Thomas Hocke klettert Crashpaddummy (8b+) [Frankenjura]

Wenn es heut net klappt…

…dann klappts nie. Das dachte sich auch gestern Thomas Hocke als er vor seinem Projekt, dem „Crashpaddummy“ in Schirradorf, stand und feststellte, dass der Wind und die Temperatur von -3°C dazu beitrugen, die Verantwortung den Boulder zu klettern vollends auf Ihn zu übertragen. Crashpaddummy wurde 2000 von Andreas Behr erstbegangen und ist mit 16 Zügen nicht gerade kurz. [KS.: Die „Routen“ in Franken haben oft weniger Züge!!]

Thomas schreibt auf seinem Blog, folgendes über diesen Tag………

Ich wollte diesmal alles richtig machen. Vorgestern war ich drei mal am letzten schweren Zug gefallen und das war der dritte Bouldertag in Folge. Nun hatte ich einen Ruhetag genossen und dachte mir:“Jetzt muss gehen!“ Zum Mittag hatte ich sogar Spinat. Ich legte diesmal extrem viel Wert auf das warmup. Nach einer reichlichen halben Stunde der Erwärmung machte ich mich an den ersten Versuch des Tages. Absolut Null! So schlecht hab ich bald am ersten Tag in dem Boulder ausgeschaut. Ständig gingen mir die Füße weg, ich fand die Hooks nicht und überhaupt ging garnichts. Pause! Nach 30 min startete ich in die zweite Versuchsreihe. Schon besser. Ich konnte wenigstens den Mittelteil am Stück klettern. Wieder Pause…

Ich dachte mir, dass ich noch ein oder zweimal in den Boulder gehen werde und dann den „Trainingstag“ beende. Die Motivation zum Durchstieg war erloschen. Die dritte Versuchsreihe begann desastroes. Wieder die Füße. Ich fand die Hooks wieder nicht. Die toehooks befinden sich unter einem Bauch und sind nicht einsehbar. Man braucht viel Gefühl um die kleinen Nasen zu finden. Ich wurde ziemlich ärgerlich. Ich fasste mich kurz um einfach einen Versuch zu machen, welchen ich immer mit „Ausblatzversuch“ bezeichne. Der Anfang fühlte sich spielerisch leicht an. Nun die Cruxzüge. Konzentriert auf die runden Leisten fassen und rein in den ersten Hook. Der Hook sitzt fantastisch. Züge ausführen und nun war ich dort wo ich vorgestern drei mal fiel. „Come on Thomas“ schrie es in mir. Die flache Zange auf recht hielt 1A. Der Hook links saß. Mit voller Kraft zog ich mit links in das rettende Zweifingerloch. Ich rastete ein. „Nun nicht nervös werden.“ Die restlichen Züge waren wie im Traum. Es ging alles ganz leicht. Am Ende des Boulders (ein nohand) hätte ich noch Bäume ausreißen können. Komisch: Erst geht nix und dann das volle Programm. 7 Tage war ich mit Crashpaddummy 8b+ trav. beschäftigt. Es war jede Sekunde wert.

 

    Text: Thomas Hocke, kletterszene.com
  • Beitragsdatum 11. März 2010