Sam Weir wiederholt Fuck the System (8C+) in Fionnay
2024 läuft’s bei Sam Weir: Seit seiner Wiederholung von REM (8C+) in Cresciano Anfang des Jahres darf sich der US-Amerikaner zum elitären V16-Club zählen. Mit Fuck the System (8C+) ist dem 32-Jährigen jetzt sein zweiter Boulder im zweitschwersten Grad der Welt gelungen.
Fuck the System, gern abgekürzt als FTS, lag lange Zeit im Entwürfeordner von Dave Graham, der mit der bis dato unbenannten Linie eine tiefer startende Erweiterung seines berüchtigten Foundation’s Edge (8C) in Fionnay, der Schweiz, etablieren wollte. Wir bezeichnen FTS bewusst nicht als den dazugehörigen Sitzstart – warum, dazu später mehr.
2021 nahm sich Visionär Shawn Raboutou der Linie an, die ursprünglich sogar als 9A-Kandidat gehandelt wurde. Seine erfolgreiche Erstbegehung verkündete Shawn in gewohnter Bescheidenheit erst ganz beiläufig 2022, rund ein Jahr später. Seitdem sah FTS Wiederholungen von Clément Lechaptois, Pietro Vidi und auch Dave Graham selbst. Damit verbucht Sam Weir jetzt die insgesamt vierte Wiederholung.
Athletisch, ausdauernd, balancy
Mit dieser Wortkombination beschrieb Dave Graham schon 2013 Foundation’s Edge (8C). All das gilt natürlich auch für FTS, der den ursprünglichen 19 Zügen weitere zehn (!) hinzufügt. Kein Wunder also, dass Sam nicht nur einmal mit völlig zugepumpten Armen aus den 5A-Topout-Henkeln fiel.
I really had to level up for this one and think longer term to get it done, finally focusing on my weaknesses since last September and doing some heavy groundwork over the last 9 months opposed to just climbing. What a fun experience. The bar has been raised a little bit higher and has opened the door to dream a little bit bigger.
Sam auf Instagram
Style matters: 8C+ nur ohne Kneebar
FTS ist eine dieser Verlängerungen, bei denen wir über das Thema Grading sprechen müssen. Als relativ klar definierte Linie mit zehn zusätzlichen Zügen lässt sich FTS theoretisch auch mit einem Kneebar klettern, das einen wesentlich früheren Übergang in die Foundation’s Edge-Linie erlaubt.
Diese Abkürzung im ersten Teil macht aus der ursprünglichen Kombi von 8B/+ und 8B+ (= 8C+) eher ein 7B+ und 8B+ und hat laut Sam mit dem Grad 8C+ dann nicht mehr viel zu tun. Wer sich FTS also ehrlich aufschreiben will, lässt das Kneebar weg und quält sich entsprechend durch die insgesamt fast 30 Züge.
Mit diesem jüngsten Erfolg erweitert Sam Weir sein beeindruckendes 8C-aufwärts-Portfolio: Insgesamt stehen derzeit elf solche Boulder auf seiner Tickliste, darunter auch Alltime-Klassiker wie Dreamtime, Forgotten Gem und Paint it Black.