Natalia Grossman und Toby Roberts holen sich Gold

Natalia Grossman (USA) lief beim Weltcup in Brixen erneut zu Hochform auf – sie gewann souverän Gold. Bei den Herren dominierte – wie schon oft – das japanische Team das Starterfeld: allein vier der insgesamt sechs Finalisten kamen vom japanischen Team. Ganz oben auf dem Treppchen stand dann aber der junge Brite Toby Roberts. 

Damen

Nach einem etwas verhaltenen Start zu Beginn der Saison 2023 – in Seoul wurde sie Elfte, in Hachioji Achte -, dominierte die starke Amerikanerin Natalia Grossman erneut wie bereits beim Weltcup in Salt Lake City die Konkurrenz. Die 21-Jährige lag schon nach dem Halbfinale auf Platz 1, zwei der insgesamt vier Boulder gelangen ihr dort im Flash. Sie war dann auch die einzige Finalistin, der es gelang, in dieser Runde alle vier Boulder zu toppen – davon zwei als Flash. Es war der insgesamt neunte Weltcup-Sieg der Gesamtweltcupsiegerin im Bouldern 2021 und 2022.

A wonderful way to end a blissful first week in Europe“, postete Natalia auf Insta. „I feel like I learned a lot this competition and although there are many things I am proud of, there are also many skills and mental strategies I want to work on.

Chaeyun Seo aus Südkorea feierte in Brixen einen Riesen-Erfolg, sie holte sich ihre erste Medaille beim Bouldern. Im Lead hat die Lead-Weltmeisterin des Jahres 2019 dagegen bereits einige gesammelt.  Der Beginn im Finale war für die 19-Jährige aus Seoul zwar nicht wirklich optimal, sie brauchte für die Zone sechs Versuche und das Top gelang ihr nicht. Dann aber lief es wie geschmiert: Boulder 2 bis 4 flashte sie souverän und gewann verdient Silber. Ein Come-back aufs Podium gelang der Serbin Staša Gejo: auch sie hatte – wie Chaeyun – drei Tops, davon zwei im Flash, und vier Zonen, allerdings brauchte sie dafür mehr Versuche. Für die 25-Jährige ist es bislang die dritte Bronze-Medaille, zuletzt stand sie beim Weltcup in Innsbruck vor zwei Jahren auf dem Treppchen. Schon in Prag hatte Staša vor einer Woche den Sprung ins Finale geschafft, dort wurde sie letztendlich Fünfte. In Brixen schaffte sie es aufs Treppchen: 

What a night! Back on the podium babe!!!,

feierte sie ihren dritten Platz auf Insta.

Staša Gejo, die in München studiert und trainiert, zog nach dem Weltcup eine kurze Bilanz mit Kletterszene.com:

Es war eines der seltenen Finale, das ich voll und ganz genossen habe und bei dem ich ein gutes Gefühl für meine Leistung hatte. In allen vorherigen fühlte ich mich irgendwie unvollständig. Die Medaille war seit zwei Jahren erwartet. Bisschen zu lang… die bedeutet mir viel, und zeigt, dass ich auf gutem Weg zur Weltmeisterschaft in Bern bin.Die Boulder in Brixen waren einfach super! Der Stil war ähnlich dem vor fünf Jahren – denke ich -, nicht unangenehm, fair und interessant. Das ist aber nur meine Meinung. Das Feld ist super stark dieses Jahr. Das kann man auch an den Ergebnissen sehen: einige Finalisten eines Wettkampfs erreichen in den nächsten nicht einmal das Halbfinale. Genauso oft haben wir Debüts im Finale gesehen. Es wird diese Woche in Innsbruck bei der letzten Weltcup-Runde sehr spannend werden. Die Boulder in Brixen waren einfach super! Der Stil war ähnlich dem vor fünf Jahren – denke ich -, nicht unangenehm, fair und interessant. Das ist aber nur meine Meinung. Das Feld ist super stark dieses Jahr. Das kann man auch an den Ergebnissen sehen: einige Finalisten eines Wettkampfs erreichen in den nächsten nicht einmal das Halbfinale. Genauso oft haben wir Debüts im Finale gesehen. Es wird diese Woche in Innsbruck bei der letzten Weltcup-Runde sehr spannend werden. 

Die Österreicherin Johanna Färber wurde Sechste, für die 25-Jährige ist das ihr bislang bestes Ergebnis im Weltcup 2023. Beste deutsche Teilnehmerin war Hannah Meul. In der Quali lief es für die 22-Jährige noch optimal, sie lag in ihrer Gruppe auf Platz 1, im Halbfinale dann verpasste sie mit Platz 8 knapp das Finale. 

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Video-Link: https://youtu.be/ecbGLbBKgTM

Herren

In einem bis zum Schluss extrem spannenden Finale fiel die Entscheidung erst mit dem letzten Starter am letzten Boulder. Der letzte Starter war der Youngster Toby Roberts: er musste sich das Top holen – ansonsten hätte er sich nicht nur kein Gold, sondern keine Medaille geholt. Der 18-Jährige aber blieb cool – und gewann in Brixen.

Because we see the scores in the back, I knew I had to top,” said Roberts. „So I was just trying to stay calm and look at the boulder as just a boulder and not think about anything else, but it’s pretty hard when you are in that environment. The crowd was incredible and part of the reason I got up it”, sagte er glücklich bei der Siegerehrung. „Words can’t explain it, I feel absolutely incredible. The fight on that last boulder, I have no words, I had to give it absolutely everything. I left it all on the boulder and I can’t quite believe I won my first World Cup. It’s so surreal.

Toby und der Koreaner Dohyun Lee, der eine Woche zuvor den Weltcup in Prag gewonnen hatte, lieferten sich im Finale ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Die beiden waren die Einzigen, die das erste Problem toppen konnten – Dohyun flashte ihn, Toby brauchte dafür vier Versuche. Bei Boulder Nummer 2 holten sich beide im ersten Versuch die Zone – mehr lief dann aber bei beiden nicht mehr.

Den dritten Boulder schließlich konnten alle Finalisten toppen, Toby in drei Versuchen, Dohyun in zwei. Zu diesem Zeitpunkt lag noch Dohyun in Führung, Toby auf Platz 2, gefolgt von dem jungen Japaner Sorato Anraku, der als Einziger der vier anderen Finalisten bis dahin zwei Tops hatte. 

Was würde nun beim vierten, dem entscheidenden Boulder passieren? Dohyun schaffte die Zone im ersten Versuch, das Top aber gelang ihm nicht. Es lag nun also an Toby: er hatte es in der Hand und er holte sich den Boulder im dritten Versuch. Dohyun gewann Silber und Bronze ging an den Altmeister Yoshiyuki Ogata (Japan). Sorato nämlich hatte im vierten Boulder keine Zonenwertung, Yoshiyuki dagegen flashte ihn souverän. Der 25-Jährige schob sich mit zwei Tops und vier Zonen nach vorne.

Bester Deutscher war Yannick Flohé auf Platz 8, bester Österreicher Jan-Luca Posch auf Platz 12.

Viel Zeit zum Regenerieren ist den Athletinnen und Athleten nicht vergönnt. Schon an diesem Mittwoch geht’s in Innsbruck weiter: dieses Mal mit Bouldern und Lead. 

Ergebnisse des IFSC Boulder Weltcup in Brixen 2023

Damen:

1. NATALIA       GROSSMAN    USA
2. CHAEHYUN  SEO     KOR
3. STASA           GEJO   SRB

4. AYALA           KEREM ISR
5. OCEANIA      MACKENZIE    AUS
6. JOHANNA    FÄRBER           AUT
7. RYU  NAKAGAWA    JPN
8. HANNAH      MEUL  GER
9. JULIJA           KRUDER          SLO
10. SANDRA     HOPFENSITZ   GER

12. PETRA        KLINGLER        SUI

26. FRANZISKA STERRER          AUT

30. ANDREA     KÜMIN SUI
31. FANNY        GIBERT FRA

37. LUCIA         DÖRFFEL         GER

41. SANDRA     LETTNER         AUT

44. JESSICA      PILZ     AUT

47. AFRA          HÖNIG GER
47. LEONIE       LOCHNER        GER
47. SOFYA        YOKOYAMA     SUI

53. NATALIE      BÄRTSCHI        SUI

57. MOLLY        THOMPSON-SMITH    GBR

65. LAURA        ROGORA         ITA

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Herren:

1. TOBY   ROBERTS         GBR
2. DOHYUN         LEE      KOR
3. YOSHIYUKI      OGATA JPN

4. MEICHI           NARASAKI       JPN
5. SORATO          ANRAKU          JPN
6. TOMOA           NARASAKI       JPN
7. COLIN  DUFFY USA
8. YANNICK         FLOHÉ GER
9. ALBERTO         GINÉS LÓPEZ   ESP
10. HAMISH          MCARTHUR    GBR
11. MAXIMILLIAN MILNE GBR
12. JAN-LUCA       POSCH AUT

19. ADAM       ONDRA            CZE

27. NICOLAI    UZNIK  AUT

33. ELIAS         ARRIAGADA KRÜGER  GER

41. STEFAN     SCHERZ           AUT

47. ALEXANDER          MEGOS           GER

61. LASSE        VON FREIER    GER

79. NILS           FAVRE  SUI

MAX    KLEESATTEL    GER DNS
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Video-Link: https://youtu.be/BjRdQMqgrq8
  • Credits Text Gudrun Regelein f. kletterszene.com
  • Credits Fotos © Dimitris Tosidis/IFSC
  • Beitragsdatum 12. Juni 2023