Will Bosi holt zweite Begehung von Excalibur (9b+)

Der 26-jährige Schotte ist und bleibt der erste Brite, dem die erfolgreiche Begehung einer 9b+ Sportkletterroute gelungen ist. Will Bosi aus Edinburgh hat sich die zweite Begehung von Stefano Ghisolfis Excalibur (9b+) in Arco geholt.

Bosi kommentierte seine Begehung wie folgt:

Das ist eine der verrücktesten und lohnendsten Linien, die ich je geklettert habe. Diese Route durchzuziehen ist etwas, an das ich mich immer erinnern werde.“ Excalibur war mein längstes Projekt am Seil seit Mutation (9a+) und ich war ganz aus dem Häuschen darüber, dass ich am Ende alle Züge zusammensetzen konnte.

Excalibur zieht sich durch eine 40 Grad überhängende Wand in Drena bei Arco. Cristian Dorigatti und Morris Fontanari hatten die Route ursprünglich eingebohrt, aber Stefano Ghisolfi aus Arco wurde 2021 eingeladen, das Projekt in Angriff zu nehmen.
Der erfolgreiche Durchstieg gelang ihm schließlich im Februar 2023 und er schlug den Grad 9b+ vor. Das Projekt hatte bis dato einige der stärksten Kletter*innen der Welt abgeworfen, darunter Adam Ondra, Jakob Schubert, Shawn und Brooke Raboutou.

Will begann Ende 2022, die Route projektieren, und hatte insgesamt einundzwanzig Sessions in Excalibur, meinte aber, dass „nur zehn davon gut waren, weil die Bedingungen die anderen Versuche limitiert hatten“.

Ganz zufällig erreichte Bosi den Umlenker von Excalibur am selben Datum wie Ghisolfi bei seiner Erstbegehung (3. Februar), nur zwei Jahre später.

Die Conditions schienen der Schlüssel für seine Begehung zu sein, wie Bosi erklärt:

Die Bedingungen machen einen großen Unterschied bei dieser Route. Ist es zu heiß, halten die Griffe nicht, ist es zu feucht halten die Griffe nicht, ist es zu kalt und die Finger werden taub halten die Griffe nicht. Zudem braucht man gute Haut, damit die Griffe brauchbar sind, also musste alles zusammenkommen, damit mir der Durchstieg gelingen konnte.

Zum tatsächlichen Begehung fügte Will hinzu:

Beim ersten Go des Tages lief alles perfekt, ich fühlte mich, als würde ich durch die Kletterei fliegen, und kam mit einem starken Gefühl an meinem bisherigen High Point an. Als ich den letzten harten Zug vorbereitete, war ich sehr zuversichtlich, aber dann passierte das Desaster:

Ich verfehlte den Griff und fiel ab.
Ich machte eine Stunde Pause, wärmte mich auf und stieg erneut ein. Diesmal kam ich müde in der „Ruheposition“ an. Durch den oberen Teil musste ich mich regelrecht kämpfen, aber an der letzten Crux landete ich perfekt im Griff. Völlig gepumpt fiel ich dann beinahe beim Sprung zum Henkel, konnte mich gerade nochmal für das Top-Out zusammenreißen.

Zur Bewertung sagte Will, dass er sich nach so viel Zeit beim Bouldern „ein wenig unqualifiziert“ fühle, um sich sicher zu sein, aber er freute sich, den Grad 9b+ bestätigen zu können.

Will hatte zuvor für seine eigene Erstbegehung King Capella in Siurana, Spanien, 9b+ vorgeschlagen, aber nach Begehungen durch Alex Megos und Jakob Schubert pendelte sie sich bei 9b ein. Mit seiner Begehung von Excalibur hat er sich nun den inoffiziellen Titel des ersten Briten, der 9b+ klettern konnte, zurückerobert.

Die Begehung von Excalibur markiert Bosis Rückkehr zum Sportklettern nach einem unglaublichen Lauf im Bouldern, bei dem er vier Probleme im Grad 9A löste und damit mehr als jeder andere Kletterer der Welt. Aidan Roberts’ „Spots of Time“, Daniel Woods’ „Return of the Sleepwalker“, Shawn Raboutous „Alphane“ und Nalle Hukkataival ’s „Burden of Dreams“.

  • Credits Text Hanna Rexer f. kletterszene.com
  • Credits Fotos @crimp.films
  • Beitragsdatum 5. Februar 2025