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Roland Hemetzberger und Seb Bouin punkten 9a+, Jakob Schubert flasht Neverending Story (8B+) und Anak Verhoeven klettert 8c+/9a

Roland Hemetzberger klettert Qui (9a+) an der Geisterschmiedwand

Die Geisterschmiedwand liegtan der Stadtgrenze von Kufstein und bietet neben einen schönen Ausblick auf die Burg vorallem Kletterer und Innen mit fortgeschrittem Technikgrundwissen eine große Auswahl an teileweise recht langen Ausdauerrouten. Bereits Hans Dülfer kletterte hier die ersten Routen und Tiroler Spitzenkletterer wie Gerhard Hörhager, Stefan Fürst und Franz Kröll legten an dieser Wand die weiteren Grundsteine fürs Klettern auf höchstem Niveau.

Roland Hemetzbverger klettern Qui 9a+

1996 gelang Stefan Fürst, damals der erfolgreichste Wettkampfkletterer Österreichs, eine weitere seiner Zahlreichen Erstbegehungen im Tirol. Wie zu dieser Zeit fast schon Üblich hielt auch Stefan sich mit seinen Bewertungsvorschläge eher zurück und so kam es, das erst Junge motivierte wie Markus „Eisprinz“ Bendler oder Adam Ondra benötigte die seine 8b+ bzw. 8c+ Routen wiederholen konnten. Wie ihr wahrscheinlich schon bei den Kollegen lesen konntet bzw. auch im Video gleich sehen könnt, benötigte Adam für die Route Qui (8c/+) ganze elf Klettertage. So wundert es wohl kaum einen, das Adam nach dem erfolgreichem Rotpunkt den Schwierigkeitsgrad eher bei 9a+ sehen würde.

Das schöne an der jetzigen Geschichte, Roland Hemetzberger konnte an der Geisterschmiedwand schon so manchen persönlichen Erfolg wie zum Beispiel seinen ersten 6c Rotpunkt feiern und nachdem er das Video Anfang Oktober letzten Jahres von Adams Wiederholung sah, war er auch gleich angefixt. leider war es für die Geisterschmiedwand die falsche Jahreszeit und so musste Rollo warten bis die Gripverhältnisse wieder besser wurden.

Nachdem er Wagnis Orange (8c) >> ist der Einstieg von Qui, zweigt aber im späteren Routenverlauf bevor es bei Qui richtig zur Sache geht nach rechts in leichteres Gelände ab. Mit richtig zur Sache meinen wir, einen einzelnen Zug der das ganze Geplänkel davor schon ein mal um einen halben Grad schwerer macht und die Chance dabei abzufliegen durchaus bei 50% liegt. Wenn die Fingerkuppen wieder erwarten an der Zielleiste hängen bleiben, geht es mit weiteren fünf boulderlastigen Zügen im Grad 8A Richtung Umlenker << .. .wir schweifen ab…

hochgehängt hatte, merkte Rollo recht schnell, das die Beta von Adam bei der Crux zwecks mangelnder Körpergröße nicht die optimale sein wird und packte dafür einen brachialen Schulterzug aus seinem 9a Technik Repertoire aus. Bis dieser Zug, wie auch die restlichen nicht ganz so leichten 24 Klettermeter perfekt eigeschliffen waren und es an die ersten Versuche ging, benötigte er knapp 15 Tage. Bei den ersten vielversprechenden Go’s war es Dank der eingeschworenen Tiroler Kletterszene und deren Anfeuerungen teilweise lauter als in der Südkurve bei nem Heimspiel des FC Bayern zumindest bevor Covid die Felsaktivitäten in Österreich einstellte. Nach ein paar erfolgreichen Ausflügen an den Schleierwasserfall passte am 9. Juni alles zusammen und Roland konnte die dritte Begehung von Qui (9a+) abhaken.

Jakob Schubert fegt durch den Magic Wood und falsht Neverending Story (8B+)

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Wie sollen diesen Absatz einleiten? Mit, der Kletterszene konnte nicht besseres als eine Olympia Verschiebung passieren, oder die Tatsache* das Jakob Schubert unseres wissens nach erst das zweite Mal im Magic Wood war. Bei seinem ersten Besuch kam Jakob schon mit einer beeindruckenden Tickliste zurück und wir greifen nicht all zu weit vor, wenn wir euch sagen, das dies jetzt nicht anders war.

Wäre das Wetter besser gewesen und alle Blöcke trocken, wer weiß, was Jakob Schubert noch alles mit seinem Hautschonenden Begehungsstiels wegknipsen hätte können. Die Anzahl der Boulder ist schon beeindruckend, aber die Tatsache das der letzte Boulder von diesem Trip eine flash von Neverending Story (8B+) war, ist mal echt er Hammer.

Klar, 8B+ Flash’s gab es dank Daniel Woods, Adam Ondra, Jimmy Webb, Ned Feehally und durch den 29-jährige Österreicher selbst schon ein paar. Aber Neverending Story (8B+) und das am zweiten Klettertag.

Phu, unseren teifesten Respekt Herr Schubert.

Tag 1:

  • One summer in paradise (8A+)
  • New Base Line (8B+ )
  • Voigas (8A) flash
  • Octopussy (8A) flash
  • Jack’s broken heart (8A) flash

Tag 2:

  • Rythmo (7C+) flash
  • Riders on the storm (8A+)
  • Practice of the wild (8B+ )
  • Neverending Story (8B+) flash
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Video-Link: https://youtu.be/3cMVANB7–U

Anak Verhoeven befreit Kraftio (8c+/9a)

Auch bei Anak Verhoeven hat sich die Motivation über die letzten Wochen angestaut und so kam es, wie es kommen musste. Gleich an ihrem ersten Klettertag klippte sie den Umlenker von Bonsai (8c) und machte sich dann an auch gleich an die „Verlängerung“ der Route ran. Dies war noch ein offenes Projekt von Simon Lorenzi, der im November 2019 die Route Bonsai erstbegehen konnte und mit der Linken Austiegsvariante den Überhang am oberen Ende des Felsriegels noch gerne mitnehmen wollte. Ja, das wollte verrät schon den Ausgang der Geschichte und mit seiner Frage,

Now the battle begin for the one of the hardest route in Belgium. AnakVerhoeven is trying the route too, who will make the first ascent? 

ahnte Simon wohl auch schon, das er den kürzeren ziehen würde. Anak kletterte die Linie zuerst, taufte sie auf den Namen Kraftio (8c+/9a) und widmete diese der 2010 beim Abstieg im Mont-Blanc-Massiv auf tragische Weise ums Leben gekommenen Chloé Graftiaux. Kraftio ist jetzt schon die schwerste Route Belgiens und das obwohl sich Anak mit ihrem Bewertungsvorschlag 8c+/9a eher auf der zurückhaltenderen Seite bewegt. Wir werden sehen was die Wiederholer und Innen in Zukunft zu dem Grad sagen werde.

Michaela Kiersch wiederholt Green in the Face (8B)

Die 26 jährige US Amerikanerin Michaela Kiersch taucht immer mal wieder in den Shortnews. Den neben den drei 8c+ Routen Pure Imagination , Lucifer und Golden Ticket hat sie auch schon den ein oder anderen Boulder im Grad 8B geklettert. Mit  “Green in the Face” (8B) in Castle Rock (Idaho) kam eine weitere schwere Linie hinzu. Wenn man sich aber so gut fühlt wie Michaela, dann läufts auch meistens a weng leichter von der Hand.

Feeling fit & proud of myself for being able to balance climbing, school, and everything else.

so Miachael auf ihrem Instagram Account

Hoffen wir das sich das nicht so schnell ändert und wir noch mehr Begehung in naher Zukunft posten können.

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Video-Link: https://youtu.be/l_vrcTnC2XI

Seb Bouin wiederholt Biografie (9a+) in Ceüse

Seb Bouin klettern pachamam

Seb Bouin tourt seit geraumer Zeit auf seinem Youtube Kanal durch die Klettergebiete und zeigt uns die alten und leider teilweise auch vergessenen Routen die die Klettergeschichte mit unter geprägt haben. Ein Besuch in Ceuse sowie die Wiederholung von Biographie (9a+) sind da quasi ein muss. Die Wandkletterei in Ceuse kommt nicht Seb’s Kletterstiel entgegen gerade entgegen kommt >> er zieht Sloper und Tuffas im richtig steilem Gelände vor << mied er diese Klettergebiet und nahm lieber lange Fahrten nach Spanien oder Norwegen auf sich.

Die 30 Meter lange Linie wurde von Christophe Lafaille eingebohrt, konnte sie aber nicht klettern und gab das Projekt frei. Arnaud Petit war es dann, der den Großteil der gebohrten Linie erstbegehen konnte. Richtig, den Großteil bis zu einem Logisch Abschlusshenkel, aber nicht die komplette Linie. Da zu diesem Zeitpunkt (1996) der Rest aber unkletterbar schien und 8c+ da schon mit ein zwei ausnahmen das Limit an kletterbarkeit galt, war das schon eine Sensation. Chris Sharma kam 2000 / 2001 bei seinem Europa Trip nach Ceuse und verliebt ich sofort in diese Line. Wer ihn schon einmal bei einem seiner Vorträge gesehen hat, weiß was dies bedeutet. Er ließ nicht mehr los und im Juli 2001 war es dann so weit das er den oberen Umlenker von Biografie (9a+) *. Chris war der erste in derKletterszene , der den Grad 9a+ für eine Route ausrief und ging somit in die Geschichtsbücher ein. Sieben Jahre später wiederholte Adam Ondra die Alex Huber Routen Open Air (9a) und wertete sie von 9a auf 9a+ auf. Aber auf diese in der Vergangenheit zurückhaltenden Bewertungsvorschläge sind wir schon zu genüge eingegangen.

Auf jedenfall, war Seb Bouin kürzlich für ein paar Tage in Ceuse und konnte nach dem er er drei mal am letzten Zug der oberen Schlüßelstellen abgeflogen ist, dann doch noch den Umlenker klippen.

Ks.com: Jetzt wo Seb sich Klettertechnisch in ungewohnte Gewässer begeben hat, könnte doch der Sponsor mit Sitz in Innsbruck auch auf die Historisch nicht ganz unwichtigen Routen in Bayern und Tirol hinweisen.

*) Bei dem Namen gibt es noch eine Seitgeschichte, die auf Missverständisse und Französischen Stoltz bassiert. Alle beteiligten kommen mit der jetzigen Namenssituation klar und somit muss das ganze nicht noch in die länge gezogen werden.

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Video-Link: https://youtu.be/_eTxQLfIUNY

Klatsch & Tratsch aus der Szene

Kletterfinger aus Stahl

Deine Fingerkraft ist das A und auch das O, wenn es darum geht Deine Route oder Deinen Boulder zu rocken. Mitunter fehlt das Hangboard in der Wohnung oder Deine Schultern sind zu platt, um den Unterarm-Flexoren noch einen gescheiten Extra-Burn zu verpassen. Hier kommt die Abhilfe in Form von Heavy Finger Rolls – nicht zu verwechseln mit California Rolls.

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Video-Link: https://youtu.be/aq6zVXWm8NI

Hundert Jahre Bergwacht Bayern

100 Jahre Bergwacht Bayern

Hundert Jahre Bergwacht Bayern: Zu diesem Jubiläum präsentiert der Bayerische Rundfunk jetzt das neue, spannende Digitalprojekt „Die Rettung“ – eine emotionale Reise zwischen Höhenrausch und Abgrund: Seit 12. Juni können Interessierte auf der Website dierettung.br.de in einem virtuellen alpinen Unfallszenario in die Rolle des Verletzten schlüpfen und erleben, wie es sich anfühlt, von der Bergwacht per Hubschrauber gerettet zu werden.

Mehr als 8.500 Einsätze leistet die Bergwacht Bayern pro Jahr, davon rund 1.600 mit dem Hubschrauber. Im Rahmen des BR-Projekts „Die Rettung“ können User einen davon miterleben und sich Schritt für Schritt durch die interaktive Website bewegen – vom Unfallort bis in die Gipfelregion. Die fiktive Rettungs-Story wird dabei angereichert mit Hintergründen zur Bergwacht und zu den verschiedenen Hubschraubern über Bayerns Bergen. Anlass für das Projekt ist das 100-jährige Jubiläum der Bergwacht Bayern, die am 14. Juni 1920 im Münchner Hofbräuhaus gegründet wurde. Der Bayerische Rundfunk thematisiert auch in seinen weiteren Programmen die Bergwacht mit ihrer Geschichte und ihrer Bedeutung für alle, die in die Berge gehen.

Die E.O.F.T. 2020 wird verschoben

Die E.O.F.T. 2020 wird verschoben

Noch eine Corona bedingte News. Die E.O.F.T. 2020 wäre auch die 20-jährige Jubiläumstour gewesen. Da die European Outdoor Film Tour Crew dies aber mit euch frei und ohne Einschränkungen feiern möchte, haben sie sich schweren Herzens dazu entschlossen die Film Tour auf den Herbst 2021 zu verschieben. Die Termine werden wir ab Dezember 2020 veröffentlichen und mit dem Vorverkauf beginnen.

Das Banff Mountain Film Festival & die Ocean Film Tour kommen in euer Wohnzimmer

Ocean Film Tour 2020

Aufgrund der aktuellen Lage mussten das Orga Team des Banff Mountain Film Festival sowie Ocean Film Tour ihre Toure leider mittendrin abbrechen und schauen wie es weitergeht. Im Moment können sie keine normalen Events machen, deshalb haben sie sich entschieden, eine neue digitale Plattform für die genanten Outdoor-Filmtouren zu gründen. Unter OUTDOOR CINEMA könnt ihr euch für 15,-€ folgende Film sieben Tage lang ausleihen und in bester HD Qualität zu hause am Sofa anschauen.

  • Green Screen Tour: die besten Naturfilme des Jahres vom größten Naturfilm-Festival Europas. Ausgewählt von Festivalleiter Dirk Steffens.
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Video-Link: https://youtu.be/FSKuOhdfPp0

    Text: Kletterszene

    Foto: Ks.com Archiv, Roland Hemetzberger, Seb Bouin, 

  • Beitragsdatum 19. Juni 2020