Reinhard Hones gelingt Rotpunktbegehung von "Scaramouche"

Dem Allgäuer Kletterer Reinhard Hones (Mitglied im Mammut Alpin Team) gelingt eine vollständige Rotpunktbegehung der Route „Scaramouche“ (8a) von Alexander und Thomas Huber am Hohen Göll in den Berchtesgadener Alpen. Die „Scaramouche“ verläuft durch den markanten Westwandpfeiler des Hohen Göll in den Berchtesgadener Alpen.

Die Route wurde 1989 von den Huberbrüdern erstbegangen und rotpunkt geklettert und war damals im weiten Umkreis eine der ersten Alpinrouten, die diesen Schwierigkeitsgrad erreichte. Nach den Hubers sind bis heute kaum weitere Rotpunktbegehungen bekannt. Die acht Seillängen der Route sind wie folgt bewertet: 9+/10-, 9, 8+, 7, 9+, 9-, 8, 9- wobei die vorletzte Seillänge gemeinsam mit dem klassischen Westwandpfeiler verläuft.

Es handelt sich durchwegs um äußerst technische und schwierige Kletterei auf steilen Platten. Die Absicherung mit Bohrhaken ist eher sparsam, was bei einer Huber-Route auch nicht anders zu erwarten wäre. Ein besonderes „Vergnügen“ stellt auch die 8+ Platte der dritten Seillänge dar.

Hier gilt es sich zunächst an Mikrogriffen und -tritten, die selbst diese Bezeichnung nicht verdient haben, hochzuarbeiten. Anschließend folgt ein 10Meter-Runout zum Standplatz bei dem ein Sturz wohl eher auf der Platte als in der freien Luft enden würde…

Nach mehrmaligem vorherigen auschecken gelingt Reinhard am 22.07.2009 mit Sicherungspartner Martin Schindele, schließlich der Durchstieg aller acht Seillängen dieser ganz besonderen Route. Vermutlich war es nach den Huberbuam eine der ersten vollständigen Rotpunktbegehungen.

TEXT: Reinhard Hones, FOTOS: Stefan Martinez & Bergsteigen.at

  • Beitragsdatum 10. August 2009