Angelino Zeller dominiert auch den Paraclimbing Weltcup in Villars

Nach dem Spektakel beim Heim-Weltcup in Innsbruck waren die österreichischen Paraclimbing-Athlet*innenvergangenes Wochenende in Villars (SUI) zum Saisonabschluss noch einmal ihm Einsatz und zeigten sich erneut von ihrer besten Seite. Allen voran Doppelweltmeister Angelino Zeller

Normalerweise kämpfen Angelino Zeller, Markus Pösendorfer und Daniel Kontsch in der Kategorie AL1 um die Spitzenplätze, in der Schweiz war das jedoch dieses Mal anders. Da zu wenige Starter gemeldet waren, wurde das Trio kurzerhand in die Kategorie RP1 (gemischt mit Athleten mit Beinfunktion) verlegt – das Ergebnis blieb am Ende zur großen Überraschung dasselbe.

Angelino ZELLER - IFSC Paraclimbing World Cup in Innsbruck - Kletterszene

Der Doppelweltmeister aus der Steiermark dominierte den Wettkampf und konnte sich am Ende über die Goldmedaille freuen. Teamkollege Markus Pösendorfer belegte mit 47+ Griffen hinter dem Franzosen Alois Potier mit 56 Griffen Platz drei. Der dritte Österreicher im Bunde, Daniel Kontsch, belegte am Ende Platz 10.

Es war für uns extrem spannend. Meine Form ist aktuell wirklich bestechend, sodass ich auch in dieser Kategorie gut mithalten konnte. Im Finale war ich richtig gut in der Route und habe laut einigen internationalen Trainern ‚das Unmenschliche‘ geschafft. Im letzten Drittel wurde die Route deutlich schwerer und es gab einige Untergriffe und große Aufleger. Schlussendlich war ich der einzige Athlet, der alle 62 Griffe geschafft und am Ende vom Top gelacht hat. Ich bin extrem glücklich mit dem Ergebnis und das Wissen, dass ich auch mit den gehenden Athleten der höheren Kategorie nicht nur mithalten, sondern auch gewinnen kann motiviert mich brutal,

strahlte Zeller nach einem wahren Kraftakt. 

Teamkollege Pösendorfer bilanzierte ebenfalls äußerst positiv:

Es war wie immer eine Gaudi. Ich bin sehr positiv in die Qualifikation gegangen, auch wenn die erste Route auf der Speed-Wand geschraubt war. Das ist für uns wie Klettern mit Handbremse. Leider habe ich vier Griffe vor dem Top einen Fehler gemacht und bin aus des der Route rausgefallen. Die RPler sind dann alle zum Top gekommen, sodass ich für das Finale schwarzgesehen habe. Die zweite Route ist mir super entgegengekommen und ich habe den Sprung ins Finale doch noch geschafft. Ich habe im Finale alles rausgehaut und spekuliert, wenn mir die Route entgegenkommt, dass ich es in die Top-3 schaffe. Ich bin überglücklich, dass es sich ausgegangen ist. Ein perfekter Tag.

In der Kategorie RP2 holte sich Daniel Wiener beim Sieg von Philipp Hrozek (GER) erneut Platz sechs. Teamkollege Bostian Halas beendete den Wettkampf auf Rang 11.

Bei den Frauen gab es in der Kategorie B3 zwei rot-weiß-rote Stockerlplätze. Abigail Robinson (GBR) zeigte sich erneut souverän und holte sich mit dem einzigen Top den Sieg. Dahinter wurde es im Kampf um Platz zwei spannend. Die Österreicherin Linda Le Bon setzte sich mit 47+ Griffen haarscharf vor ihrer Teamkollegin Edith Scheinecker mit 47 Griffen durch.

Jasmin Plank wurde aufgrund von zu wenigen Starterinnen kurzfristig in die Kategorie RP3 verlegt. Die Tirolerin hatte mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und absolvierte nur eine der beiden vorgesehenen Qualifikationsrouten. Am Ende gab es Platz 8. Der Sieg ging an die Niederländerin Christiane Luttikhuizen.

Ich habe versucht nach Innsbruck den Kopf freizubekommen und in Villars wieder mein Bestes in meiner neuen Kategorie RP2 zu versuchen. Leider stand dann erst nach der endgültigen Registrierung fest, dass die anderen drei Athleten der RP2 Kategorie nicht erschienen sind. Somit kam unsere Kategorie nicht zu Stande. Ich musste in der nächsthöheren Kategorie teilnehmen. Mir war von Anfang an klar, dass ich keine Chance haben werde. Dennoch versuchte ich alles, was ging. Dabei ging ich leider komplett über meine körperlichen Grenzen und musste die zweite Route auslassen,

resümierte Plank

  • Credits Text KVÖ, kletterszene.com
  • Credits Fotos KVÖ/ Nils Lang
  • Beitragsdatum 30. Juni 2023