10 Jahre Kletterszene und keine Ende in Sicht

Crashpads Bleau kletterszene

Die Zeit verging wie im Flug und ehe wir uns versahen sind 10 Jahre Redaktionsleben an uns vorbei gerast. Dieses stattliche Jubiläum möchten wir nutzen, um kurz mal inne zu halten und all den Leuten Danke zu sagen, die uns in den letzten Jahren begleitet haben. Und euch einen Einblick zu gewähren, warum es Kletterszene.com* überhaupt gibt und was uns täglich antreibt.

Im Herbst 2008 kam ein guter Freund mit einer lang aufgestauten Ladyshaver-PopUp-Banner*-Genervtheit und der Motivation dies zu ändern, ins Klettertraining. Nach unzähligen Stunden des trainierens und diversen Bieren (manchmal vielleicht auch andersrum), entschieden wir uns dafür, nicht länger über die Administratoren dieser mit Werbung zugekleisterten Kletterseiten zu schimpfen (ziemlich unbayrisch, wissen wir), sondern selbst aktiv zu werden.

Ein knappes halbes Jahr später hatten wir eine Domain, ein Design und ca. 15 Artikel, damit der Freundeskreis beim ersten Mal drauf klicken auch was zu lesen hat. Ende Mai 2009 war es dann soweit und wir hatten die ersten Klicks auf kletterszene.com, die nicht von uns selbst kamen (ehrlich!).

Nun schreiben wir das Jahr 2019 und wir können es kaum glauben was in dieser Zeit alles passiert ist. Erstens gibt es uns immer noch und zweitens ist aus einem von „Freisinger für Freisinger und deren Freunde-Newsblog“, dank euch allen, eine Szene-Newsseite geworden, die Monat für Monat weit über 40.000 Zugriffe und 160.000 Seitenaufrufe verbucht.  Für uns ist das einfach nur ……“krass“!

Idealismus vs. Realität

Auch wenn wir mit all unserem Idealismus zunächst ohne Werbung auf der Seite gestartet sind, holte uns diesbezüglich die Realität recht schnell ein. Denn ein Programmierer oder ein Server lassen sich eben nicht mit Idealismus bezahlen. Erst recht nicht, wenn die Datenbank weit mehr als 5200 Artikel, 5100 Videos und 820 Kletterhallen klein ist. Die knapp 24.000 Bilder machen das Ganze auch nicht gerade einfacher. Von unserem Redaktionshubschrauber** ganz zu schweigen.

So mussten wir recht schnell einsehen, dass sich solch eine Seite nicht mehr von gratis T-Shirts und Chalk betreiben lässt und riefen schweren Herzens die Werbebanner ins Leben. Wir versprechen euch aber, solange wir Kletterszene.com betreiben, werden wir auf billige PopUps und Kletterszene-irrelevante Werbung, sowie SEO-verkaufsgetrimmte Artikel mit nervigen Amazon-Affiliate-Links im Text verzichten. So – jetzt aber genug über die Entstehung und unseren nach wie vor vorhandenen Idealismus sinniert.

Wir wollen denjenigen eine Plattform bieten, die ihr Ego nicht einem respektvollem Umgang mit der Natur -die Grundlage unseres Sports- überordnen. Denn es ist Zeit Verantwortung zu übernehmen, sei es als gesponserter Kletterer in seiner Vorbildfunktion, wir und unsere Kollegen als Betreiber einer Plattform oder als Firma, die auch mal auf Stirnlampen-Werbung in Bouldergebieten verzichten sollte. Denn keiner fände es super, wenn der eigene Nachbar mitten in der Nacht mit Flutlichtbeleuchtung zum rumbrüllen anfängt oder der Besuch die Kippenstumeln auf den heimischen Fußboden schmeißt. Denn egal in welchem Kletter- und Bouldergebiet auf der Welt, es leben neben den Menschen auch noch Tiere und Pflanzen – gut, die bouldern nicht, aber sie waren vorher da und sollten unserer Meinung nach mit mindestens soviel Respekt behandelt werden, wie man es selbst von seinen Mitmenschen erwartet

Deshalb unterstützen wir Save Bouldering, organisieren den Clean Up Day Frankenjura oder versuchen andere Organisatoren bei solchen Events zu supporten. Dies ist auch der Grund, warum wir manche Kooperationen eingehen und manche eben nicht. Oder warum wir Videos von 8C oder 9b Begehung posten oder eben auch gerade nicht.

Klettern ist unsere Motivation

Klettern ist für uns einer der wichtigsten Bestandteile in unserem Leben und hat uns sehr viel gelehrt. Trotz all dem ist es auch nur Klettern und so werden wir es auch weiterhin nicht immer mit einem ganz so ernsten Auge betrachten.

Zwischen den Jahren als wir selbst zu klettern angefangen haben und jetzt, hat sich viel in der Szene geändert. Auch wenn man gerne mal den „alten Zeiten“ hinterher trauert, muss man doch auch zugeben, dass diese Veränderungen interessant und spannend sind. Dass einem nicht jede Veränderung passt oder auf Anhieb in die „richtige Richtung“ geht gehört dazu – aber daraus kann man lernen, auch als Szene und hoffentlich auch als IFSC.

Auch wir haben und machen nicht immer alles richtig. Deshalb freuen wir uns auch, wenn von euch Verbesserungsvorschläge und gut gemeinte Kritik kommt.

Einmal Danke sagen

Wie schon erwähnt möchten wir das Jubiläum vor allem als Anlass nutzen, all denen zu danken, die uns in den letzten zehn Jahren begleitet und unterstützt haben.

Es würde den Rahmen sprengen, wenn wir alle einzeln aufzählen würden, die wir über Kletterszene.com kennengelernt haben und teils auch gute Freunde wurden. Zum Beispiel die Herzogenauracher Mädels, die sich zwischenzeitlich auch schon wieder über Augsburg, Dornbirn und Meran verteilt haben. Oder die analogen Jungs aus Österreich und demn Wahlschweizer der im höheren Alter doch noch ruhiger wurde. Von den ganzen bärtigen Stars und unbändig starken Sternchen aus der Szene oder auch den wohl coolsten Polizisten ever und von all den Dörk’s & Otti’s und Nicos und und und…. am Ende werden wir mit Sicherheit jemand den vergessen. Damit wir in dieses Fettnäpfchen nicht treten, haben wir uns auf den engsten Redaktionelle Teil beschränkt.

Der Gleichstellungsbeauftragte:
Einer unserer ersten freiwilligen Helfer. Der noch zu einer Zeit geklettert ist, wo ganz klar war, dass Frauen nie, und mit nie meinte die Kletterszene damals auch NIE, so schwer klettern können würden wie ein durchtrainierter Mann. Und wenn es doch mal diesen Ausrutscher gegeben haben sollte, hatte sich der Erstbegeher einfach bei der Bewertung der Linie vertan und sie wurde kurzerhand so angeglichen, dass es für keinen peinlich wurde. Unser Gleichstellungsbeauftragter versuchte vehement, das doch immer stärker werdende Geschlecht mit all dem Chauvinismus der 90er kleinzureden.

Es half am Ende jedoch alles nichts, die männliche Kletterszene und auch er selbst mussten nach und nach einsehen, dass Frauen durchaus die schweren Linien auf diesem Planten klettern können. Somit musste er der Männerwelt nicht länger den Spiegel mehr vorhalten und konnte entspannt seinem neuen Hobby Fahrradfahren und Tochter sichern nachgehen.

HardMoves Crew:
Freising & Wuppertal haben nicht bis eher gar nichts gemeinsam, möchte man meinen.  Und wenn es Klettern nicht gäbe, wäre diese Aussage auch richtig. Doch Die Hard Moves Crew mit und um Christian & Arndt teilt die Liebe zum Sport und die Motivation etwas neues, schönes und eventuell auch großes aus ihm zumachen. Was sie mit den Hard Moves auf die Beine gestellt haben, konnte bis dato noch von keinem anderen Kletterevent überboten werden. Es macht uns schon etwas stolz, dass wir diesen Wettkampf beim erwachsen werden begleiten durften. DANKE, es war uns eine Ehre!!

Hannes Huch:
Das Redaktionsküken. Jeder kennt ihn und aus diesem Grund müssen wir wohl kaum groß darauf eingehen, wie sehr wir uns freuen, Hannes bei uns begrüßen zu dürfen. Seine Interviews haben es in kürzester Zeit in die Top 20 Artikel Liste der Ks.com geschafft. Hannes, wir hoffen, dass wir dich nicht an analoge Österreicher verlieren und noch viele weitere deiner Artikel online stellen dürfen.

Gudrun: 
Ohne Gudrun gäbe es keine DAV Kooperation bzw. hätte sie ein schnelles Ende gefunden. Denn zugegebenermaßen, haben wir bzw. ich die Jugend etwas unterschätzt. Denn wer hätte schon ahnen können, dass gefühlt von einem Tag auf den anderen bei jedem European Youth Cup vom deutschen Nachwuchskader eine Medaille gewonnen wird. Das Schreiben ist das Eine, an die ganzen Informationen zum Wettkampf, dem Routenbau, der Stimmen von Athleten oder Trainern zu kommen, das Andere. Kurzum, ohne Gudrun gäbe es aktuell keinen, der über die Leistungen des DAV Nachwuchses schreiben würde. Liebe Gudrun, danke Dir dafür!

Dave und Markus:
Hätten wir nicht die ersten Gerüchte über eine Münchner Boulderhalle mit 2500m2 streuen dürfen, wären wir wahrscheinlich nie so bekannt geworden. Damals war dies ein Projekt, das man kurz vor Größenwahn einstufte. Heute gibt es fünf Boulderwelten, die neuste hat 3500m2 und im Herbst eröffnet die neue Halle in München Ost. Auch wenn sie nicht die ersten waren, die eine Boulderhalle aufgemacht und nicht das Parcoursschrauben erfunden haben, aber Dave hat das Klettern mit seiner Vision vorangetrieben und war an der Entwicklung des Routenbaus, so wie man ihn jetzt kennt, maßgeblich beteiligt. Es ist auch für uns schön bei dieser Erfolgsgeschichte ein Begleiter zu sein.

Max Raeuber Half life 8c foto tom thudiom

Max: 
Unser schwäbisches Powerhouse und Informationszentrum schlechthin. Es gibt wohl kaum eine Begehung, die er nicht kennt und über die er nicht schreiben möchte. Nicht nur einmal war er enttäuscht, dass wir nicht genug Platz für alle News hatten. Auch wenn das mit dem Kaffee kochen noch nicht so klappt wie vom Chef gewünscht, ist er bei Schulterzügen deutlich besser und kann so auch schon auf Wiederholungen in den Graden 8B+ und 8C stolz sein. Max hält so auch die Redaktionstickliste auf einem akzeptablen und vorzeigbaren Level und ist alleine deshalb unverzichtbar.

Barbara: 
Die gute Seele der Redaktion und der ewige VIP Star Praktikant (unter uns gesagt, der geheime Chef der das Schiff auf Kurs hält). Bis auf Kaffee kochen erledigt sie alle Aufgaben und managed das Ks.com „Management“ dezent aber bestimmt aus dem Hintergrund und ist die Ansprechpartnerin für alle wichtigen Sachen rund um Kletterszene. Wie wir alle, hat auch Barbara ein richtiges Leben äh Job, nur ist ihrer deutlich stressiger als unserer. Ein einfaches Dankeschön reicht für ihr großes Engagement eigentlich nicht aus. Das dürfen wir nur leider in der Öffentlichkeit nicht zugeben, sonst stehen wir vor schwierigen Gehaltsverhandlungen.

Ese:
Last but not least wollen wir aber natürlich auch Ese huldigen. Ja, wer kennt ihn nicht… und ganz ehrlich, wer würde uns eigentlich ohne Ese kennen oder zumindest wissen, dass hinter Kletterszene.com auch echte Menschen stecken! Auf Ese war definitiv immer Verlass, wenn es darum ging, auf einer Veranstaltung möglichst viele Menschen kennen zu lernen und ihnen so blöd wie möglich zu kommen, so dass sie einen auch nicht mehr vergessen… „ach so, du bist auch von Kletterszene – ja, da hab ich gestern schon den Ese kennen gelernt… grins…“ erstaunlich an dieser Stelle ist in der Tat – jeder liebt ihn! Ob das an seiner – glücklicherweise mittlerweile abgelegten – Fähigkeit lag, unmenschliche Mengen an Bier zu vernichten, die am Ende eines Abends schließlich jeden beeindrucken musste oder an seiner einfach sehr charmanten und sympathischen Art wissen wir auch nicht.

Ist uns aber auch egal, weil wir haben ihn gern und wollen auch ihm an dieser Stelle für die vielen Jahre und der Idee Kletterszene.com ins Leben zu rufen, noch mal Danke sagen!

Und zu guter Letzt (jetzt aber wirklich) die wichtigste Person: DU! Vielen Dank, dass du immer wieder bei uns vorbeischaust, denn ohne Dich würde das Geschriebene keine Leser finden und wir wären nicht das was wir jetzt sind.


DANKE! DANKE! DANKE! für eure jahrelange Treue und auf die nächsten zehn gemeinsamen Jahre! PROST … jetzt tun wir das, was wir immer noch am besten können, nämlich erst einmal drauf trinken :-)

So – und nachdem Gerhard den wichtigsten Part mal wieder vergessen hat – ergänzen wir diesen ganz dreist!

Kletterszene.com lebt natürlich mit und von den oben genannten Personen – aber was Gerhard ganz vergessen hat zu erwähnen ist, dass all dies, auch mit all diesen Menschen, so überhaupt gar nicht möglich wäre, wenn da nicht eine ganz besondere Person hinter den Kulissen stehen und so gut wie alle Fäden in der Hand halten würde. Wer würde koordinieren, wer wann Artikel schreibt, wer  würde uns – auf ganz charmante Art und Weise – in den Hintern treten, wer würde 80% der Gesamtarbeitszeit für Kletterszene investieren, wer die Mehrheit der Artikel schreiben, wer den Spirit dieser Website hochhalten und immer dafür kämpfen, dass das stetig alles vorwärts geht? Ja und ganz wichtig, wer würde denn dann unseren Kaffee kochen und den redaktionseigenen Helikopter buchen, wenn wir mal wieder wo hin müssen… ja genau, das ist Gerhard Falke selbst – und dafür wollen wir ihm an dieser Stelle auch noch mal ein ganz fettes Danke aussprechen: ohne Dich gäbe es diese Webseite schon lange nicht mehr. Danke, dass Du da immer so viel Arbeit rein steckst und immer wieder so geduldig mit uns bist…. !

Ks.com Redaktionspraktikant

Wir sehen uns!
Die Ks.com Redaktion

*) Für diejenigen, denen das kein Begriff ist – erst einmal herzlichen Glückwunsch! und jetzt zur Erklärung, das sind diese supernervigen Werbebanner, die einen ständig davon abhalten wollen, auf einer Seite den Inhalt anzuklicken, für den man sich gerade EIGENTLICH interessiert und stattdessen einen Artikel zu kaufen, für den man sich überhaupt NICHT interessiert.
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Video-Link: https://vimeo.com/53550734