Mina Markovic und Romain Desgranges gewinnen den IFSC Lead World Cup in Imst

Beim dritten Leadweltcup 2015 in Imst präsentierte sich das Team des Deutschen Alpenvereins gut. Sebastian Halenke (DAV Schwäbisch-Gmünd) holte mit Rang sechs das beste Ergebnis, aber auch Ruben Firnenburg (DAV AlpinClub Hannover) kletterte bis ins Halbfinale und erreichte mit Platz 24 sein bisher bestes Ergebnis.

Die höchste Wand im Weltcupzirkus 

IFSC Eddie T 9Bereits zum zwölften Mal fand an der berühmt-berüchtigten Außenwand in Imst ein Leadweltcup statt. Mit 22 Metern ist sie eine der höchsten Wände im Weltcup-Zirkus und verlangte von den Athleten auch diesmal wieder alles an Kraft und Ausdauer ab. Nachdem Sebastian Halenke in den letzten Wochen mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, war er in Imst wieder gut in Form und startete die Qualifikation mit einem Top in der ersten Route. Auf der zweiten Route stürzte er bei Zug 36+, doch diese Höhe reichte für den Einzug ins Halbfinale. Auch hier lief es gut für ihn, mit 50+ Zügen konnte er seine Position auf Rang sechs halten. Im alles entscheidenden Finale pausierte er in der stark überhängenden Dachpassage vielleicht etwas zu lange und fiel bei Zug 48+ ins Seil. „Er war noch nicht wieder ganz so fit wie in Chamonix, aber er ist gut geklettert“, sagte Bundestrainer Maxi Klaus. Nur „ein Quäntchen“ hätte noch gefehlt, „da hat er noch nicht seine ganze Kraft ausgeschöpft.“

Erstes Halbfinale für Ruben Firnenburg 
Sehr zufrieden war Klaus auch mit der Leistung von Ruben Firnenburg. Der 18-jährige war 2013 das erste Mal auf einem Leadweltcup gestartet, ein Platz im Halbfinale war bisher noch nicht drin. In Imst präsentierte er sich in Bestform und kam nach der Qualifikation auf Rang 16 eine Runde weiter. Im Halbfinale kletterte er bis auf eine Höhe von 28+, damit reichte es zwar nicht für’s Finale, doch mit Rang 24 erntete er von Trainer Maxi Klaus großes Lob: „Für Ruben ist es wirklich super gelaufen. Er ist gut geklettert und hat das Optimale rausgeholt“.

Gold-Premiere für Romain Desgranges
Mit 32 Jahren zählt Romain Desgranges zu den IFSC Eddie T.ältesten Weltcup-Athleten, gleichzeitig aber auch zu den besten. In den Qualifikations- und Halbfinalrouten hielt er sich konsequent unter den besten Fünf und lieferte sich ein knappes Rennen mit Gautier Supper (FRA), Domen Skofic (SLO), Jakob Schubert (AUT) und Adam Ondra (CZE). Im Finale entschied sich der Tagessieg dann zwischen ihm und Lokalmatador Jakob Schubert. Haarscharf mit nur einem halben Zug Vorsprung schob sich Romain Desgranges schließlich nach vorn und stand damit zum ersten Mal bei einem Leadweltcup ganz oben auf dem Podium. Eine Top-Begehung sah die Finalroute nicht, ebensowenig wie die Halbfinalroute.

Finale ohne die Weltmeisterin 
Auch die Halbfinal- und Finalrouten der Damen waren schwer, mit wenig Rastmöglichkeiten und bis zu 62 Zügen. Jain Kim, amtierende Weltmeisterin und eine der ganz großen Favoritinnen für den Weltcup-Gesamtsieg, wurden die sehr langen Routen zum Verhängnis. Nach der Qualifikation kam sie als sechste ins Halbfinale, hier stürzte sie aber schon bei 44+ Zügen ins Seil, als ihr bei einem Längenzug der Fuß abrutschte. Damit erreichte die Koreanerin das erste Mal seit drei Jahren nicht das Finale bei einem Leadweltcup und musste sich mit Platz 12 zufrieden geben.

Zwei Sloweninnen auf dem Podium
IFSC Eddie T 10Ebenso wie bei den Herren sah auch die Finalroute der Damen keine Top-Begehung. Am weitesten kam die Slowenin Mina Markovic, die das Finale beim zweiten Weltcup-Stop in Briancon verletzungsbedingt hatte aussetzen müssen. Mit großflächig getaptem Bein ging sie in Imst wieder an den Start, ließ sich aber von ihrer Knöchelverletzung nichts anmerken. Zusammen mit Landsmännin Janja Garnbret, Jessica Pilz (AUT) und Anak Verhoeven (BEL) führte sie das Starterfeld an und lag am Ende nur ganz knapp vor der erst 16-jährigen Janja Garnbret. Obwohl sie die vorgeschriebenen acht Minuten überzog, erhielt sie immer noch die Wertung 55, während Garnbret bei Zug 54+ stürzte. Jessica Pilz komplettierte das Podium der Damen.

Die weiteren Ergebnisse für das DAV Team 
Christoph Hanke (DAV Ringsee), Martin Tekles (DAV Berchtesgaden) und Moritz Winkler (DAV Stuttgart) traten ebenfalls in Imst an, konnten sich aber keine Halbfinal-Platzierung sichern. Vor allem Hanke und Tekles hatten Pech bei der zweiten Qualifikationsroute. Ein Längenzug etwa auf halber Höhe der Wand verschaffte den größeren Athleten einen Längenvorteil. „Da haben die Schrauber einen Zug für Große eingebaut, Athleten unter 1.70m hatten da kaum eine Chance“, so Klaus. Beide verpassten daher punktegleich mit Rang 28 knapp das Halbfinale, Moritz Winkler wurde 55.

Denise Plück (DAV Rheinland-Köln) und Chiara Clostermann (DAV Ringsee) waren in Chamonix und Briancon nicht gestartet, stellten sich aber in Imst der Konkurrenz. Sie landeten am Ende auf den Rängen 37 und 38.

Ergebnisse des IFSC Lead World Cup in Imst 2015

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Damen:

1 MARKOVIC Mina SLO
2 GARNBRET Janja SLO
3 PILZ Jessica AUT

4 JANICOT Hélène FRA
5 KOBAYASHI Yuka JPN
6 KALAN Tjasa SLO
7 SCHRANZ Christine AUT
8 VERHOEVEN Anak BE

12 KIM Jain KOR
13 OTA Risa JPN
14 POSCH Katharina AUT

19 SCHUBERT Hannah AUT
20 FAKHRITDINOVA Dinara RUS
21 LAVARDA Jenny ITA
22 STOTZ Rebekka SUI
23 VAN BERGEN Nikki NED
24 RÖCK Magdalena AUT
25 GOLLO Asja ITA
26 CHOONG Katherine SUI
27 MALAMID Evgeniya RUS
28 DUFRAISSE Alizée FRA
29 BACHER Barbara AUT
30 VEJMOLOVA Iva CZE
31 FISER Julia AUT

34 KOLLER Anne-Sophie SUI

37 PLÜCK Denise GER
38 CLOSTERMANN Chiara GER
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Männer:

1 DESGRANGES Romain FRA
2 SCHUBERT Jakob AUT
3 SKOFIC Domen SLO

4 ONDRA Adam CZE
5 SUPPER Gautier FRA
6 HALENKE Sebastian GER
7 PRIMOZIC Urban SLO
8 JOANNES Thomas FRA

12 MIDTBOE Magnus NOR
13 JULIAN PUIGBLANQUE Ramón ESP
14 PARK Jihwan KOR
15 RUDIGIER Max AUT

23 PUMAN Hannes SWE
24 FIRNENBURG Ruben GER
25 RÖCK Bernhard AUT
26 SCHIESTL Matthias AUT
27 BYDTAEV Sergei RUS
28 HANKE Christoph GER
28 TEKLES Martin GER

32 KÖB Lukas AUT

35 LEHMANN Sascha SUI
36 JECH Martin CZE
37 DORNAUER Alfons AUT
38 POSCH Jan-Luca AUT

43 LECHNER Mario AUT
..
52 PARMA Georg AUT

55 WINKLER Moritz GER

59 LEHMANN Remo SUI
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    Text: Deutscher Alpenverein Foto: © IFSC / Eddie Fowke - the circuit climbing
  • Beitragsdatum 4. August 2015