiter!!!

Alex Megos FA FRankenjura 9aDa schau einer den Herrn Megos an. Nachdem Alex sich so an die vier Monate bei den Kängurus ausgetobt hat und quasi* non Stop nach Ceüse gefahren ist, um dort weiter zu machen, wo er in Australien aufgehört hat. Ging es dann mit einem weiteren fränkischen Zwischenstop kurz in den Silvapark und dann für ein paar Tage nach Griechenland. Die viele Fliegerei hat sich aber auf seine Leistungskurve nicht negativ ausgewirkt. Denn kaum ist er wieder in Erlangen angekommen, muss die Top 100 Routenliste mit Der Barde besingt die Wunder des Tages (9a) ein weiteres Mal ergänzt werden. Den neuste Streich von Alex finden potentielle Wiederholer/innen und Megos Fans am ……. Es ist die mit 60 Grad doch recht steile Linie, die für den angegebenen Schwierigkeitsgrad mit drei harten Züge (Schlüsselstelle) und einem Rausschmeisser-Dyno vor dem letzten Fingerloch im steilen Gelände zum bzw. knapp über den Umlenker wartet.

Da die Top 100 Liste zu lang wäre, gibt es die Top 24 aus Franken
Die jeder mal geklettert haben sollte

  • Corona (11/11+) FA Markus Bock 2006
  • Becoming (11/11+)FA Markus Bock 2014
  • Modified (11/11+) FA Alexander Megos 2014
  • The Man That Follows Hell ( 11/11+) FA Markus Bock 2009
  • Der Barde besingt die Wunder des Tages (11) FA Alexander Megos 2015
  • Classified (11) FA Alexander Megos 2013
  • The Elder Statesman (11) FA Markus Bock 2011
  • Action Directe (11) FA Wolfgang Güllich 1991
  • Janus (11) FA Alexander Megos 2014
  • Der Heilige Gral (11) FA Markus Bock 2005
  • Matador Glocke (11) FA Markus Bock 2007
  • The Essential (11) FA Markus Bock 2008
  • Black Label (11) FA Markus Bock 2013
  • Unplugged (11) FA Markus Bock 2003
  • Lifesblood For The Downtrodden (11) FA Markus Bock 2008
  • Zugzwang (11) FA Markus Bock 2007
  • Pantera (11) FA Markus Bock 2009
  • Sever The Wicked Hand (11) FA Markus Bock 2011
  • The House Of Shock (11) FA Markus Bock 2012
  • Witchtripper (11) FA Markus Bock 2012
  • Riders Of Doom (11) FA Markus Bock 2013
  • Nice Freshly Baked (11) FA Alexander Megos 2014
  • Working Class (11) FA Markus Bock 2013
  • Dicker Bert (11) FA Alexander Megos 2013

*) quasi- weil kurz zum Wäschewaschen in Franken vorbei geschaut, in der Wasch- und Trockenphase ein paar 8c und 8b’s geklettert und dann auch schon wieder weg.

Jonas Winter fuhr kürzlich in den kleinenJonas WInter Underground (9a) Münchner Vorort Arco. Dort, nahe dem einzigen Zwetschgen Anbaugebietes Italiens — Doro — und besagtem Ortschild von Arco liegt rechterhand das kleine verschlafene Örtchen Massone. Massone ist neben Nago wohl eines der speckigsten Klettergebiete auf diesem Kontinent. Im Gegensatz zu Konstein — einem Gebiet Nördlich von München — kann man in Massone aber nachvollziehen, warum täglich so viele dort hin pilgern.  Die schwerste Route in Massone ist Underground (9a) und wurde Ende der 90iger von Gerhard Hörhager eingebohrt. Wer sie aber erstbegangen hat, ist noch unklar. Denn Manfred Stuffer glaubt man nicht so wirklich, das er es gemacht hat und somit wäre Yuji Hirayama der erste der sich diese 25 Meter lange und fast waagerechte Route in die Tickliste eintragen konnte. Seit der Begehung von Yuji im Jahre 2000 bekam die Route nur elf weitere Begehungen. Ob es daran liegt, dass die beiden Schlüsselstellen sich am Ende der Route ( weite Züge im Dach und dann noch ne fiese Ausstiegsplatte) befinden, oder dieses Siurana mit den evtl. freundlicheren Sharma/Andrada Elfern einfach angesagter sind, wissen wir nicht. Tippen aber auf letzteres! Naja, auf jeden Fall fuhr Jonas WInter kürzlich in besagten Müchner Vorort um, wie die meisten Kletterer in Massone, sein Können zu testen. Nachdem Jonas die 5 Meter Höhendiferenz auf 20 Meter Länge und die erste Crux hinter sich gebracht hat, lies er sich auch nicht mehr von der Ausstiegsplatte abschütteln und klippte erfolgreich den Umlenker!

Die zwei alpinen Haudegen Roger Schäli und Simon Gietl konnten kürzlich eine neue Erstbegehung am Granit-Riesen La Esfinge (5325m) realisieren. Der Berg steht in der Cordillera Blanca, genauer im Val Paron. Die neue Tour Chappie (7b+) führt durch die 600 Meter hohe Süd-Ostwand. Schäli und Gietl brauchten fünf Tage bis sie den Gipfel erreichten. Neben der Erstbegehung konnte das Team ebenso die Routen Cruz del Sur (7b, 900m) und die klassische Tour 1985 (6c) onsight klettern. Roger und Simon Meinung zur ihrer Erstbegehung…

“ Es ist für uns ein großes Geschenk an so einem schönen Berg seine eigenen Spuren zu hinterlassen“

Und hier noch ein paar Tipps für die Wiederholer unter Euch:

  • Absicherung: Alle Standplätze sind mit 8mm Bohrhaken ausgestattet, es wurden vier Zwischen-Bohrhaken gesetzt. Der Rest wurde mit Normalhaken und Friends abgesichert.
  • Fels: kompakter, steiler Granit.
  • Zeit für eine Wiederholung:  1-2 Tage
  • Material: 2 Set Camelots bis Nr 2 und einen Satz Keile.
  • Anreise: Mit 6 Stunden Autofahrt erreicht man von Huaraz den Ausgangspunkt am Lago Paron und nochmals 4 Stunden benötigt man für den steilen Zustieg an den Wandfuss.
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Video-Link: https://vimeo.com/136594143

 

Klatsch und Tratsch aus der Szene

Kurz was in eigener Sache. Vergangene Woche haben wir den Server umgezogen und hoffen, dass nun Serverausfälle ein Ende haben und für euch die Ladezeiten noch besser werden. Unser neuer Host ist uberspace.de und die Jungs vom Ministerium, die auch die Hardmoves Seite machen, haben uns wieder tatkräftig dabei unterstützt. Wir so: „Yeah!“

Martina und Wolfgang sind zwei Psychologiestudenten an der TU-Chemnitz und schreiben, als begeisterte Kletterer, ihre Masterarbeit daüber welche Auswirkungen Klettern auf die Psyche hat und ob Klettern sich diesbezüglich von anderen Sportarten abhebt. Wenn ihr den beiden bei der Masterarbeit helfen wollt, füllt doch einfach den Fragebogen unter folgendem Link aus.

Man sollte glauben, dass heut zutage die Arbeitsbedingungen Menschen würdig sind. Nicht so in dem kleinen Fränkischen Ort Betzenstein. Im Glauben von der restlichen Welt abgeschnitten zu sein herrschen hier schon fast unerträglich Arbeitsbedingungen. Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass wir kürzlich darauf gestoßen sind. Denn jeder der schon einmal den RockStore, den Fight Club oder das sagenumwobene Grifflager der Firma Boulders besucht hat, weiß dass man mobilfunktechnisch sich im Zeitalter der Rauchzeichen befindet. Captain Crux gelang es trotz der widrigen Umstände einen Hilferuf auf Facebook abzusetzen und so sahen wir uns genötigt diesem nachzugehen. Der Menschenrechtler John J. Raven unterstützte uns bei diesen Recherchearbeiten von Anfang an und erklärte sich sogar bereit in die Höhle des Löwens zu gehen. Seht selbst was John gefilmt hat…

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Video-Link: https://youtu.be/Syjv_l5aKNc
    Text: Kletterszene Foto: © Berni Ruech, Alexander Megos, Jonas WInter, Frank Kretschmann,
  • Beitragsdatum 22. August 2015