Wer einmal dabei war, kommt wieder [Charity Bouldern in Flirsch]

Die Klettergruppe Arlberg ladet alle Kletter- und Partybegeisterte am 4.9 herzlich zum alljährlichen Charity Bouldern in Flirsch am Arlberg.
Für Übernachtungsmöglichkeit, anspruchsvolle Boulderprobleme und gute Verpflegung wird gesorgt.

Ein wunderschöner Spätsommertag, Musik und buntes Treiben, Kletterwände mitten im Dorf, Slacklines, frisches Fränkisches Bier, Weißwürste und viele Menschen, jung und alt mit magnesiaweißen Händen. Die Anzeichen sind klar, es ist wieder mal so weit, das Flirscher Charitybouldern der Klettergruppe Arlberg findet statt.

2001 wurde die Idee geboren, in Gedenken an unseren verstorbenen Freund Bruno Rüdiser, alle Freunde einzuladen um zusammen zu bouldern, zu feiern und um Geschichten auszutauschen. Rund 20 Teilnehmer, vor allem aus Westtirol, Vorarlberg und der Schweiz trafen sich damals in der Boulderhalle der Klettergruppe und boulderten und feierten bis in die Morgenstunden. Die Einnahmen daraus wurden anschließend einer charitativen Organisation gespendet. Niemand hätte damals daran gedacht, dass aus diesem kleinen Fest mal ein richtig großer Event werden würde.

Jedes Jahr kamen neue Freunde hinzu. Dazu die Freunde der Freunde. Schließlich auch immer mehr Verwandte. Denn viele derer, die schon von Anfang an dabei waren, bringen mittlerweile ihre eigene Familie mit. Für den Bouldernachwuchs wird auf jeden Fall gesorgt, denn bei länger anhaltenden Schlechtwetterperioden ziehen sich allem Anschein nach auch die hart gesottensten Boulderfreaks in kuscheligere Gefilde zurück.

Das Fest ist auf jeden Fall kinderfreundlich, und den Kleinen macht das Fest einen Riesenspaß.

Wer einmal dabei war, kommt bestimmt wieder. So trafen sich 2009 bereits 170 Leute zum Bouldern, begleitet von ihren Familien und Freunden. Das Fest hat sich für viele zu einem Fixtermin im Kletterkalender etabliert, denn es ist eine einzigartige Möglichkeit, wo sich die alte und die neue Boulderszene jedes Jahr zu einem gemeinsamen Fest trifft.

Es ist schwer zusammen zu fassen, warum dieser Event der beste Boulderwettkampf Europas ist und warum jedes Jahr mehr Leute kommen um sich für eine guten Zweck die Fingerkuppen wund zu schaben.

Vor allem wahrscheinlich deswegen, weil es kein wirklicher Wettkampf ist. Keine Jury, keine Isozone, keine Zeitbeschränkung und gezählten Versuche, kein BMI und keine Dopingtest. Das Fest ist kein von Eventmanagern aus dem Boden gestapftes Massenspektakel, sondern ein natürlich gewachsenes Fest und das macht den unverwechselbaren Charakter der Veranstaltung aus. Das ist so leicht nicht nachzumachen.

Alle haben die gleichen Chancen sich an den von Bernd und Barbara Zangerl sowie Thomas Steinbrugger geschraubten Problemen zu probieren. Jeder kann sich dafür so viel Zeit nehmen wie er will und sich seine persönlichen Schmankerln heraussuchen. So treffen Kletterer unabhängig von Kletterniveau zusammen, tauschen sich aus und feuern sich an. Das gemeinsame Lösen von Boulderproblemen steht im Vordergrund und gewinnen tun an und für sich alle. Sprich olympischer Gedanke und so.

Natürlich werden jedes Jahr jene Sportler geehrt, die durch besondere Leistungen hervor stechen. Demokratisch werden die Sieger bestimmt und dann kann es auch schon mal vorkommen, dass es mehr als einen gibt. Seit 2009 gibt es die Charityboulder- Wanderpokale, die von den Künstlern Manfred Hellweger und Florian Senn eigens angefertigt wurden. Boulderkunst sozusagen. Diese erhielten heuer für ihre besonderen Leistungen Sybille Baldenhofer, Florian Klingerl und Zlu Haller.

Noch mal zurück zum Thema Doping. Naja, die Frage, ob nun diverse belebende Getränke, als Doping gelten oder nicht, müssen wir den Experten überlassen. Sicher ist, dass das original fränkische Bier das uns Carsten Seidl von der Firma Entreprises jedes Jahr in rauen Mengen zur Verfügung stellt, auf jeden Fall belebend wirkt. Es steigert nicht nur die Motivation, wirkt zudem belebend und fördert ein positives Gemüt. Antidepressiva in reinster Braukultur.

Nicht zu verwechseln mit rhythmischer Badegymnastik. Bei genauerer Betrachtung scheinen sich die Sportler in rhythmischen Bewegungen über den Platz zu bewegen, auch jenen die es sich auf einer der feinen Couchs bequem gemacht haben, ist ein getaktetes Kopfnicken nachzuweisen. Vor, zurück und um die Kletterwände. Rauf, runter immer wieder unterbrochen von einem Freudenschrei. Aus vogelperspektivischer Sicht gleicht es dem Tanzen der Bienen in ihrem Bienestock.

Woher dies kommt, ist relativ klar. DJ Persil untermalt schon seit einigen Jahren das Fest mit feinster Musik und trägt somit einen großen Teil zur feinen Stimmung bei.

Jedes Jahr arbeiten viele daran, dass alle Sportler für ihre Leistungen belohnt werden können. Durch die großzügige Unterstützung zahlreicher Sponsoren (Adidas, Austrialpin, Chillaz, Entreprises, Petzl, Red Bull, Sporthaus Jenewein, … um nur einige zu nennen), war es bisher immer möglich, allen Teilnehmern Sachpreise mit nach Hause zu geben. So werden jedes Jahr Preise im Wert mehreren Tausend Euro verschenkt. Per Los werden die Preise verteilt, einige Spezialpreise werden für besondere Leistungen vergeben, wobei die Kriterien jedes Jahr wechseln können. Sei es die weiteste Anfahrt, der höchste Bierkonsum oder einfach nur die styleischste Kletterhose. Da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Text: Alex Zangerl Klettergruppe Arlberg, kletterszene.com Quelle: Klettergruppe Arlberg

  • Beitragsdatum 30. August 2010