Video-Link: https://youtu.be/3tCYPy73cBA?si=zDCDTTOxfRyVuhj8
Jonas Winter klettert La Rose et le Vampire (8b) in Buoux
Es gibt nicht viele Sportarten, bei denen man der Geschichte des jeweiligen Sports so nah kommen kann wie beim Klettern. Jonas Winter gönnte sich einen kurzen Trip in die Wiege des anspruchsvollen Sportkletterns, Buoux, was sich für ihn wie eine inspirierende Reise in die Vergangenheit anfühlte. Während er dort im Tal über die verrückte Gattung von Kletter*innen nachdachte, die vor 40 Jahren an diese Felsen kamen und sich vollständig dem Kletter-Lifestyle hingegeben hatten, berührte er dieselben Griffe wie die besten Kletter*innen der aktuellen Ära. Einfach Inspiration pur!
La Rose et le Vampire (8b) wurde 1985 von Antoine Le Menestrel erstbegangen und ist eines dieser besonderen Relikte zum Anfassen aus der Vergangenheit. Es ist auch eine der letzten Routen, bei denen Antoine Le Menestrel Griffe geschlagen hat. Mit dieser Route „endete“ das Kapitel, in dem das künstliche Kreieren von Griffen am Fels als ethisch unproblematisch angesehen wurde.
Die Route wurde durch ihren ikonischen Kreuzzug bekannt, der bis heute als „Rose Move“ bezeichnet wird. Was für ein Kompliment an den Erstbegeher, dass eine Bewegung nach seiner Linie benannt wird! Zu diesem Zug gibt es auch eine nette Anekdote: Wolfgang Güllich versucht sich kurz in der Route, konnte aber den besagten Kreuzzug nur als Einzelzug klettern. Ein netter englischer Kollege der die Route schon in der Tickliste stehen hatte, nennen wir ihn Jerry M., hatte mit diesem Zug deutlich weniger Probleme (#keine) und kletterte den Kreuzzug und etwas weiter sogar mit Turnschuhen.
Ks.com: Wir saßen bereits öfter in Buoux und jedes Mal hat uns dasselbe Gefühl gepackt, welches Jonas gerade eben so gut beschrieben hat. Die Linien, die Geschichte unseres Sports, aber auch die Hakenabstände und der Wochenmarkt in Apt – all das macht Buoux zu einem eindrucksvollen, atmosphärischen und geschichtsträchtigen Ort.