Riccardo Cassin im Alter von 100 Jahre verstorben
Riccardo Cassin starb am 6. August in Rinelli im stolzen Alter von 100 Jahren. Cassin war einer der berühmtesten Bergsteiger der vergangenen Jahrhunderts und ging mit über 2500 Besteigungen und 100 Erstbesteigungen in die Geschichte ein. Die Berge bezeichnete er als „seine Freundin“ und das war bezeichnend für ihn. Seine Passion galt dem Fels und der Höhe.
Trotz der beeindruckenden Liste seiner Erfolge und auch der, für die damalige Zeit, sehr schweren Routen, konnte er immer stolz behaupten nie einen Seilpartner am Berg verloren zu haben. Alle, die mit ihm unterwegs waren, konnten sich auf ihn verlassen, er übernahm Verantwortung, die er auch durchzusetzen vermochte.
Er ruhte sich aber nie auf seinen „Lorbeeren“ aus, er war immer voller Tatendrang, vor allem auch was die Förderung und Unterstützung neuer Talente anging.
Geboren am 2. Januar 1909 in San Vito al Tagliamento in Friaul, ging er bald nach Lecco um eine Schmiedelehre anzufangen und seine eigene Firma zu gründen. Während seiner Ausbildungszeit begann er das Klettern in Grignetta, doch bald es dürstete es ihm nach Größeren und die hohen Gipfel der Dolomiten, des Mont Blanc Massivs und weitere Gipfel weltweit standen in seinem Fokus.
Bereits 1937 durchtieg er die legendäre Nordost-Wand des Piz Bernina zusammen mit Rarri und Gino Esposito, ein Jahr später folgte dann die Walker Spur am Grandes Jorasses, mit Ugo Tizzoni und erneut Esposito. Während der Kriegsjahre kämpfte er als Partisanenkämpfer gegen die deutsche Besatzung. In den 50er Jahren folgten Expedition, die er anführte, an den Gasherbrum und den K2 im Karakorum, später an die Südwand des Mt. McKinley. Auch hier schafften es alle sechs Teilnehmer auf den Gipfel und wieder herunter. Dies ist nur ein kleine Liste seiner Erfolge, aber zeigt seine Größe.
Riccardo Cassin war Mitglied der Ragni della Grignetta Gruppe, Ehrenmitglied des International Academic Alpine Club, der Groupe Haute Montagne un der Alpenvereine in Italien, den USA, Spanien, der Schweiz und Frankreich. Er hinterläßt drei Kinder, sieben Enkel und vier Urenkel.
Text: kletterszene.com
Quelle: Planet Mountain, Cassin, Wikipedia