Mejdi Schalck holt sich sein zweites Gold bei den Herren, Miho Nonaka gewinnt bei den Damen
Zweite Weltcup-Station der Saison war in Seoul in Südkorea, dieses Mal mit Bouldern und Speed. Beim Bouldern spielte das Wetter nicht mit: Die extremen Regenfälle am Quali-Tag, dem Samstag, machten einen Start der Herren nicht möglich – die erste Runde der Herren wurde auf den Sonntag verschoben. Das hatte Konsequenzen. Am Sonntag fanden nach der Herrenquali die Halbfinals statt – und die Finals wurden gestrichen. Die Ergebnisse aus den Semis bestimmten also die endgültige Rangliste. Bei den Herren setzte sich erneut der junge Franzose Mejdi Schalck durch, er gewann ein paar Tage nach seinem Sieg in Hachioji erneut Gold. Bei den Damen dagegen war es die Japanerin Miho Nonaki, die das Halbfinale dominierte und damit ganz oben auf dem Treppchen stand. Hannah Meul, Lucia Dörffel und Yannick Flohé vom Team Germany gelang wie bereits in Hachioji der Sprung ins Halbfinale, eine Medaille für das Team wie beim ersten Weltcup in Japan, als Hannah Silber gewann, war dieses Mal aber nicht drin.
Bouldern Herren:
Der 18-jährige Franzose Mejdi Schalck dominierte – wie bereits vor einigen Tagen – erneut die Konkurrenz. Schon nach der Quali lag er in seiner Gruppe auf Platz 1. Im Halbfinale dann holte er sich zwei Tops und drei Zonen. Das gelang zwar auch dem Silbermedaillengewinner Tomoa Narasaki (Japan), aber Tomoa brauchte mehr Versuche. Dass er sich gleich zwei Mal Gold in so kurzer Zeit holen konnte, konnte Mejdi kaum fassen:
I think I don’t really realise what is happening. It’s just crazy. I just wanted to come here and do my best, climb and have fun. It’s crazy, I don’t think I realise actually what is happening,
sagte Mejdi.
Der 26-jährige Tomoa dagegen, der sich beim Weltcup in Japan vor heimischem Publikum noch mit dem 10. Platz zufriedengeben musste, konnte wieder an seine guten Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen.
Bronze mit zwei Tops und zwei Zonen holte sich Lokalmatador Jongwon Chon. Nur den drei Medaillengewinnern gelangen im Halbfinale zwei Tops – das zeigt, wie hart die Boulder geschraubt waren. Der beste deutsche Starter, Yannick Flohé, belegte Platz 7, bester Österreicher war Nicolai Uznik auf Platz 6.
Bouldern Damen:
Nach fünf Jahren stand die Japanerin Miho Nonaka erstmals wieder bei einem Weltcup ganz oben auf dem Treppchen. Die 25-Jährige konnte zuletzt beim Weltcup Meiringen 2018 Gold gewinnen. Allerdings fügte sie 2021 ihrer Medaillensammlung eine olympische Silbermedaille im Combined dazu. Über Gold war sie nach der langen Durststrecke aber überglücklich:
I’m so happy. I’m delighted to win this gold medal. I don’t know what to say. I’ve competed for so long and it’s been five years since I won at a Boulder World Cup. It feels crazy. I’m happy.
Auch bei den Damen reichten „nur“ zwei Tops für den Sieg. Miho brauchte dafür 20 Versuche und ihr gelangen drei Zonen. Die Zweitplatzierte, die Französin Oriane Bertone, toppte zwar auch zwei Boulder und das in nur vier Versuchen, aber ihr fehlte die dritte Zone. Bronze holte sich Brooke Raboutou (USA). Die 22-Jährige hatte in Hachioji ihr erste Weltcup-Gold geholt, bislang läufts also für die Amerikanerin. Extrem gut läuft es in dieser Saison auch für die junge Israelin Ayala Kerem.
Sie war in der Qualifikation die einzige Starterin, die alle fünf Boulder toppen konnte. Die 21-Jährige belegte schlussendlich Platz 6, beim Auftakt in Hachioji schrammte sie knapp an einer Medaille vorbei und wurde Vierte. Beste Deutsche in Seoul war Hannah Meul auf Platz 7, beste Österreicherin Jessica Pilz auf Platz 15.
Kritik vom deutschen Bundestrainer
Kritik am Weltcup in Seoul kam vom Trainer des deutschen Bundeskader, Ingo Filzwieser, er war mit dem Wettkampf nicht besonders glücklich:
Der Weltcup in Seoul war extrem schlecht organisiert. Es hat an allem gefehlt. Die Herren-Quali musste gecancelt werden. Kein Dach für die Schiedsrichter, die Wand war von hinten durchnässt. Die Matten so nass, dass es zu gefährlich zum Klettern war! Kein Finale ist natürlich immer bitter für die Athleten“, sagte er auf Nachfrage von Kletterszene.com. Auch der Routenbau sei verbesserungswürdig: „Die Boulder waren wieder deutlich zu schwer und in jedem Boulder mindestens ein Sprung. Sowohl in Japan als auch in Seoul. Das hat leider wenig mit Klettern zu tun! Das Team hat sich aber gut geschlagen. Man kann nur hoffen, dass die Organisation und vor allem der Routenbau deutlich besser wird…
Ergebnisse des IFSC Boulderweltcup in Seoul 2023
Damen:
1 Miho NONAKA
2 Oriane BERTONE
3 Brooke RABOUTOU
4 Anon MATSUFUJI
5 Anastasia SANDERS
6 Ayala KEREM
7 Fanny GIBERT
7 Hannah MEUL
9 Selma ELHADJ MIMOUNE
10 Stasa GEJO
11 Natalia GROSSMAN
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15 Jessica PILZ
16 Lucia DÖRFFEL
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21 Petra KLINGLER
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24 Roxana WIENAND
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27 Laura ROGORA
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29 Johanna FÄRBER
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31 Franziska STERRER
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39 Sofya YOKOYAMA
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41 Liv EGLI
41 Mia KRAMPL
43 Andrea KÜMIN
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57 Anna LECHNER
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Herren:
1 Mejdi SCHALCK
2 Tomoa NARASAKI
3 Jongwon CHON
4 Dohyun LEE
5 Manuel CORNU
6 Nicolai UZNIK
7 Yannick FLOHÉ
8 Toby ROBERTS
9 Yuji INOUE
10 Sam AVEZOU
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15 Alberto GINÉS LÓPEZ
16. Nicolas COLLIN
17 Sean BAILEY
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23 Jakob SCHUBERT
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35 Stefan SCHERZ
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43 Jan-luca POSCH
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45 Max KLEESATTEL
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55 Elias ARRIAGADA KRÜGER
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59 Sascha LEHMANN
59 Lasse VON FREIER
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Video-Link: https://youtu.be/ZcNQPzWeGK4
Speed:
Beim Speed regnete es Weltrekorde. Den Wettkampf dominierten erneut zwei bekannte Gesichter: Nämlich Aleksandra Miroslaw aus Polen bei den Damen und Leonardo Veddriq aus Indonesien bei den Herren. Aleksandra brach bei ihren Läufen zur Goldmedaille insgesamt vier Mal ihren eigenen Weltrekord, er liegt nun bei 6,25 Sekunden. Leonardo dagegen verbesserte zwei Mal seinen eigenen Weltrekord, 4,90 Sekunden lautet die neue Bestmarke. Vom deutschen Team wurden Franziska Ritter, Sebastian Lucke und Leander Carmanns ins Rennen geschickt. Sie alle schafften den Sprung in die Finals nicht. Franziska belegte Platz 20, Sebastian Platz 36 und Leander (Fehlstart) Platz 68.
Ergebnisse des IFSC Speedweltcup in Seoul 2023
Damen:
1 Aleksandra MIROSLAW
2 Natalia KALUCKA
3 Desak MADE RITA KUSUMA DEWI
4 Aleksandra KALUCKA
5 Lijuan DENG
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20 Franziska RITTER
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Herren:
1 Veddriq LEONARDO
2 Jinbao LONG
3 Xinshang WANG
4 Jianguo LONG
5 Euncheol SHIN
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33 Lukas KNAPP
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35 Tobias PLANGGER
36 Sebastian LUCKE
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68 Leander CARMANNS
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Video-Link: https://youtu.be/hlS7_ZmEc-U