Stefano Ghisolfi klettert Erebor (9b/+)

Stefano Ghisolfi klettert 9b, Pol Roca bouldert 8C und David Bruder begeht mit Martin Feistl Stalingrad im Karwendel

Stefano Ghisolfi begeht Erebor (9b/+)

Letzten Freitag, den 8. Januar konnte Stefano Ghisolfi sein Projekt im Klettergebiet Eremo di San Paolo erstebegehen. Mit diesem Rotpunkt hat er auch gleichzeitig die schwerste Route Italiens geklettert. Erebor (9b/+) wurde bereits letztes Jahr im Juni mit der Unterstützung von Severino ausgebouldert. Stefano erkannte recht schnell, dass die Linie, die er sich eingebohrt hatte extrem schwierig, wenn nicht sogar unmöglich sein würde.

Stefano Ghisolfi klettert Erebor (9b/+)

Nach dem ersten Lockdown begann Stefano mit den ernsthaften Versuchen. Als die Sommerhitze den Gardersee einnahm, floh Stefano in den kühleren Norden, wo er Adam Ondras Flatanger Testpiece Change (9b+) die erste Wiederholung abrang.

Knackige Bedingungen begleiteten den Wintereinbruch im Norden Italiens und sorgten unter Anderem dafür das Stefano ein dutzend Mal bei den letzten Züge den Kampf gegen die Schwerkraft verlor. Am Freitag trotze er der Kälte, sowie der Erdanziehung und konnte den Umlenker von Erebor (9b/+) klippen.

„Zum ersten Mal in meiner Karriere habe ich selbst eine Route eingebohrt und erstbegangen, was gleich doppelt befriedigend ist! Bei einer Route, die bereits begangen oder eingerichtet wurde, weiß man, dass es zumindest theoretisch möglich ist sie zu klettern. Wenn man aber entscheidet eine Linie in Angriff zu nehmen, die noch jungfräulich ist, bleiben immer Zweifel, ob es überhaupt möglich ist, sie zu durchsteigen. Diesen Erfolg macht die Herausforderung noch spannender.“

Zu der Bewertung meinte Ghisolfi, dass Erebor etwas leichter als Change und Perfecto Mundo wäre und deshalb keine vollwertige 9b+ sei.

Stefano Ghisolfi 9b Tickliste

  • Lapsus (9b) FA
  • First Round First Minute (9b)
  • Ein Schlag (9b)
  • La Capella (9b)
  • Perfecto Mundo (9b+)
  • Stoking the Fire (9b)
  • Change (9b+)
  • Erebor (9b/+) FA

David Bruder und Martin Feistl begehen Stalingrad (M8/ WI7)

Am 20. und 21. Dezember 2020 gelang den beiden Alpinisten David Bruder und Martin Feistl die Erstbegehung von Stalingrad (M8 /WI7), einer 1000m langen Route zwischen Grubenkarspitze (2663m) und Plattenspitze (2492m) im Karwendelmassiv.

David Bruder und Martin Feistl klettern Stalingrad (M8/ WI7)


Nachdem die Wintersaison mit der ersten Wiederholung und ersten freien Begehung der David Lama & Peter Mühlberger-Kreation Sagzahnverschneidung im Valsertal in Österreich für Martin Feistl und David Bruder stilvoll begonnen hat, haben die beiden Alpinisten, die in der vergangenen Saison eine frühe und wohl einzige Wiederholung der Pandora (WI6  / M6  /  5) am Pordoi in den italienischen Dolomiten ergattert hatten, eine extrem anspruchsvolle Winterlinie durch das markante Couloir zwischen Grubenkarspitze (2663m) und Plattenspitze (2492m) erstbegangen. David hatte die Linie bereits im April 2016 erkundet und im Januar und März 2018 mit Florian Hübschenberger leider zwei erfolglose Versuche gestartet.

David und Martin stiegen am 20. Dezember kurz vor 8:30 Uhr in das Couloir ein und kletterten die ersten beiden Seillängen Solo, bevor sie sich anseilten. Obwohl sich das Eis eher wie hartgepackter, vertikaler Schnee anfühlte, kletterte das Duo weiter.

Feistl meldete sich freiwillig, um die überhängende fünfte Seillänge, die sich mit WI7, M6 als die Crux der Route herausstellen sollte, vorzusteigen.

„Ich war noch nie auf einer 50-Meter-Seillänge so völlig im Moment versunken, mit dem ständigen Gedanken, dass dies meine letzte Seillänge dieser Art sein könnte und vielleicht auch sein sollte.“

meint Martin

Nach der Schlüsseleillänge kletterten die beide abwechselnd und teilweise bei schlechten Eisverhältnisse bis weit in die Dunkelheit hinein. Zu ihrem Entsetzen mussten sie um 20:45 Uhr feststellen, dass sie nicht am Ende angekommen waren, sondern eine Wand sie daran hinderte, weiter zu gehen.

Keiner der beiden wollte umkehren, und David, der Martins Widerwillen gegen das scharfe Seileende (Vorstieg) spürte, nahm sich dieser unerwarteten Herausforderung an. Es waren „nur“ 20m , dafür furchterregend und schlecht abgesichert und erforderte fast zwei Stunden Einsatz von David. Von diesem unerwarteten Erfolg beflügelt  führte dann wieder Martin im leichteren Gelände um 23:30 Uhr Richtung Ausstieg, bevor sie sich knapp 4Stunden lang über die Aufstiegslinie abseilten.

Pol Roca klettert Purple Panther (8C) in Katalonien

„Gestern war einer der epischsten Tage in meinem Leben: perfekte Bedingungen, gute Vibes und die Bewegungen flossen, einfach unglaublich! Vielen Dank an Chris Sharma für das Putzen dieser fantastischen Königslinie, für die gemeinsame Arbeit an den einzelnen Zügen und dafür, dass er mich immer wieder motiviert“.

so Pol Roca nach der Erstbegehung von Purple Panther (8C) in Taradell

Schon im Juni letzten Jahres saß Pol mit Chris, der die Linie geputzt und die Landezone eingerichtet hatte an den Startgriffen von Purple Panther. Die steile und auch recht hohe 5 Sterne Linie reizte die beiden von Anfang an. Aber wie so oft bei Projekten waren die ersten Versuche die Linie zu klettern von vielen Misserfolgen geprägt, sodass siein den folgenden Wochen und Monaten zwar immer mal wieder rein geschaut haben, aber sich doch mehr auf die Boulder die drum herum lagen fokussierten.

Nachdem Pol die einzelne Sektionen ( Einstieg – Crux – Ausstieg ) klettern konnten, dauerte es nochmals drei Monate bis man von ernsthaften Go’s reden konnte. Alleine für den Cruxzug investierte Pol Roca knapp 20 Tage bis er diesen klettern konnte. Zu der Bewertung meinte er, dass es nicht leicht ist eine Erstbegehung zu bewerten. Man muss die Zeit berücksichtigen, die man investiert, um herauszufinden ob und wie man eine Sequenz klettert und man weiß auch nicht ob man sich in eine Beta verrannt hat, die gar nicht die einfachste Lösung für das Problem ist.

Purple Panther (8C) ist für Pol Roca aber deutlich schwerer als alle seiner 8B+ Boulder, die er bis Dato geklettert ist. Und die Zukunft wird es zeigen, ob seine Einschätzung passt oder auch nicht.

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Video-Link: https://youtu.be/t8iiDDwkjUk

Klatsch und Tratsch aus der Kletterszene

Richtig Parken [Deppenlehrgang XII]

Traurig genug, dass man überhaupt darauf hinweisen muss. Da macht auch die Jahreszeit keinen Unterschied mehr. So sehen wir uns gezwungen, den allseits beliebten Deppenlehrgang wiederzubeleben.

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Video-Link: https://youtu.be/tspu4GrwrO8

Die DAV Sektion München ist neuer Partner von IWDR

Die DAV Sektion München ist nun Partner der „Seilschafft Inklusion!“, dem Beratungs- und Weiterbildungsprogramm des IWDR im Bereich Inklusion und Klettern. Als weltweit viertgrößter Verein will die Sektion München die Inklusion im Klettern vorantreiben und im neuen Jahr einige gemeinsame Kletterangebote für Menschen mit und ohne Behinderung schaffen. Gemeinsam machen wir 2021 inklusiver!

  • Mehr zu der Partnerschaft könnt ihr >> HIER << nachlesen

Aktuelle Sperrungen für Südlichen und Nördlichen Frankenjura

Die Steinfelder Wand und der Steinfelder Turm sind nicht die einzigen neuen Felsen auf der aktuellen Sperrungsliste. Neu auf der Liste sind zudem einzelne Sektoren am Steinberg bei Königstein sowie einige Felsen aus den Landkreisen Neumarkt und dem Südlichen Frankenjura. 

Beachtung finden muss auch die Komplettsperrung des Habichtfels, sowie die Sperrungen des Dohlenlochs und die partielle Sperrung des Zwergenschlosses wegen Fledermausschutz und die Sperrung der Winterleite im Klumpertal wegen Pflanzenschutz.

Behind the Scenes von Einfach Klettern

Wie baut man einen erfolgreichen Kletter-YouTubechannel auf? Marc, Felix und Fred von Einfach Klettern haben es geschafft, ihr Traumprojekt in der Kletterszene umzusetzen! Juliane von Bin Weg Bouldern hat für euch nachgefragt, wie sie das hinbekommen haben.

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Video-Link: https://open.spotify.com/episode/23un0zee88mxBn5ivqzDTY

  • Credits Text Kletterszene.com, Frankenjura.com,
  • Credits Fotos Sara Grippo Martin Feistl, David Bruder, Ks.com Archiv
  • Beitragsdatum 14. Januar 2021