Stasa Gejo Finale der boulderweltmeisterschaft

Natalia Grossman und Kokoro Fujii gewinnen die Boulder Weltmeisterschaft in Moskau

Am Samstag Abend wurde bei den Kletterweltmeisterschaften in Moskau beim Kampf um die begehrten Medaillen alles gegeben. Den Routenschrauber*innen gelang ein spannendes Finale und die sechs Finalistinnen gaben alles. Am Ende des Tages dominierte allerdings Natalia Grossman so sehr, dass keine andere Athletin große Chancen auf den Titel hatte.

Bei dem Herren-Finale am Sonntag konnte Kokoro Fujii zeigen wie stark er ist und sich für die entzogene Startchance bei Olympia revanchieren.

Kein WM Finale für KVÖ Boulder Team

Österreichs Damen-Duo hat das Boulder-Finale bei der Kletter-WM in Moskau (RUS) verpasst. Für Johanna Färber und Franziska Sterrer lief es im Halbfinale nicht nach Wunsch. Die beiden KVÖ-Athletinnen landeten am Ende auf Platz 19 und 20.

Der erste Boulder gestaltete sich als schwierige Aufgabe, Färber und Sterrer verpassten die Zone. Auf dem zweiten und dritten Problem erreichten die beiden KVÖ-Damen jeweils die Zone, nicht aber das Top. Der vierte Boulder war dann wieder eine Nummer zu groß. Mit jeweils zwei Zonen landeten Färber (Platz 19) und Sterrer (Platz 20) am Ende des Halbfinal-Klassements.

„Leider sollte es heute einfach nicht sein. Ich habe nicht gut in die Runde gefunden und bin irgendwie nicht richtig reingekommen, obwohl ich mich körperlich eigentlich gut gefühlt habe“, zeigte sich Färber nach dem Semifinale ratlos. „Die Form stimmt, das Finale wäre grundsätzlich möglich gewesen – aber heute nicht.“

Sterrer pflichtete bei: „Ich habe mich beim Aufwärmen gut gefühlt, war nicht nervös. Ich weiß noch nicht genau, wieso es nicht so gut funktioniert hat, das werden wir noch analysieren. Es ärgert mich, weil ich mir schon zugetraut hätte, die Boulder zu lösen.“

Das Boulder-Finale der Damen am Samstag fand damit ohne rot-weiß-rote Beteiligung statt. Auch der Boulder-Finaltag der Herren am Sonntag musste ohne KVÖ-Athleten stattfinden.

Natalia Grossman dominiert das Finale

Das erste große Finale der Boulder-Weltmeisterschaft 2021 wurde am Samstagabend von einer nahezu makellosen Natalia Grossman aus den USA gewonnen, die nach ihrer Dominanz im Halbfinale auch das Finale mit vier Tops in nur sieben Versuchen nicht weniger dominierte. Trotz des Drucks als letzte Starterin im Finale antreten zu müssen, gelang es der 20-jährigen Saison-Neuheit drei der vier Probleme zu flashen. Mit der Flash-Begehung am ersten Finalboulder kam das strahlende Lächeln und es schien, als ob die Boulder, egal was sie von den Finalistinnen abverlangten, Natalia nicht allzu groß forderten.

Mit 9 Medaillen in nur einer Weltcup-Saison ist dies zweifellos Natalia Grossmans beste Wettkampf Saison und es wird spannend wenn sie auf die unbestrittene Königin der Kletterwettbewerbe Janja Garnbret, die sich entschieden hatte in Moskau nicht teilzunehmen, trifft.

Im spannenden Finale zeigte Camilla Moroni aus Italien indem sie ebenfalls alle 4 Boulder topte, aber 6 Versuche mehr als Natalia dafür benötigte, die Leistung ihres Lebens und ihr Jubelschrei beim letzten Boulder, sagt alles.

Die 23-jährige Stasa Gejo kämpfte wie gewohnt und gab wie immer Alles. Dass ihr das Top an Boulder Nr. 3 nicht gelang war unbeschreiblich und tat jedem Zuschauer im Herzen weh. Mit 2 Tops und 4 Zonen kletterte Stasa zu ihrer zweiten WM Bronze-Medaille. Brooke Raboutou startete mit einem Flash hervorragend in die Finalrunde, musste sich aber schließlich hinter Lena Krasovskaia mit dem fünften Platz zufrieden geben. Andrea Kümin komplettierte das Lineup auf dem sechsten Platz.

Yannick Flohè lies den DAV hoffen

Yannick Flohé zeigte, dass man mit ihm rechnen kann und schaffte das Unglaubliche. Er kletterte auf Platz eins in seiner Qualifikation und zog als einziger DAV-Athlet in das Halbfinale ein. Leider lief es im Halbfinale nicht ganz so gut für Yannick und mit vier Zonen belegte er am Ende als bester DAV Starter Platz 15.

Kokoro Fujii gewinnt Gold

Wer sich vor den Olympischen Spielen mit dem Trainer der japanischen Nationalmannschaft unterhielt, der hatte Kokoro Fujii ganz oben auf der Favoritenliste stehen. Für alle anderen, dürfte er wahrscheinlich eine Überraschung gewesen sein, zumal mit Team Kollegen Tomoa Narasaki ein weiterer Gold-Aspirant im Finale stand.

Mit vier Flashs zeigt Kokoro Fujii allerdings sein Können auf sehr beeindruckende Art und Weise, denn dies gelang keinem weitere Finalisten. Der Franzose Manuel Cornu kehrte mit einer starken Leistung ins internationale Wettkampfbusiness zurück – sein Flash an Boulder Nr. 2 glich einem Geniestreich und er ließ einen weiteren Flash an Boulder Nr. 4 folgen. Dies reichte um sich Bronze hinter Tomoa Narasaki zu sichern – seinen zweiten Sieg nach Bronze bei der WM 2016 in Paris. Der Lokalmatador Aleksey Rubtsov begeisterte das Publikum und belegte am Ende eines langen Wettkampftages, vor Israeli Marcus Nimrod und den Slowene Anze Peharc den vierten Platz.

Ergebnisse der IFSC Boulder Weltmeisterschaft 2021 in Moskau

Damen:

1 Natalia Grossman USA
2 Camilla Moroni ITA
3 Stasa Gejo SRB
4 Elena Krasovskaia CFR
5 Brooke Raboutou USA
6 Andrea Kümin SUI
7 Fanny Gibert FRA
8 Chloe Caulier BEL
9 Viktoriia Meshkova CFR
10 Lucka Rakovec SLO
11 Ayala Kerem ISR
12 Sofya Yokoyama SUI

19 Johanna Färber AUT
20 Franziska Sterrer AUT
21 Holly Toothill GBR
21 Afra Hönig GER
23 Hannah Meul GER
23 Roxana Wienand GER

31 Alma Bestvater GER

35 Jessica Pilz AUT

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Herren:

1 Kokoro Fujii JPN
2 Tomoa Narasaki JPN
3 Manuel Cornu FRA
4 Aleksey Rubtsov CFR
5 Nimrod Marcus ISR
6 Anze Peharc SLO
7 Hamish Mcarthur GBR
8 Yoshiyuki Ogata JPN
9 Zan Lovenjak Sudar SLO
10 Tomoaki Takata JPN
11 Mickael Mawem FRA

15 Yannick Flohé GER

18 Sascha Lehmann SUI

23 Philipp Martin GER

27 Jakob Schubert AUT

29 Christoph Schweiger GER

43 Jan Hojer GER

55 Julien Clémence SUI

59 Nicolai Uznik AUT

61 Nino Grünenfelder SUI


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Video-Link: https://youtu.be/Wg8BATIlkpU
  • Beitragsdatum 21. September 2021