DAV verleiht Schneekanonen für private Gärten

‼️APRILSCHERZ‼️

So geht innovativer Klimaschutz: Wer den Schnee im eigenen Garten hat, muss nicht mehr in die Berge fahren. Deshalb verleiht der DAV in den Osterferien und im kommenden Winter in ganz Deutschland Schneekanonen. „Leute mit Hanggrundstück können ihren Freundeskreis auf eine Frühjahrs-Skitour oder zum Rodeln einladen“, schwärmt eine DAV-Sprecherin. „Die meisten CO2-Emissionen entstehen bei der Anreise zum Bergsport – und der wird nun in vielen Fällen überflüssig.“ Die DAV-Schneekanonen funktionieren übrigens sogar bei Plusgraden. Informierte Kreise sprechen von einer Zeitenwende in der Klimaschutzpolitik des Alpenvereins.

CO2-Fußabdruck nur ein Viertel eines Skiurlaubs

Die Zahlen sprechen eine deutliche Spache: Zur Beschneiung von 500 Quadratmetern Gartenfläche mit einer Schneehöhe von 30 Zentimetern verursacht eine Schneekanone ganz grob gerechnet einen CO2-Fußabdruck von 0,4 Tonnen. Der einwöchige Skiurlaub einer vierköpfigen Familie bei 600 km Anfahrt mit dem PKW und Übernachtung in einem Dreisterne-Hotel schlägt hingegen mit 1,7 Tonnen Kohlendioxid zu Buche. 0,4 zu 1,7 Tonnen also – und die Bilanz wird noch viel besser, wenn mehrere Familien das Skiresort in der Nachbarschaft gegen Ischgl & Co. eintauschen. „Außerdem wird so die Gemeinschaft gestärkt,“ freut sich die DAV-Sprecherin. „Ein extrem wichtiger Beitrag nach zwei Jahren Pandemie.“ Und dann sind da natürlich noch die geringen Kosten:

Die DAV-Schneekanone ist bei Selbstabholung für 30 Euro pro Tag zu haben, für Lieferung und Abholung werden zusätzlich 20 Euro fällig. Zusammen mit den Strom- und Wasserkosten kommt die Gartenbeschneiung insgesamt im Höchstfall auf 100 Euro – ein Schnäppchen im Vergleich zum bereits erwähnten Skiurlaub.

Abfahrt im Flachen? Nichts ist unmöglich!

Und dabei werden auch noch die eigenen Gestaltungswünsche wahr. Die Schneebar direkt am Ausgangspunkt der Ski- oder Rodeltour? Kein Problem! Ein Iglu für die Kinder direkt daneben? Auch kein Problem! Wer möchte, kann auch verschieden schwierige Aufstiegs- und Abfahrtsspuren für Ski und Rodel anlegen – alles eine Frage des eigenen Fleißes! Und natürlich der Topografie des Gartens. An gegebenenfalls fehlende Höhenmetern hat der DAV natürlich auch gedacht und bietet zusätzlich unterschiedlich steile Rampen zum Verleih. Dabei handelt es sich – ganz im Sinne einer nachhaltigen Nutzung – um mobile Kletterwände, die im Winter ohnehin nicht gebraucht werden.

Garten-Beschneiung rettet die Bienen

Ein schlechtes Gewissen wegen lange im Garten verbleibender Schneedecke und entsprechend verkürzter Vegetationsperiode muss nicht aufkommen. Für die DAV-Schneekanone ist bei den Sektionsgeschäftsstellen nämlich das Wasserergänzungsmittel „Bienenglück“ erhältlich. Dieses wird in den vorgesehenen Tank direkt an der Kanone gefüllt und sorgt für eine sehr effektive Düngung des Gartens. Davon profitieren vor allem Blühpflanzen, die bei Bienen beliebt sind.

Das ist erst der Anfang

„Lange Jahre haben wir eine kritische Haltung zu Schneekanonen gehabt,“ gibt die DAV-Sprecherin zu. „Das hat sich nun geändert. Wir sehen ein großes Entwicklungspotenzial.“

So forsche man derzeit daran, Abwasser für die Beschneiung von Skigebieten zu nutzen. Wertvolles Trinkwasser werde damit gespart und die regionalen Kläranlagen würden entlastet. Die Frage sei nur noch, wieviele Klärstufen aus ökologischen Gründen vor die Beschneiung geschaltet werden müssten. Oder ob überhaupt. Ästhetische Hindernisse sieht die DAV-Sprecherin nicht: „Beim Saharastaub hat sich ja auch niemand an der Verfärbung des Schnees gestört!“

  • Credits Text Thomas Bucher / DAV, Kletterszene.com
  • Credits Fotos Deutscher Alpen Verein
  • Beitragsdatum 1. April 2022