Zwei 9a+ Routen | Laura Rogora fegt per Send Train durch Saint-Léger

Als Redakteur*in eines Kletterszene‑Newsblogs bekommt man das Gefühl, dass das Ende der Weltcup‑Saison für Laura Rogora ein Geschenk ist. Denn es ist schon fast Tradition, dass die Italienerin in der Off‑Saison am Fels eine schwere Route nach der anderen abdrückt.

Nachdem Laura Rogora kurz vor dem Rock Master in Arco daheim die Wäsche gewaschen hatte, nutzte sie die Zeit fürs trocknen und machte die Klettergebiete rund um Rom unsicher. Dort kletterte sie mit L’ultimo Ruggito (9a) ein altes Projekt von Roberto Podio (Limetta). Für die neue Ausdauerlienie benötigte Laura gerade einmal zwei Versuche, bis sie die Erstbegehung in der Tasche hatte.

Eine wunderschöne Linie! Ausdauer-Kletterei an Tufas und danach weiter an Crimps. Keine super schweren Züge, aber anhaltend fordernd bis zum Umlenker. Laura kletterte sie im zweiten Go und schlug 9a vor.

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Laura Rogora wiederholt Super Crackinette & Le Cadafist

Daraufhin ging es für die 24-Jährige für ein paar Tage an den Gardasee und danach weiter in Richtung Saint‑Léger. Mit Super Crackinette (9a+) gelang ihr ein moderner Klassiker des Gebiets, der von Alex Megos erstbegangen wurde und sich seitdem großer Aufmerksamkeit in der Szene erfreut. Mit einem Flash von Mutant suspend mon vol (8b) fand die Italienerin zum Ende des Tages eine schöne Routen zum Ausklettern.

Bevor wir zur nächsten Route im elften Grad kommen, müssen wir kurz ausholen: Adam Ondra war vor ein paar Jahren — es müsste 2018 gewesen sein – ebenfalls in Saint‑Léger. Mit dem Durchstieg von Super Crackinette im ersten Versuch gelang ihm die bis dato schwerste Flash‑Begehung der Klettergeschichte.

Beim Onsight‑Versuch an Le Cadafist – und da sind wir schon bei Lauras zweiter Route im elften Grad – war Adam nicht so erfolgreich. Im Gegenteil: Er brach dabei einen Schlüsselgriff in der Crux aus.

Die 2017 von Jérôme Pouvreau erstbegangene Linie Le Cadafist ist für ihre Kombination aus Kraft, Technik und Ausdauer bekannt. Auch wenn Adam nach seinem Griffausbruch vermutete, dass die Route weiterhin kletterbar sei, stand das lange in den Sternen. Er selbst hatte sie nicht wieder versucht und allen anderen blieb eine Begehung verwehrt. 2021 bestätigte dann Alex Megos Adams Vermutung und schlug den Grad 9a/+ dafür vor.

Und nun kommt Laura Rogora mit ihrer Begehung von Le Cadafist (9a/+) wieder ins Spiel und schließt auf nette Art und Weise den Kreis. Und da die junge Dame gerade einen Lauf hat, benötigte sie dafür gerade einmal vier Versuche.

  • Credits Text kletterszene.com
  • Credits Fotos Ks.com /Archiv
  • Beitragsdatum 28. Oktober 2025