Adam Ondra und Stefano Ghisolfi klettern erneut (9b), Christof Rauch und Giuliano Cameroni befinden sich im 8C+ Modus

Adam Ondra sichert sich die dritte Begehung von Neandertal (9b)

Chris Sharma kletterte die Route im Dezember 2009 und es dauerte neun Jahre, bis Jakob Schubert die zweite Begehung verbuchen konnte. Adam hat mit dem Klippen des Neandertal (9b) Umlenkers nun 24 Routen im 9b oder härter in seiner Tickliste stehen. Ungewöhnlich für Adam war, dass er für diese Route recht viele Versuche benötigte. Denn schon 2011 versuchte er sich in Neandertal (9b) und hat sich seitdem immer wieder ein paar Tage in die Route reingehängt. Es sollte jedoch einfach nicht klappen. Denn entweder war das Wetter dagegen oder die Erdanziehung einfach stärker als Adam und letzteres kommt quasi, naja, zumindest Gefühlt, nie vor. Bei seinem jetzigen Spanien Trip hat nun aber alles gepasst und Neandertal (9b) steht jetzt in seiner Tickliste.

Jammern auf 9b Niveau liest sich folgendermaßen:

There are not many routes that I can tell about that I really hated then at certain point. But Nenderthal was definitely one of them. Not because the route is of bad quality, just because how many times I failed again and again. Getting over it and finally suceeding was a huge lesson.

Und weil es für Adam so gut lief, wurde bei diesem Trip auch noch Catxasa (9a+) weggezwickt.

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Video-Link: https://youtu.be/14E1o_F51Ew

 

Stefano Ghisolfi klettert Queen Line (9b)

Eigentlich mussten wir nur noch auf veröffentlichen drücken und die Shortnews wäre online gegangen. Da wir aber die letzten zwei Wochen etwas nachlässig waren, gab es noch einen schnellen Begehungscheck und siehe da, Stefano Ghisolfi hat wieder zugeschlagen. Nach nur ein paar Wochen in denen Stefano Perfecto Mundo (9b+) in Margalef abhacken konnte, bestätigte er mit seiner Wiederholung von Queen Line (9b) in Laghel erneut sein Leistungshoch. Die Route wurde einmal von Mauro Mabboni eingebohrt und, wie soll es auch anders sein, bei einem der zahlreichen Arco Trips von Adam Ondra mit Unterstützung von Stefano, ausgebouldert. Damals hatte Adam das nötige Triplet aus Kraft, Konzentration, Glück & mehr am Start und konnte sich die Erstbegehung sichern.

Today, totally unexpectedly, I did the second ascent of the hardest route in Italy and very first 9b of Arco. I was very close to falling in every part of the route, even when the hardest section was over, and I had to give my 100% to complete the climb. The route is slightly harder then the other 9b’s I climbed, so it’s the second hardest route for me just after Perfecto Mundo.

 

Giuliano Cameroni begeht Poison the Well (8C+)

Seit vielen Jahren probiert die Crème de la Crème der Boulder-Szene die Züge in einem Boulder in Brione zu entschlüsseln. Der besagte Boulder ist links von Pampelmousse (8A) und ist optisch der Knaller. Ein 35°Grad überhängendes Schild, geformt aus feinstem Brione-Gneis mit gerade genug Griffen, um das Ding machbar erscheinen zulassen. Probiert haben es, wie gesagt, schon einige, unter anderem Paul Robinson und Bernd Zagerl. Dem ein oder anderen wird hier schon klar, dass das Teil wahrscheinlich schwer sein wird. Wie schwer es wirklich ist, verriet uns nun Giuliano Cameroni.  Denn Giuliano konnte das Pampelmousse-Projekt nun endlich aus seinem Projektstatus befreien und taufte es auf den Namen „Poisen the Well“.

Als Schwierigkeitsgrad schlägt er den unvorstellbaren Grad 8C+ vor. Somit hat die Schweiz nun mit „Poisen the Well“ (8C+) und Off the Wagon sit (8C+) schon zwei Boulder in diesem Grad. So langsam trauen sich die Jungs immer mehr den Grad 8C+ vorzuschlagen, eine Entwicklung, die uns gefällt und auf mehr hoffen lässt.

Den Boulder selbst beschreibt Giuliano als 7B+ Boulder in einer 8C Zwei-Zug-Linie. Hört sich krass an! Wir sind gespannt was da noch so von dem jungen Tessiner Ausnahmetalent kommen wird. Denn wir haben gehört, er habe da noch einige schwere Projekte direkt vor der Haustür auf`m Schirm.

 

Isabelle Faus, Moritz Welt und Moritz Perwitzschky bouldern 8B+

Im Frankenjura gehts mal wieder rund. Moritz WElt UNADJUSTEDNONRAW_thumb_116fa_ergebnisSo konnte Moritz Welt einmal mehr zeigen, dass er kleine Kalkleisten fest halten kann und erweiterte in den letzten Wochen seine Ticklist um den ein oder anderen schweren Boulder. So konnte Moritz W. bereits in diesem noch sehr jungem Jahr 19 Boulder von 8A bis 8B+ klettern. Und das, obwohl Moritz momentan noch die Schulbank drücken muss. Mal schauen was da noch kommt, wenn der junge Herr mit dem Abi fertig ist. Wir vermuten, dass auf die Abitur Note ein Pausenjahr folgt und mit einer der bekannten fränkischen Kletter/ Uni Kombinationen die Ausbildung abgerundet wird. Wobei bei manch einem studierendem Kletterer, der Ausbildungsfokus wohl eher auf den Bereich Klettern liegt. Es bleibt spannend, was das junge Franken Talent nach seinem Abschluss noch so alles aus dem Ärmel schüttelt.

Aktuelle 8B /2019 Tickliste von Moritz Welt:
[two_columns_one]Crashpad Dummy (8B+) in Frankenjura
Kalokagathia (8B)in Frankenjura
Airbus (8B) in Frankenjura
[/two_columns_one][two_columns_one_last]Säbelzahn (8B) in Frankenjura
Miozän (8B) in Frankenjura
[/two_columns_one_last]

 

Da wir gerade bei Franggen News sind, bleiben wir doch kurz dabei. Denn Moritz Perwitzschky hat die Klausuren/Lernphase produktiv genutzt und in den Lernpausen wieder einmal ordentlich Gas gegeben. Auf der Liste stehen neben Klassikern wie Crashpad Dummy (8B+), Semper Fi (8B/+), Bullrider (8B) und weiteren nicht ganz so leichten Linien auch noch eine 8B Erstbegehung welche Moritz P. auf den Namen Kalokagathia (8B) taufte. Den Namen hat der Moritz wohl aus seiner aktuellen Pädagogik Vorlesung aufgeschnappt. Denn Kalokagathia steht in etwa für die Verbindung des Schönen mit dem Guten. Wir sind baff, da ist wohl tatsächlich bei dem ganzen Gelerne etwas hängen geblieben und der Junge war vielleicht doch nicht nur Trainieren. Doch zurück zum Boulder Kalokagathia (8B) ist eine sinnvolle Verlängerung des bestehenden Boulder Monet (8A) und vollendet somit die Linie, da man nun den gesamten Bug klettert. Wie ihr schon lesen konntet, hat das neue Franken Problem durch Moritz W. auch schon eine Wiederholung bekommen.

Nicht nur die Männer hatten in den letzten Tagen einen guten Deal mit der Schwerkraft. Denn Isabelle Faus lies auf Instagram verlauten, dass sie die 3-Star Line Parallax (8B+) im Rocky Mountain National Park wiederholen konnte.

I tried really hard and found the right beta, it took probably ten sessions maybe more. The key was this new foot sequence I found, makes one move a bit harder but sets me up really well for the ending. Finding that beta definitely made it all click together. In a month I go to Swiss and then Africa this summer again. I wanna try hard and have fun!“

*) heißen alle fitten Young Guns im Franken heutzutage Moritz?

 

Christof Rauch im 8C Modus durch die Alpen

Das Christof Rauch gerne Auto fährt wissen ja die meisten, aber wie er ausgerechnet auf die Idee kam öfters nach Kochel zu fahren ist uns immer noch ein Rätsel. Doch wer die Boulder Aktivitäten des Zillertalers verfolgt, weiß, dass der Bub schon das ein oder andere Mal in Kochel unterwegs war. So ist es auch kein Wunder, dass Herr Rauch sich auch schon „Bokassa‘s Fridge – Assassin, Monkey and Man“  angeschaut hat. Schließlich kann Christof ja 8C bouldern. Also ist es schon nachvollziehbar wenn man ein Testpiece wie „Bokassa‘s Fridge – Assassin, Monkey and Man“ (8C+) auschecken möchte. Einen besonderen Anreiz dürfte noch die Tatsache geschaffen haben, dass den Boulder außer dem Erstbegeher Toni „Stier von Kochel„Lamprecht noch niemand begangen hat. Die Erstbegehung ist nun auch schon ein paar Jahre her. Ob das nun daran liegt, dass das Teil in Kochel liegt und niemand Bock hat von außerhalb da hin zu fahren, um zu bouldern. Oder ob der damals ausgesprochene Grad von 8C+ alle abgeschreckt hat, wissen wir nicht. Jedenfalls hat Rauchi die Linie jetzt geklettert und voller Respekt auf den Grad 8C abgewertet.

„Ich denke, der 8C + war zu der Zeit korrekt, verglichen mit anderen Linien, die später dekotiert wurden. Aber mit den aktuellen Standards scheint mir der 8C korrekter zu sein. Es war erstaunlich, was Toni Lamprecht damals vollbracht hat, all meinen Respekt! „

Wir sind es von Rauchi nicht anders gewohnt. So verwundert es auch kaum, dass der er kurz vor Bokassas… auch noch den Dave Graham Tessin Klassiker From Dirt Grows The Flowers (8C) geklettert ist. Mit kurz vor, meinen wir natürlich, mit nur einer Woche Abstand. Aber wie sagt man so schön: Wenns läuft, dann läufts.

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Video-Link: https://youtu.be/yVEoFXvZtas

 

 

 

 

 

Ein großes Danke an Melissa Le Neve, Fabian Buhl, Paul Robinson [Save Bouldering]

Ab und an fragt man sich ja echt, was sich manch einer bei dem was er macht so denkt. In unseren letzten Shortnews konnten wir erfreuliche Nachrichten vom Dreamtime Block verkünden. Leider sind zum selben Zeitpunkt Bilder aufgetaucht, wo man sich schon fragt, ob bei manch einem  8B – 8C Pumper noch so alles klar ist oder doch zu viel Kraftraumluft eingeatmet wurde. Denn wer will schon in solch einer Müllhalde bouldern.  Das Kinder bzw. Studentenzimmer möchten wir ja nicht sehen, wenn man solche Zustände in der freien Natur als akzeptabel einstuft.

Wir möchten uns bei Paul Robinson und all seinen Helfern Melissa Le Neve, Fabian Buhl, Katerina Brouzdova und Giuliano Cameroni die den Müll weggefahren haben bedanken. Danke und SAVE BOULDERING

 

Buchlesung “drei Leben“ von David Fritzsche.

Einst bockstarker Boulderer holte mich wie ein Vorschlaghammer das Schicksal ein. Eine schwere Gehirnblutung. Darauf folgten drei Jahre nahezu kompletter Stillstand und schließlich mein langer Kampf zurück an die Kletterwand. Ich habe ein Buch über diese drei Leben geschrieben. Das ganze wird zum ersten Mal in meiner stamm Boulderhalle dem Kosmos in Leipzig gelesen und zwar von meinem Freund und ebenfalls Kletterfanaten Reinold Redenyi.

 

Nina Caprez »Kurz und Bündig«

»Da häng ich 150 Meter über dem Boden und weine, weil ich nicht weiterkomme. In solchen Momenten merke ich, wie glücklich ich mich schätzen darf, wenn solche Probleme meine Sorgen sind.«

Sie ist in den Bergen aufgewachsen, dass sie aber heute furchtlos durch Felswände steigt, war keineswegs vorprogrammiert. Der Vater stirbt jung, als er auf einer Bergwanderung abstürzt. Da war Nina erst zwei Jahre alt. Trotz des Verlusts des Vaters meidet sie später die Bergwelt nicht. Mit ihren Geschwistern zieht sie los, bald wechseln sie vom Wandern zum Klettern. Immer öfter lässt Nina den Alltag im Talboden zurück und stellt sich nur den Aufgaben, die ihr die schroffen Felswände stellen. Sie wird zum weiblichen Gesicht des Kletterns in der Schweiz und erlangt bald weltweite Bekanntheit. Doch im Wettkampf sieht sie ihre Zukunft weniger, sie erkennt, dass für sie Klettern ein Miteinander ist, kein Gegeneinander. Ihr Lohn ist die unendliche Zufriedenheit, wenn sie aus einer Felswand aussteigt. Aber auch ihre Verzweiflung spielt sich dort ab, wenn sie eine Stelle partout nicht überwinden kann und immer wieder ins Seil fällt. Doch nur für kurze Zeit. Dann muss sie über sich selbst lachen, wenn sie sich vorstellt, wie das aussehen muss. »Da häng ich 150 Meter über dem Boden und weine, weil ich nicht weiterkomme. In solchen Momenten merke ich, wie glücklich ich mich schätzen darf, wenn solche Probleme meine Sorgen sind.

 

Auf der Slackline über die Partnachklamm

Lukas Irmler balanciert im Januar in luftiger Höhe über der Partnachklamm. Dabei war der Weg dorthin schon ein richtiges Abenteuer. Und eine Zugabe gab´s auch noch. Über Nacht waren fast ein Meter Neuschnee und das Thermometer auf unter minus zehn Grad gefallen.

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Video-Link: https://youtu.be/OzwRXnQGnoA
    Text: Kletterszene Foto: Kletterszene.com Archiv, Paul Robinson,
  • Beitragsdatum 28. Februar 2019