2 Days, 3 Sports, 4 Lines [Bericht & Video]
Die Crew um Lukas Irmler und Berni Röttgers waren wieder on Tour und konnten diverse persönliche Rekorde gleich mehrfach brechen und erlebten am Samstag etwas lehrreiches. Aber wie so oft ist es wohl besser, wenn ihr das lest, was einer der Beteiligten auf seinem Blog über dieses Wochenende geschrieben hat. Lukas schreibt in seinem Blog folgendes….
1.Tag:
So traf ich mich zusammen mit Bernhard Röttgers mit Andi Sieferlinger, Julian und Fabian in der Wolfsschlucht bei Rosenheim zum Highlinen. Wir bauten die klassische 20m lange Highline auf und noch eine etwas längere mit 57m quer durch die Schlucht (die längste Highline , die bisher an diesem Spot und vllt. in ganz Deutschland begangen wurde).
Bernhard holte sich den o.s. first Ascend dieser auf den Namen „Nr. 57“ getauften Line. Ich folgte ihm mit einer sauberen fullman Begehung. Wir genossen noch ein wenig das milde Sonnenlicht in der Schlucht und brachen dann, nach zügigem Abbauen auf um noch einen weiteren Spot in der Nähe aufzusuchen. Im Sudelfelder- gebiet spannten wir noch am Abend eine kleine aber sehr feine Highline über den Tazelwurm, welche über einem steil abfallenden Wasserfall verläuft.
Dort konnte sich Andi Sieferlinger dann seine erste Highlinebegehung holen und so den tag auch für ihn sehr positiv abschließen. Bernhard und ich spielten uns noch eine Weile mit der Line und probierten nahezu alle Tricks aus, die uns in den Sinn kamen! Die Line erhielt aufgrund der einfachen Handhabung und der tatsache, dass sie in ca. 5min. aufgebaut war den passenden Namen „5 min Terine„.
2.Tag:
Am Tag darauf fuhr ich mit Bernhard, Fabian und Hans Hornberger diesmal in die entgegengesetzte Richtung, nämlich nach Konstein, um dort eine sehr schöne Highline zu wiederholen und ein paar schöne Fotos und Videoaufnahmen zu machen. Nachdem wir am Spot angekommen feststellen mussten, dass die eigens für die Highline gesetzten Bohrhaken ihre Laschen vermissen, entschlossen wir uns kurzerhand den gesammten Felsbock zu umschlingen. Somit dauerte der Aufbau diesmal ein wenig länger als üblich. Nachdem ich als erster die Line begangen hatte, ging Hans auf die Line. Er startete souverän und ging die ersten Schritte ganz ruhig los, dochdann verlohr er seine Balance und fing sich am Band, konnte dieses aber nicht mehr halten und fiel weiter in die Leash. Ich merkte gleich das da was nicht in Ordnung war, als er sich nicht sofort wieder nach oben zog, sondern im Gurt sitzend seine Finger betastete. Er hatte sich definitiv am Ringfinger verletzt, wie schlimm war aber noch nicht abzusehen. Nachdem wir ihn aus der Line geborgen hatten, stellten wir fest, das der Finger mind. gebrochen war. Hans meinte es wäre nicht so schlimm, und er hätte kaum Schmerzen und wolle es sowohl uns nicht nehmen noch ein wenig zu highlinen, als auch sich selbst nicht das Fotographieren.
So blieben wir noch eine Weile, bis alle mal auf der Line waren und machten uns dann schnellstmöglich nach Freising und dann nach München ins Krankenhaus auf. Die Diagnose des Arztes, die mir Hans noch am Abend per telefon mitteilte klingt grausam.
Hans: Die Diagnose lautet „knöcherner Sehnenausriß.“
Jetzt weiß ich auch warum ich die Line ausgelassen hab. Beim Fangen der Line war die Belastung auf die Sehne scheinbar zu groß. Aber zum Glück ist nicht die Sehne gerissen, sondern das Knochenstück, an dem die Sehne im 1. Fingerglied befestigt ist, wurde von der Sehne ausgebrochen, ist dann durch das Gelenk, hat das ordentlich zertrümmert und steckt jetzt im mittleren Fingerglied.
Erschreckend was für massive Auswirkungen das Fangen des Bandes bei Hans (erfahrener Bersteiger, Kletterer, Slackliner und Fotograph) verursacht hatte. Trotz dieses Unfalls, waren die 2 Tage sehr schön und boten für alle Beteiligten viele neue Erfahungen.
Video-Link: http://vimeo.com/10983081
[Ks.com: Fullman, heißt bei slacken wenn man die Line ohne Sturz in beide Richtingen begangen hat.]
Text: Lukas Irmler, kletterszene.com Fotos: Hans Hornberger & Andi Sieferlinger Video: Lukas Irmler on Vimeo