Alex Huber begeht alpine 8c, Lena Hermann punktet in Franken 8c und Gabri Moroni sowie Alexander Megos 9a
Alexander Huber gehört mit seinem Bruder und Chris Sharma, wohl zu den bekanntesten Kletterern weltweit. Wir behaupten aber mal, dass die wenigsten wissen, was die beiden Huberbuam und jetzt im speziellen Fall Alex, in seiner doch schon langen Kletterkarriere alles geleistet hat. Denn mit seiner Erstbegehung von Om (9a) im Jahre 1992, gelang ihm nach Action Direkt 9a, die zweite Route in diesem Grad weltweit. 1994 folgte dann die Erstbegehung von Weisse Rose (9a). Mit Open Air (9a+) am Schleierwasserfall eröffnete Alex 1996 einen weiteren Meilenstein in der Klettergeschichte. Da er aber bei dieser Route wie auch schon bei Om den Bewertungsvorschlag etwas niedriger ansetzte, blieb die Route jahrelang „nur“ eine weitere 9a in seiner Tickliste. Erst als Herr Ondra sie im Jahre 2009 wiederholte und meinte, dass nach dem a durchaus auch ein + stehen kann, wurde sie zur ersten 9a+ Route weltweit. Da aber Herr Sharma 2001 mit Realization (9a+) den Grad schon vorher ausgerufen hatte, also weit vor Ondras Wiederholung von Open Air und ihrer damit einhergehenden Einordnung in den Grad 9a+ und wir uns zudem in einem schnelllebigen Zeitalter befinden, vergisst man Herrn Hubers 9a+ von 1996 sehr gerne. Dies waren aber nur drei seiner unzähligen Erstbegehungen. Denn wenn wir alle historisch relevanten Höhepunkte in Alex Hubers noch andauerndem Kletterleben aufführen würden und lasst euch sagen, alpin war da auch noch einiges am Start, würden wir morgen noch hier sitzen und tippen. Und da wir ja eigentlich nur über seine aktuellste Erstbegehung berichten wollen kommen wir nun dazu.
Laut 8a.nu konnte Alexander Huber im zarten Alter von 46 Jahren eine weitere harte Alpinroute im Grad 8c begehen. Die Route befindet sich quasi vor seiner Haustür an der Wetterbockwand und wartet mit 8 Seillängen und dem schon erwähnten Schwierigkeitsgrad auf seine Wiederholer.
Wenn wir über die Fränkische Schweiz schreiben, tauchen oft die selben Namen wie Gabri Moroni, Markus Bock, tja und Alexander „Kill-em-all“ Megos auf. Zugegeben Herr Ondra war früher auch recht aktiv und dürfte so ziehm- lich alle Bock 11er wiederholt haben. Aber Adam hat sich im Land des Schäuferles schon länger nicht mehr blicken lassen. Da Markus einer richtigen Arbeit nachgeht, hat er jetzt auch nicht all zu viel Zeit für Erstbegehungen bzw. Wiederholungen und bekanntlicherweise dauert es ja auch immer a Zeidl bis man so ne 9a punkten kann. Somit bleiben nur noch Alexander und Gabri übrig. Was soll man noch groß drum herum schreiben? Beide konnten in den letzten Tage ne fränkische 9a punkten. Beide Jungs konnte die Route Lifesblood For The Downtrodden (9a) – und weil ma in Franken sind und die auf UIAA wert legen 11 – wiederholen und Alex hat auch noch Unplugged (9a) in seine Tickliste schreiben können. Langsam aber sicher gehen ihm die 11er in Franken aus, wenn er so weiter macht.
Ein kurzer Auszug aus der Top 20 +2 Liste der schwersten Franken Routen*
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Corona 11/11+The Man That Follows Hell 11/11+Modified 11/11+Geocache 11Janus 11Classified 11The Elder Statesman 11Action Directe 11- Der Heilige Gral 11
Matador 11The Essential 11
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Unplugged 11Black Label 11Dicker Bert11Lifesblood For The Downtrodden 11Zugzwang 11Pantera 11Sever The Wicked 11The House Of Shock 11- Witchtripper 11
Riders Of Doom 11- Working Class 11
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*) Die durchgestrichenen, hat Alex schon wiederholt oder selbst erstbegangen. Bei der ein oder anderen Route auch beides
Bist du Deppad!!!! Fast hätten wir doch glatt eine Begehung in Franken übersehen. Denn Lena Hermann hat still und heimlich mit Cringer (8c) ihre erste 8c geklettert. Auch wenn wir es gefühlt als Letzte erfahren haben, gibt es von uns für die Begehung ein BÄMM!!! Denn so viele Frauen haben ne 8c noch nicht in ihrer Tickliste stehen.
Lena schrieb auf ihrem Blog zu der Begehung einen recht guten und sympathischen Artikel, den wir nicht mit unseren Worten versauen möchten….
Vor einigen Tagen konnte ich endlich ein grosses Projekt aus diesem Jahr beenden.
Ich spreche von der Route Cringer, im Frankenjura. Ich musste mich länger als gewöhnlich mit diesem Projekt beschäftigen. Nachdem ich schon sehr schnell auf eine vielversprechende Lösung gekommen bin, hat die Begehung doch noch lange auf sich warten lassen. Ich habe das erste Mal die Erfahrung gemacht, wie ablenkend Diskussionen über den Schwierigkeitsgrad des momentanen Projektes sein können, was mich ebenso sehr unter Druck gesetzt hat. Ist es nun eine 8c, oder doch „nur“ 8b+?
Als ich schliesslich eine Sommerpause von dieser Route machte und ebenso einen gesunden Abstand davon bekam, spielte auch mein Kopf wieder mit. Ich hab einiges über meine Fähigkeiten und meine Einstellung gegenüber Bewertungen gelernt.
Ich bin am glücklichsten, wenn ich eine Leistung erbracht habe, mit der ich absolut zufrieden sein kann. Dazu gehört auch, ein Projekt so weit zu perfektionieren, dass man sie so schnell wie möglich senden kann. Bei Cringer habe ich mir ebendiese Lösung erarbeitet und es ist die schweste Route, die ich bislang schaffen konnte. Das ist am wichtigsten. Trotzdem wird ab einer bestimmten Leistung der Grad immer ins Spiel gebracht. Das ist normal und daher äussere ich mich auch was ich über den Grad von Cringer denke. Ich finde, dass es sich um eine solide 8b+ handelt, was jemand anderes vielleicht anders sieht. Es ist alles subjektiv und aus ewigen Diskussionen darüber wird man nicht immer schlauer. Das wichtigste für mich ist, dass man ehrlich zu sich selbst ist, wenn man über seine eigene Leistung redet.
Übersetzt von Klettern im Norden
Trotzdem Frau Hermann, auf ein Wort in die Frankenredaktion…. Denn das mit dem Informationsfluß muss sich ändern…
Nun gibt es noch das gewohnte Shortnewsvideo und wenn ihr das zu Ende geguckt habt, sollte auch der nächste News Artikel schon online stehen.