Ramón Julian Puigblanque und Jain Kim gewinnen in Perm den Lead Weltcup [Ergebnisse, Bericht]

Russland, genauer gesagt, in der 1.500 km östlich von Moskau gelegenen Millionenstadt Perm war am vergangenen Wochenende Austragungsort des vierten Vorstiegs-Weltcups der IFSC Weltcupserie 2013, der aus österreichischer Sicht besonders erfreulich verlief. Da wir an diesem Wochenende die guten Bedingungen in der Fränkischen und der zweite Teil der Redaktion, auf dem Oktoberfest nutzten, bliebl der Live Stream bei uns im Büro aus.  Um  euch nicht wieder mit irgendwelchen Superlativen der Pressemeldungen zu langweilen, lassen wir mal Shorty zu Wort kommen:

Folgendes schreibt Thomas Tauphorn über den letzten Weltcup…..

Nach meinem längeren, aber doch recht erfolgreichen Ausflug ins Bouldern, schnupperte ich in Russland (Perm) endlich mal wieder etwas (kalte) Leadluft. Zwar lies meine Ausdauer noch ziemlich zu wünschen übrig, aber nichts desto trotz hatte ich mal wieder richtig Lust auf ein wenig Seilkletterei.

Zu aller erst muss man wieder einmal die tolle Fliegerei erwähnen. Ich weiß nicht, ob derjenige der die Flüge buchte, versucht hat uns so wenig Schlaf wie möglich zu gönnen oder ob er einfach nicht auf die Uhrzeiten der Flüge schaute. Der Hinflug war so gelegt das wir morgens um 5 Uhr in Perm etwa zwei Flugstunden östlich von Moskau landeten. Was man noch dazu sagen sollte, die Flugzeuge der Aeroflot sind nicht die aller bequemsten. Nach also etwa 36 Stunden wach sein freute man sich sehr auf sein Bett. Die Akklimatisation war also ziemlich für die Katz, denn ich brauchte fast drei Tage bis ich mich ein wenig an die dortige Zeit gewöhnt hab. Der Rückflug war ähnlich anstrengend, hier ging es nicht am Abend los, sondern der Wecker klingelte ganz entspannt um 03:50.

Ich war zu Beginn ein wenig skeptisch, wie den der Wettkampf in Russland werden würde, da ich bisher unterschiedliche Meinungen darüber gehört habe. Von „totale Grütze“ bis „super cool“, wobei das erste meistens überwiegte. Alles in allem haben die Jungs in Perm, aber wirklich einen echt coolen Event aufgezogen. Das Essen war gut, das Hotel war gut, die Wand war gut. Nur die Routen waren ein kleines bisschen zu leicht.* Ich hab mir im Halbfinale eine eher boulderlastige Route gewünscht, aber die Routenbauer wollten mir leider keinen Gefallen tun.

Mit meinem 13. Platz bin ich soweit aber zufrieden. Jett geht es erst einmal wieder zum Studieren nach Pforzheim und das Training wird auch nochmal richtig hochgefahren, damit es in Valence wieder mal Richtung Finale geht.

Ks.com: Bei den Damen, wurden beide Quali Routen 18 mal top geklettert und auch das Halbfinale bei den Herren musste man topen, um ins Finale zu kommen

So ganz ohne Pressemeldung geht’s dann doch nicht, und Michael Schöpf von Oewk schreibt recht ordentlich:

Erstmals seit dem Weltcup im September 2011 im belgischen Puurs konnten sich wieder drei Österreicher gleichzeitig unter den Top15 eines Vorstieg-Weltcups platzieren. Dem 21-jährigen Vorarlberger Lukas Köb (OeAV Dornbirn) gelang mit Platz 15 in Perm sein bisher bestes Ergebnis in einem Weltcup. Aufsteigende Form bewies auch Mario Lechner (OeAV Innsbruck), dem mit Platz 11 sein bisher bestes Saisonergebnis und damit der Sprung auf Platz 13 im Gesamtweltcup gelang.

Jakob Schubert zeigte auch in Perm wieder groß auf. Mit Topbegehungen in der Vorrunde sowie im Halbfinale schaffte Schubert souverän den Einzug in das Finale. Im Finale kam es dann wieder zu einem spannenden Duell zwischen den beiden Dauerrivalen Schubert und Puigblanque um den Tagessieg. Mit einer Höhe von 45 konnte sich der Spanier ganz knapp vor Schubert (43+) durchsetzen. Platz drei ging an den Koreaner Min Hyunbin .

„Da wir Finalisten in den Vorrunden alle die gleiche Wertung erzielten, war klar, dass bei ex aequo Platzierungen im Finale die Zeitregel zum Tragen kommt. Deshalb hab ich von Beginn an ziemlich auf´s Tempo gedrückt. Vielleicht eine Spur zuviel, aber mit Platz zwei bin ich natürlich voll zufrieden!“ war Schubert mit Platzierung und Leistung gleichermaßen zufrieden.

Unter Berücksichtigung des Streichresultats liegt Schubert im Gesamtweltcup nach vier von acht Bewerben mit 260 Punkten ex aequo mit dem Japaner Amma Sachi auf Platz zwei, lediglich fünf Punkte hinter dem Führenden Puigblanque (ESP).

Auch trotz des Karriereendes von Angela Eiter und der Wettkampf-Auszeit von Johanna Ernst stellt der Österreichische Wettkletterverband immer noch eines der stärksten Damenteams im Kletterweltcup. Im russischen Perm waren es die beiden 19-jährigen Jungstars Magdalena Röck und Katharina Posch, die den Sprung in das Finale der besten acht Damen schafften.

Katharina Posch, die sich heuer bereits über 2 x Silber bei den Juniorenwelt- und Junioreneuropameisterschaften freuen durfte, stellte mit Platz 7 in Perm ihr bisher bestes Saisonergebnis im Vorstieg-Weltcup ein und verbesserte sich dadurch auch im Gesamtweltcup auf den starken siebten Platz.

Noch besser lief es für die amtierende Juniorenwelt- und Junioreneuropameisterin Magdalena Röck. Magdalena – die heuer in allen vier bisherigen Weltcups im Finale stand – gelang es in Perm erstmals ihre starken Leistungen aus den Vorrunden auch im Finale umzusetzen.

Hinter Saison-Dominatorin Kim Jain (KOR), die als einzige die Finalroute top kletterte, sicherte sich Röck mit einer Höhe von 32+ und Platz 2 ihr bisher bestes Ergebnis in einem Weltcupbewerb. Platz drei ging an die Japanerin ODA, die die selbe Höhe wie Röck erreichte, aber deutlich langsamer war. Im Gesamtweltcup gelang Röck dadurch der Sprung auf Platz 5. Lediglich 11 Punkte trennen Röck derzeit von der Drittplatzierten im Gesamtweltcup, der Japanerin Momoka ODA.

 „Magdalena war heuer in allen bisherigen Weltcups nach dem Halbfinale in aussichtsreicher Position und im Finale hat´s dann nie ganz geklappt. Jetzt ist der Knoten endlich geplatzt und Magdalena wurde für ihre Geduld belohnt!“ freute sich ÖWK-Teamcoach Heiko Wilhelm mit Röck.

Barbara Bacher (OeAV Innerötztal) festigte mit Platz 13 in Perm ihren Top-10 Platz im Vorstieg-Gesamtweltcup.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=BIZpsFjZY6Y

Ergebnisse IFSC Lead Worldcup Perm

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Damen

 

1 KIM Jain KOR

2 RÖCK Magdalena AUT

3 ODA Momoka JPN

4 MARKOVIC Mina SLO

5 JANICOT Hélène FRA

6 FAKHRITDINOVA Dinara RUS

7 POSCH Katharina AUT

8 CHERESHNEVA Yana RUS

9 BRUMAGNE Mathilde

10 LAVARDA Jenny

13 BACHER Barbara AUT

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Herren

 

1 JULIAN PUIGBLANQUE Ramón ESP

2 SCHUBERT Jakob AUT

3 MIN Hyunbin KOR

4 FAKIRYANOV Dmitry RUS

5 DESGRANGES Romain FRA

6 SUPPER Gautier FRA

7 ROMAIN Manuel FRA

8 GHISOLFI Stefano ITA

9 SKOFIC Domen SLO

10 BALLET Thomas FRA

11 LECHNER Mario AUT

12 KALINA Alexander RUS

13 TAUPORN Thomas GER

14 CHESNOKOV Semen RUS

15 KÖB Lukas AUT

16 BECAN Klemen SLO

25 HANKE Christoph GER

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Nächste Weltcupstationen – Korea und China

 

Bereits am 11./12. Oktober steht im koreanischen Mokpo der nächste Weltcup auf dem Programm, bevor am 19./20. Oktober der Weltcupzirkus im chinesische Wujiang Halt macht.

 

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=Pu1R5yYTgSM

 

Text: Thomas Tauphorn, Michael Schöpf, Kleterszene.com Quelle: IFSC Foto:

  • Beitragsdatum 4. Oktober 2013