Victor Guillermin wiederholt David Lamas Avaatara (9a)
Wenn es um die Wiederholung bekannter Routen geht, schreiben wir dabei oft über die großen Kletterspots in Europa oder den USA. Die neueste News des erst 17 Jahre alten Victor Guillermin kommt allerdings aus dem Libanon – genauer gesagt, aus der Baatara-Schlucht im Norden des Landes. Dort hat sich der französische Kletterer jetzt die erste Wiederholung von David Lamas Avataara (9a) gesichert. Lama hatte die Route 2015 erstbegangen, vier Jahre vor seinem Tod bei einem Kletterunfall in Kanada.
„Probably the craziest line I have ever climbed, in an incredible country“
Victor Guillermin auf Instagram
Avataara gilt als schwerste Kletterroute im Nahen Osten und trägt ihren Namen in Anlehnung sowohl an James Camerons Film „Avatar“ als auch an die Bataara-Schlucht selbst. Die rund 35 Meter lange und unglaublich steile Tour ist rein optisch schonmal schwer zu vergessen: Ihre surreale Kulisse von Wasserfällen und dem 300 Meter tiefen Abgrund der Schlucht sorgte für ordentlich Aufsehen, als Red Bull im Jahr 2015 David Lamas Arbeit an der Route mit einem Filmteam begleitete.
Den (damals erst neun Jahre alten) Victor jedenfalls ließ Avataara seitdem nicht los. Nach seinen ersten Erfolgen in der Jugend-Wettkampfszene, aber auch am Fels mit Touren wie Sachidananda (9a+) und Estado Critico (9a) sah der heute 17-Jährige also keinen Grund, die härteste Kletterroute im Libanon nicht wenigstens einmal zu probieren – und holte sich den Durchstieg.
Mit der ersten Wiederholung einer der wohl spektakulärsten Lama-Routen rückt der Libanon zum ersten Mal seit 2015 wieder in den Fokus der Kletterszene. In seinem Instagram-Post kündigte Victor ebenfalls an, zukünftig mehr auf das Potenzial des Landes für die internationale Szene eingehen zu wollen. Er schließt sich damit erneut David Lama an, der vor mittlerweile fast acht Jahren die Besonderheit des Landes betonte:
„Lebanon is definitely a special place, it’s somehow a little bit exotic, a place that you don’t actually plan to go to as a climber. It’s not really on the climbing map, and that’s one factor that drove me to come here.“
David Lama, 2015