Vadim Timonov begeht ‘Blackflip sit’ und schlägt den Grad 8C+/9A vor
Vor etwas über einer Woche hat Vadim Timonov es geschafft, ein ziemlich herausfordernden Projekt abzuschließen. Für Blackflip sit äußert er vorsichtig den Vorschlag des Grades 8C+/9A.
Ich schlage diesen Grad auf der Grundlage meiner eigenen Erfahrungen, die ich an Bouldern in der ganzen Welt gemacht und ausprobiert habe vor. Ich habe nur deshalb einen Strich gemacht, weil ich Angst davor habe, den höchsten Grad anzugeben, da ich weiß, dass mehr möglich ist!
Vadim via Instagram
Blackflip sit befindet sich in einem Gebiet mit großem Potenzial, Djan-tugan (Kaukasus).
Vadim via Instagram
Dreimal reiste Vadim dorthin, mit dem Hauptziel, genau diesen Boulder zu schaffen. Viele Tage verbrachte er damit, die richtigen Körperpositionen an der Wand zu finden und all die nötigen Züge zusammenzusetzen, um die Linie dann tatsächlich zu klettern. Vielleicht einer meiner größten Erfolge im Klettern!
Einen Boulder am oberen Ende der Schwiegrigkeitsskala zu toppen ist eigentlich einer der außergewöhnlichen Momente im Leben eines Kletterers.
In diesen Zeiten ist es vielleicht auch ein Bisschen ein Bewahren von Normalität im absoluten Ausnahmezustand.
Denn so zurückhaltend Vadim seinen Boulder-Erfolg vermeldet, so mutig äußerte der russische Athlet sich im März vergangenen Jahres auf Instagram:
Stop war ⛔️
Vadim via Instagram
Der weitere Text wurde entfernt, weil in Russland neue Gesetze verabschiedet wurden. Ich hoffe auf euer Verständnis. Und ich hoffe auch, dass ihr euch daran erinnert, was hier geschrieben wurde.
Russland darf als Nation bis auf weiteres nicht auf IFSC Weltcups starten.
Auch sind alle Vertreter der russischen und belarussischen Mitgliedsverbände aus sämtlichen IFSC-Kommissionen, IFSC-Arbeitsgruppen und der IFSC-Generalversammlung suspendiert worden.
Für russische Wettkampfkletterer bedeutet das ein mindestens vorübergehendes, internationales Karriere-Aus. Auch für diejenigen, die sich offen gegen den Krieg äußern oder geäußert haben.
Sicherlich könnte man damit argumentieren, das jeglicher sportliche Erfolg eines russischen Athleten derzeit auch das Risiko in sich birgt, zu zwecken der Kriegspropaganda missbraucht zu werden.
Doch bei all dem sollten wir nicht vergessen, dass sich auch in Russland Individuen mit einer Haltung finden, die zu bewahren ihnen ein großes Risiko einzugehen abverlangt.