Alexander Feichter wiederholt Underground (9a) in Arco

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Video-Link: http://vimeo.com/123555466

Alexander Feichter wiederholt Underground (9a) in Arco

Servus Alexander, wie bist du auf die Tour gekommen und was hat dich an ihr gereizt?

Nach meinen Begehungen schwerer Klettertouren in Südtirol, hatte ich das Bedürfnis einen weltweiten Klassiker im Schwierigkeitsgrat 9a (UIAA 11) zu klettern. An einem Wochenende fragte mich ein Kollege ob ich mal lust hätte mit nach Arco zu fahren. Daraufhin hab ich mich informiert, was sich in Arco für Klettertouren befinden, somit kam ich zur Klettertour Underground. Ich sah mir Fotos zur Tour an und wusste sofort, eine Tour in diesem Format währe genau das richtige für mich, stark überhängend mit extrem schwere körperkräftige Boulderzügen. Vom Physischen Charakter her war ich im Klettersport schon immer der Typ, der seine Bewegugen zu 99 Prozent aus den Armen heraus steuert, somit kam ich in dieser Tour super zurecht. Mein Trainingsplan besteht großteils aus schweren Klimmzugübungen aus den verschiedensten Sorten von Strukturen ob mit 5 Fingrn oder mit nur einem , ob beidarmige oder einarmige…alles dabei und ich hab richtig Spaß dran. Somit stand an diesem einen Wochenende mein Ziel bereits fest. Trying Underground!

Die Tour gefiel mir wirklich super. Rein vom optischen ist diese gelblich, weiße Felsstruktur wirklich perfekt. Mich faszinierte diese sehr Abwegslungsreiche Griffkombination, da wirklich alle möglichen Kletterbewegungen enthalten sind. Kein Zug ähnelt dem andern. Es ist ein reiner Turnparkur.

Wie waren die Versuche?

Bereits an meinem ersten Tag in der Klettertour schaffte ich alle Einzelzüge. Jeder Zug war toll. Somit war mir klar, ich muss dranbleiben. Das größte Problem in der Tour ist, dass sobald einmal die Feuchtichkeit nach einem intensiven Regentag eindringt, genau die beiden Schlüsselstellen extrem lange nass bleiben und meißtens bekam die Tour dann auch nicht die Chance zu trocknen, da es ja allgemein 2014 intensiv regnete. Somit traf ich im Jahr 2014 zu 80 Prozent schlechte Verhältnisse an und musste mich somit an die aktuellen Bedingungen anpassen, was alles sehr erschwerte. Doch parallel zu den Versuchen betrieb ich ein intensives Training und entwickelte mich somit Stück für Stück weiter bis zum Durchstieg am 21.03.2015, wo die Verhältnisse perfekt waren und ich das ganze Potenzial ausschöpfen konnte. Ich trainierte das ganze Jahr über, ob Winter, Sommer, ob extreme Minusgrade oder Plusgrade, bei jedem Sturm und Wetter an meinem eingerichteten Hanglbrett am Balkon. Was mir gefiel, war, dass man wirklich den Verlauf der Verbesserung von Monat zu Monat spürte. Schlussendlich erreichte ich durch das konstante Training ein Niveau, in dem ich wirklich nach der kürzlichen Begehung noch genügend Ausdauer für eine zweite 20 Metrige Seillänge, gleich darüber, im nicht mehr allzuschwehren Schwierichkeitsgrat 9- hatte, die ich gleich im ersten Versuch kletterte. Allgemein war die Kraftausdauer ausreichend die Klettertour Underground wirklich 4 mal an einem Tag bis kurz vor den Schluss zu klettern. Meistens stürtzte ich aber aufgrund der durchnässten Griffe. Es wird dann zu eine wirklich enorm psychischen Belastung, da man im Vorhinein nie wirklich weiß ob die Tour von den Verhältnissen wirklich kletterbar ist. Doch dranbleiben Lohnt sich. Nur wer aufgibt, wird nie wissen, ob er es jemals geschafft hätte! Das war mein Leitsatz.

Vergleich zu The Witch of Darkness:

Also rein vom Format der Steilheit und Schwierichkeit sind sie sich ziemlich ähnlich, der Unterschied liegt nur darin, dass ich bei der Tour in Drittelsand großteils Fingerlöcher als Griffe hab und in Arco meistens Aufleger. Sind aber beide extrem schwer, sehr körperkräftig und erreichen Boulder im Schwierichkeitsgrad FB.:8A. Charakteristisch für beide Toure ist, dass si sich wirklich bis zum Schluss hin immer schwerer zuspitzen, somit vergrößert sich auch gleich die Schwierichkeit, wenn man im gepumpten Zustand noch Boulder in einem solchen Ausmaß zu bewältigen hat. Beide Linien sind ziemlich lang und man macht viele Züge. Also es müssen wirklich alle Faktoren passen eine der beiden zu klettern. Extrem belastend in beiden Fällen sind eben die Schlussboulder, da man wirklich zum Großteil dort fällt.
Die Underground ist eine Klettertour, die 3 sehr strukturierte kräftige Boulder aufweißt. Die Witch of darkness beginnt mit einem Kraftausdauerteil und schließt an einer Reihe von Bouldern im Dach an,bis hin zu Fingerlöchern, in denen nur noch ein Fingerglied platz findet.

Es sind beides Dächer und sind viel mehr kraftbetont als technisch.

-Nächstes Projekt?

Also momentan genieße ich noch ein wenig den Erfolg der gelungenen Tour und lasse die Momente des vergangenen Jahres auf mich noch ein wenig einwirken. Mein nächstes Projekte lasse ich dann spontan auf mich zukommen. Ob jetzt im Bereich Sportklettern, Bouldern oder Alpin, ist noch offen. Doch eines ist sicher, im besten Alter lässt man nicht los.

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