Deutsche Meisterschaft im Sportklettern [Ergebnisse, Bilder, Bericht]

Am vergangenem Wochenende fandet in Darmstadt die Deutsche Meisterschaft (Jugend und Erwachsene) im Schwierigkeitsklettern statt, was Höhepunkt und Abschluss der Wettkampfsaison war. Zur Deutschen Meisterschaft hatten sich die zwölf besten Herren und acht besten Damen des Deutschen Sportklettercups qualifiziert. In den Nachwuchswettbewerben traten die acht besten weiblichen und männlichen Jugendlichen in drei Altersklassen (Jugend B, Jugend A, Junioren) gegeneinander an.

Schon eine Stunde vor Beginn des Finales der Deutschen Meisterschaft im Sportklettern (Männer & Damen), machten die Veranstalter des Kletterzentrums Darmstadt die Türen zu. Um die besten Kletterer Deutschlands sehen zu können stelltet sich das Publikum auf Stühle und Bänke, streckten die Hälse und atmen sauerstoffarme Luft.

Finale Deutsche Meisterschaft Erwachsenen

Bereits beim Halbfinale am Samstagnachmittag ist kein Sitzplatz mehr frei. Und die erste Überraschung verkündet Erwin Marz vom DAV bei seinem letzten Wettkampf als Organisator schon vor dem Start. „Andreas Bindhammer hat den Iso-Schluss verpasst und darf nicht starten.“ Der erfahrene Athlet war schon auf dem Parkplatz vor der Halle, doch er kam zu spät: Disqualifikation! So sind es nur elf Herren und acht Damen, die um die Plätze im Finale fighten. Lisa Weisensee schockte beim Halbfinale der Damen bei einem Hook in der Wandmitte das Publikum: Es ertönt plötzlich ein Schrei! Diagnose: „Ein Riss des Muskels oder der Sehne“, meinte Lisa ca. zwei Stunden später, als sie schon wieder gut gelaunt auf Krücken durch die Halle humpelte. Mit ihrer Höhe hätte sie es ins Finale geschafft. Juliane Wurm erreichte im Halbfinale als einzige Starterin den Topgriff.

Thomas „Shorty“ Tauphorn zählte nach seinen Weltcuperfolgen zu den Topfavoriten und er präsentierte sich in der Quali-Route neben Christian Bindhammer, der die Route am Höchsten kletterte, in absoluter Bestform.

Finale Deutsche Meisterschaft Damen

Nach einer Umschraubphase und halbstündiger Verspätung, ging es dann ans Finale. Ines Dull, die kleine Bayerin, kämpfte sich Zug um Zug Richtung Top, musste aber schließlich bei einem vermeintlich leichten Zug völlig ausgepumpt aufgeben. Nur noch Juliane Wurm konnte Ines, den Titel vor der Nase wegschnappen. Die Dortmunderin kletterte kraftsparender und elegant dem Top entgegen. Den Griff, den Ines nur streifte, konnte aber Juliane kurz halten was zum Sieg der Deutschen Meisterschaft reichte.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=QRz-xmRDLzE

Finale Deutsche Meisterschaft Herrn

Nach dem Siegeszug von Juliane waren die Herren an der Reihe und auch bei ihnen sollte es knapp zugehen. In der Wandmitte wartete auf die Starter ein übler Kreuzzug, der von einem nicht ganz leichten Auflöser gefolgt wurde. Die meisten Finalstarter mussten jedoch schon vorher Adieu zur Wand sagen. Die Finalroute der Männer hatte Weltcup-Final-Niveau und erntete nicht unbedingt viel Lob von den Teilnehmern. Die beste Lösung der entscheidenden Stelle gelang Markus Hoppe, der sich vor dem favorisierten Thomas Tauporn und Titelverteidiger Jan Hojer durchsetzte. Markus ist somit der erste Kletterer, der beide Meistertitel [Bouldern und Sportklettern] in einem Jahr gewonnen hat. Gratulation für diese Hammer-Leistung!

Deutsche Meisterschaft Sportklettern Männer:
1. Hoppe Markus Sächsischer Bergsteigerbund
2. Tauporn Thomas Schwäbisch Gmünd
3. Hojer Jan Frankfurt/Main
4. Bindhammer Christian Allgäu-Kempten
5. Danker Stefan Landshut
6. Lau Johannes Frankenthal
7. Conrad Mathias Zweibrücken
8. Böbel Florian Schwaben
9. Wörner Maximilian Schwäbisch Gmünd
10. Jung Markus Siegerland
11. Gartmann Tobias Stuttgart

Deutsche Meisterschaft Sportklettern Frauen:
1. Wurm Juliane Wuppertal
2. Dull Ines Allgäu-Kempten
3. Neumärker Luisa Sächsischer Bergsteigerbund
4. Mittelman Irina Frankfurt/Main
5. Böhm Anna Katharina Sächsischer Bergsteigerbund
6. Weisensee Lisa Frankfurt/Main
7. Raab Luise Frankfurt/Main
8. Loichen Birte Koblenz

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Finale Deutsche Meisterschaft Jugend

Am Sonntag war dann der Deutsche Nachwuchs an der Reihe. Hier konnte man bei den Junniorinnen einige Starterinnen vom Samstag wiedersehen. Denn Juliane Wurm, Ines Dull und Luisa Neumärker haben sich gleich das ganze Wochenende für die DM Zeit genommen und wollten auch in ihren „eigentlichen“ Startklassen um den Titel klettern.

Wie auch am Samstag war das Kletterzentrum in Darmstadt bis oben hin voll und das Puplikum stand auf den Bänken um den Nachwuchs sehen zu können. Im Gegensatz zu den Erwachsenen, waren bei den Jugenlichen alle Teilnehmer rechtzeitig in der Iso und die Favoriten erreichten alle das Finale. So kam es dann  zum Showdown im Finale.

Bei den Juniorinnen konnte sich, wie Tags zuvor, Juliane Wurm  durchsetzen,  die neben Lilli Färber, die einzige war, die die Finaroute der Damen Mädls Top Klettern konnte. Luisa Neumärker, die am Samstag noch auf dem dritten Platz stand, konnte sich am Sonntag über einen gelungen zweiten Platz vor Ines Dull freuen.
Bei den Männern Jungs  kann sich Marcel Dippon über Platz eins freuen. Marcel konnte im Finale Mathias Götting-Boller und  Fabian Bosler hinter sich lassen, die Platz 2 und 3 am Ende des Tages belegten. Basti Halenke kletterte in der Finalroute von allen männlichen Teilnehmern am höchsten, im direkten Vergleich hätte Sebastian, der in der Jugend B startet, einen deutlichen Vorsprung selbst vor Überflieger Alexander Megos rausgeklettert.

Ronja Kellner die immer noch an einer Handgelenksprellung leidet und seit Wochen eigentlich nicht mehr richtig trainieren konnte, bot eine starke Leistung und flog zwei Züge unter dem Topgriff und musste so den Titel an Lilli Färber abtreten.  Ronja und Lilli, die beiden in der Jugend B starten, hätten bei ihren Kolleginnen in der Junioren Startklasse ernsthaft um den Titel mitklettern können und Lilli hätte gegen Juliane ins Superfinale dürfen. Der Nachwuchs läßt Grüßen.

Wir gratulieren allen Deutschen Meisterinnen und Meister zu Ihren Erfolgen und wünschen Ihnen viel Spaß für die nächste Saison!

Deutsche Meisterschaft Junioren Frauen:
1. Wurm Juliane 1990 Wuppertal
2. Neumärker Luisa 1990 Sächsischer Bergsteigerbund
3. Dull Ines 1991 Allgäu-Kempten
4. Retschy Monika 1991 München-Oberland
5. Scharf Lara 1991 Frankfurt/Main
6. Hojer Lara 1990 Frankfurt/Main
7. North Caroline 1991 Darmstadt-Starkenburg

Deutsche Meisterschaft Juinoren Männer:
1. Dippon Marcel 1991 Oberer Neckar
2. Götting-Boller Mathias 1991 Siegerland
3. Bosler Fabian 1991 Schwaben
4. Tekles Martin 1991 Rosenheim
5. Proske Lars 1990 Bielefeld
6. Krämer Moritz 1991 Siegerland
7. Goerke Fabian 1990 Tübingen

Deutsche Meisterschaft Jugend A Mädchen:
1. Leiner Isabell 1993 Zweibrücken
2. Raab Luise 1992 Frankfurt/Main
3. Haag Isabell 1992 Schwaben
4. Beck Selina 1992 Schwaben
5. Rosenberger Jennifer 1992 Karlsruhe
6. Clostermann Chiara Maria 1993 Ringsee
7. von Chamier Katharina 1993 Münster/Westfalen
8. Zajonc Maja Julie 1993 AlpinClub Hannover

Deutsche Meisterschaft Jugend A Jungs:
1. Megos Alexander 1993 Erlangen
2. Leuoth Felix 1992 AlpinClub Hannover
3. Porscha Maximilian 1992 Schwaben
4. Herrmann Max 1993 Sächsischer Bergsteigerbund
5. Winkler Dominik 1993 Zweibrücken
6. Nicklas Jan 1993 Frankenthal
7. Hans Philipp 1993 Schwaben
8. Bosler Simon 1992 Schwaben

Deutsche Meisterschaft Jugend B Mädchen:
1. Färber Lilli 1995 Erlangen
2. Kellner Ronja 1994 Freising
3. Baehr Hannah 1996 Rosenheim
4. Deubzer Luisa 1994 München-Oberland
5. Himpel Lina 1995 Frankfurt/Main
6. Schützenberger Sarah 1994 München-Oberland
7. Hönig Afra 1995 Landshut
8. Tiripa Ana 1996 Rheinland-Köln

Deutsche Meisterschaft Jugend B Jungs:
1. Halenke Sebastian 1995 Schwäbisch Gmünd
2. Adolph Samuel 1994 München-Oberland
3. Hanke Christoph 1994 München-Oberland
4. Firnenburg David 1995 Hannover
5. Tensing Joachim 1996 Coburg
6. Wientjes Florian 1995 München-Oberland
7. Hans Moritz 1996 Schwaben
Nauber Jan 1994 Beckum

Ja, und dann gabs da ja noch den Speedcup. Hier die Ergebnisse:

Speed Cup Ergebenisse Männer
1. Baumann Jonas Wuppertal
2. Bosler Fabian Schwaben
3. Böbel Florian Schwaben
4. Conrad Mathias Zweibrücken
5. Porscha Maximilian Schwaben
6. Bosler Simon Schwaben
7. Hille Alexander Schwäbisch Gmünd
8. Gabrysch Christoph Zweibrücken

Text: kletterszene.com | Quelle: Digital Rock | Fotos: Christoph Gabrysch von den  Boulderholics

  • Beitragsdatum 30. November 2009